14. Flashback #4

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8 Jahre später...

Mittlerweile hatte ich mir ein kleines kriminelles "Imperium" aufgebaut. Das einzige Problem war mein Konkurrent, CC. Er war genau wie ich hauptsächlich im Großraum London tätig. Wegen ihm und seinem Auftragskiller, dem "Schatten", der bedauerlicherweise sogar mehr Talent als Sebastian Moran besaß. Viele meiner Klienten waren vom "König von London" abgeworben worden.

Momentan hatte ich einige Aufträge, doch keiner von ihnen war so wichtig wie mein persönliches Anliegen. Ich hatte diejenigen, die Cadis und ihre Eltern damals getötet hatten, untersuchen lassen. Es handelte sich um eine internationale Terrorzelle, die die Geiselnahme im Arnotts als Einschüchterung gegenüber Shield geplant hatten. Die amerikanische Organisation war schon länger hinter ihnen her gewesen.

Ich hatte bereits die meisten Stützpunkte der Terroristen ausfindig sowie dem Erdboden gleichmachen lassen. Nur die Führungsebene war noch fällig. Nun würde ich Cadis rächen.

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Ich war, zusammen mit Sebastian, mit dem Jet nach New York geflogen. Dort sollten sich laut einiger Informanten die Anführer der Terrorzelle aufhalten. Seb und ich näherten uns deren angeblichen Standort, einer älteren Fabrikhalle am Stadtrand. Als wir durch eine Hintertür das Gebäude betraten, erkannten wir einen verstaubten, durch schmutzige Fenster beleuchteten Flur. Abfällig musterte ich die Umgebung. Im dämmrigen Licht erkannte man zwei verrostete Türen. Hinter einer davon wurde gesprochen. Aber zuerst würden wir uns um alles andere kümmern.

Nachdem wir damit fertig waren, kehrten wir zu der Metalltür zurück. Lautlos bedeutete ich Sebastian, sich an den Plan zu halten. Er sollte im Hintergrund bleiben, bis ich ihm ein Zeichen geben würde. Während Seb sich ein wenig zurückzog, hob ich die Hand-

und klopfte an. Ein lautes: "Herein!" kam zurück. Man hörte deutlich den amerikanischen Akzent. Wie, als wenn ich bei einem Treffen mit einem Klienten wäre, schlenderte ich entspannt in den Raum und musterte die Personen, die mir entgegenblickten. Mein Freund würde, sobald ich ihm das Zeichen gäbe, ebenfalls hereinkommen. Erst einmal wartete er aber vor der Tür.

Das augenscheinliche Konferenzzimmer, das überraschenderweise sauberer war als der Rest des Gebäudes, beinhaltete einen langen Tisch, einen großen Monitor und sechs Männer in Anzügen. Letztere saßen an dem Tisch und blickten mich dümmlich an. Der etwas ältere Mann am Kopfende war wahrscheinlich der Chef der Truppe. Er trug eine goldene Uhr am Handgelenk und generell viele Symbole, die ihn als Anführer auszeichnen sollten. "Wer zum Teufel sind Sie und was haben Sie hier zu suchen?", fragte der "Chef".

Mein Mund verzog sich zu einem Lächeln. "Jim Moriarty. Hiii" Es war belustigend, zu beobachten, wie sich die Gesichter der Anwesenden zu ängstlichen Grimassen verzerrten. Selbst in Amerika war ich wohlbekannt. "Ich bin hier, um Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten." Gemächlich schritt ich die Tischkante entlang. Am Kopfende blieb ich stehen.

"Nun, ich bin hier, um ihnen ein Vorschlag zu unterbreiten. Aber zuallererst habe ich eine Frage: Erinnern Sie sich noch an die Geiselnahme im Arnotts in Dublin?" Unsicher nickte mein Gegenüber. Ich durchbohrte ihn mit meinen Blicken. "Eine Meisterleistung, nicht wahr? Durch diese Tat ist die ganze Welt auf uns aufmerksam geworden." Er war auch noch stolz darauf. "Die Personen, die-" "inhaftiert wurden? Nötige Opfer.", unterbrach er mich. Meine Augen verengten sich. "Erstens", lächelte ich, während ich meine Pistole aus der Manteltasche zog. "Ich hasse es, wenn ich unterbrochen werde. Und zweitens, wollte ich auf etwas ganz anderes hinaus. Wie viele dumme, langweilige Menschen es doch auf der Welt gibt..."

Blitzschnell nahm ich meine Hand aus der Tasche und feuerte in die Luft. Im selben Moment trat Seb durch die Tür, in jeder Hand eine Schusswaffe. "Darf ich euch meinen Freund Sebastian vorstellen?" Dieser verbeugte sich spöttisch. "Sehr erfreut." "Ebenfalls. Was verschafft uns die Ehre?", erkundigte sich der Boss der Terrorzelle. Aah! Doch gar nicht soooo blöd. Zeit schinden, um die Verstärkung kommen zu lassen. Aber... Wir waren besser!

"Sie haben keinen Grund dazu, uns hinzuhalten", meinte ich lässig. "Niemand wird kommen! Wir haben alle, nun ja, beseitigt. Und nun, strengen Sie wenigstens ein Mal in ihrem kümmerlichen Leben ihr Hirn an. Denken Sie darüber nach, wer wohl die Schuld an der Auslöschung Ihrer Organisation ist." "S-sie." "Richtig! So, nun endlich zu meinem Anliegen. Wissen Sie, damals im Arnotts. Drei Menschen sind ihrem in krimineller Hinsicht katastrophal schlecht geplanten Vorhaben ums Leben gekommen. Erinnern Sie sich? Es stand ja selbst hier, in den Staaten, in den Zeitungen. Hatten Sie Schuldgefühle damals? Vor neuneinhalb Jahren? Hm?" Ich stand nun direkt vor dem älteren Mann, der sich "Anführer" nannte. Zitternd schüttelte dieser den Kopf. "Einer dieser Opfer war die wichtigste Person in meinem Leben!", zischte ich wütend in sein Ohr. Er zuckte zusammen. "Und heute werdet ihr dafür bezahlen, sie umgebracht zu haben." Lässig gab ich Sebastian ein Zeichen, der daraufhin die Führungsebene der bald nicht mehr vorhandenen Terrorzelle mit Kabelbinder an ihre Stühle fesselte. Etwas stillos, ja aber etwas anderes hatten wir dort nicht gefunden.

Nun richtete ich mich an alle Anwesenden. "War nett, Sie kennenzulernen... nicht. Lebt wohl!" Entspannt schlenderten Seb und ich hinaus und ließen die Terroristen mit verwirrten Gesichtern zurück. Wir entfernten uns einige Meter von dem Gebäude. Dann zog ich mein Handy aus der Tasche. Ich deutete eine Verbeugung an und hielt meinem Freund das Gerät hin. Ein rotes Knopf-Icon war auf dem Bildschirm zu sehen. "Colonel Moran? Wärt Ihr so freundlich?" "Aber sicher doch, Mister Moriarty!" Als er das Icon berührte, ertönte das Geräusch einer Toilettenspülung. Sebastian verzog das Gesicht. Ich wollte mich ausschütten vor Lachen. "Dein Ernst, Boss!", stöhnte er. "Aber sicher doch! Spaß muss sein!"

Dann holte ich die richtige Fernbedienung aus meiner Anzugtasche. Langsam drückte ich den Knopf herunter, der die Bombe entzünden würde. Ich wollte den letzten Moment des Lebens dieser minderbemittelten Terroristen genießen. Endlich würden Cadis' Mörder bezahlen.

"Komm endlich, Jim!", murrte der Sniper. Während ich mich umdrehte, drückte ich den Schalter vollends herunter. Als wir langsam zurück zum Flughafen spazierten, ging hinter uns die Fabrikhalle in Flammen auf.

How To Fool The Good Guys || Ein Avengers x Sherlock BBC CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt