Hoffnung

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Schwarzer, dicker Nebel waberte in der Luft, er streckte sich Tentakelartig nach Ciel. Ängstlich schloss dieser die Augen und spürte mit einem Mal etwas wohlig Warmes, etwas Vertrautes auf seiner Wange. Sebastians Jackett. Ciel hob den Kopf und blickte in die roten Augen seines Butlers. Er war in Sebastians zuverlässige Arme gestolpert. Er ist doch gekommen, um ihn zu retten. Der Nebel um Sebastian verwandelte sich in herabfallende schwarze Rosenblätter, die den Boden benetzten. Sebastian nahm Ciels Gesicht in seine Hände. "Aber Ihr weint ja, junger Herr. Seid unbesorgt, Ihr müsst nicht länger betrübt sein."
Sebastians Gesicht zu sehen, seine Stimme zu hören ... Es war so eine Erleichterung. Ungeachtet dessen, ob Ciel nun die emotionale Grenze überschritt, die er sich selbst auferlegt hatte, warf er sich in Sebastians Arme, vergrub sein Gesicht im schwarzen Jackett seines Retters und atmete seinen betörenden, wohligen Geruch ein.
"Ich dachte, du hättest mich für immer verlassen."
"Ich würde Euch niemals verlassen."
"Niemals?"
"Niemals. Ihr seid mir das teuerste."
Und mit diesen Worten streiften Sebastians Lippen Ciels Stirn. Ciel zuckte zusammen, ließ es aber geschehen und als Sebastian seinen Kopf wieder wegzog und Ciel zu ihm aufsah, lag da ein liebender Ausdruck in seinen Augen. Sebastian neigte den Kopf zu Ciel herunter, sein Atem streifte seine Lippen und dann - war Sebastian mit einem Mal verschwunden. Ciel blieb verwirrt zurück. "Sebastian, was soll das! Komm wieder her! Du sagtest, du würdest mich nicht allein lassen, niemals! Sebastian!"

"Sebastian!" Ciel riss die Augen auf und merkte erst jetzt, dass er nicht nur im Traum den Namen seines Butlers gerufen hatte. Sebastian, der ruhig neben dem Bett gestanden hatte, legte dem jungen Earl eine Hand an die Stirn. "Wie erwartet ist das Fieber gesunken, junger Herr." Dann schmunzelte er. "Ich nehme wohl an, Ihr habt von mir geträumt?"
Ciel ließ sich vorsichtig zurück ins Kissen sinken und spürte, wie schweißnass sein Körper war. "Im Traum hast du mich im Stich gelassen. Zweimal."
Sebastians Gesichtszüge wurden weich. "Ihr wisst aber, dass ich das niemals tun würde, oder?"
"Niemals?"
"Niemals, junger Herr."
Moment, schoss es Ciel durch den Kopf. Hat er im Traum eben nicht etwas ähnliches gesagt...?
Sebastian beugte sich zu Ciel herunter, sein Gesicht schwebte über das des Adeligen. Wird er mich jetzt ... küssen? Wie es fast im Traum passiert ist?
"Soll ich Euch verraten, warum ich Euch niemals verlassen würde?" Sebastians Stimme war ein schalkhaftes Flüstern.
"Weil ... Weil zwischen uns der Vertrag besteht? Weil du meine Seele möchtest?
Warum fällt mir das atmen so schwer? Will ich überhaupt, dass Sebastian mich küsst?
"Nein. Es liegt daran, dass Ihr mir das teuerste seid."
Es ist genauso ... wie im Traum. Ja, ich will, dass es passiert, dass er mich küsst.
"Kommen Euch meine Worte bekannt vor?" Sebastian lächelte. "Ja? Nun, lasst eines gesagt sein: Jetzt werde ich mich nicht in Luft auflösen, ich werde bei Euch bleiben, an Eurer Seite. Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Und wenn Eure Zeit gekommen ist, werde ich mir Eure Seele nicht nehmen, es würde mich unglücklich machen, Euch diese Schmerzen zuzufügen. Ich verzichte darauf. "
"Sebastian ..." Ciel schluckte. "Habe... Habe ich etwa die ganze Zeit geredet im Schlaf?"
Hat er gehört, wie ich sagte, dass ich ihn liebe?
Sebastian lächelte bedauernd. "Nein, nicht die ganze Zeit über, aber ich konnte an Eurer Aura ausmachen, wie Ihr Euch fühlt. Es ging Euch sehr, sehr schlecht und ich wusste, das die Grenze der Belastbarkeit erreicht war, deswegen musste ich Euch retten. Ihr habt genügend Leid ertragen."
Ciel nickte, doch dann wurde sein Ausdruck hart. "Und deswegen möchtest du nicht meine Seele? Um mir das Leid zu ersparen?"
"Nein, mein Herr, Ihr habt das missverstanden. Ich werde Eure Seele nicht nehmen, denn wenn Eure Zeit gekommen ist, werde ich eine Möglichkeit finden, dafür zu sorgen, dass Ihr an meiner Seite bleiben werdet."
"Für immer?" Die Vorstellung ließ Ciels Herz schneller schlagen.
"Für immer, ich verspreche es Euch."
Dann schloss Ciel die Augen und spürte den sanften Druck von Sebastians weichen Lippen auf seinem Mund.

Ich hoffe, euch hat diese kurze Sebaciel FF gefallen :-)
Um genauer abschätzen zu können, ob ich sowas nochmal schreiben soll und was ich besser machen könnte und was ihr gut fandet, könnt ihr gerne einen Kommentar und einen Vote hinterlassen, darüber würde ich mich riesig freuen.
Ich hoffe, wir lesen uns ganz bald wieder in einer anderen FF! :-)
Eure Lydia

Sein Butler, Fieberträume [Sebaciel] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt