28. Die Zelle

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P. o. V. Tony Stark

Als der Quinjet die Koordinaten erreichte, erkannte ich ein altes, freistehendes Lagerhaus. Rundherum befanden sich weitere leerstehende Hallen und Fabrikgebäude sowie eine große freie Fläche, auf der Jarvis den Jet landete. Neben mir saß Sherlock, dieser nervtötende Detektiv. Aber... Ohne ihn wäre all das viel schwieriger, wahrscheinlich hätte keiner der Avengers den Code lösen können. Angespannt folgte ich Romanoff und Holmes, hinter mir folgten Legolas, Point Break und der Rest der Bande. Selbst Bruce war dabei, wusste doch niemand, was uns erwarten würde.

Doch als wir die Halle betraten, die sich als modern eingerichtetes Loft herausstellte, passierte...

Rein gar nichts.

"Es muss eine Falle geben!", murmelte Natasha nachdenklich, während sie auf dem edlen Parkettboden vorwärts schlich. Holmes direkt hinter ihr, sein blasses Gesicht wurde unnatürlich durch die verblassende Wintersonne, die durch das große Buntglasfenster schien, beleuchtet.

Es war unerklärlich leise, doch wäre diese Stille nicht gewesen, hätte niemand das leise, kraftlose Klopfen gehört. Es kam von unterhalb, wie aus einem Keller. Sofort waren alle auf der Hut. "Das muss sie sein!", vermutete ich entschlossen. Hoffnung, das neueste Mitglied der Avengers zu finden, mache sich in mir breit. Ich hatte sie trotz der kurzen Zeit ins Herz geschlossen, das konnte ich nicht abstreiten. Ihr Humor, wie sie sich verhielt, alles! Sie würde eine super Avenger abgeben. Das hatten ich und die Anderen gleich bemerkt, und ich hatte ihr den Anzug gegeben. Wenn sie... Nein. Das durfte ich mir nicht einmal vorstellen. Sogar Holmes würde am Boden zerstört sein. Ich hatte bemerkt, wie er sie ansah.

Mit einer Handbewegung unterbrach der Detektiv meine Gedankengänge und bedeutete den Avengers, still zu sein. Wieso übernahm der das Kommando? Das sollte ich tun, oder Captain Iglu! Aber doch nicht Deerstalker-Man!

Aber egal, erst einmal mussten wir die Quelle des Pochens finden. Vorsichtig folgten wir den immer leiser werdenden Geräuschen. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen und bemerkte, wie alle anderen, selbst Holmes, ebenfalls immer nervöser wurden. Clint hatte seinen Bogen im Anschlag, Natasha ihre Pistolen, wobei sie die bei ihren wortwörtlich überwältigen Kampfkünsten gar nicht bräuchte, Thor hatte seinen Hammer gezückt und Cap seinen Schild. Ich hatte meinen neu entwickelten Mark 57.

"Jay, scanne die nahe Umgebung und schau, ob du Cadis findest.", befahl ich meiner KI. Sogleich erschien ein scharfes Bild dieser und der umliegenden Räume auf dem Display der Innenseite meines Anzugs. "Leute, ich hab' sie", meldete ich triumphierend. Ich hatte sie entdeckt, nicht Möchtegern-Anführer-Holmes! Direkt unter uns befand sich ein kleiner Raum, in dem sich eine lebendige Person aufhalten sollte. Ich deutete auf den Boden. "Unter uns befindet sich 'n Raum. Ich werde sehen, wie ich uns dort hinein bekomme."

Während ich mit meinem Laser ein kreisrundes Loch in den Boden schnitt, machte Thor sich daran, uns bemerkbar zu machen. Er klopfte mit seinem Hammer leicht auf den Boden und rief laut, dass wir hier seien, um sie zu befreien und sie an die Wand gehen sollte, um, sollte etwas schiefgehen, nicht von der herabfallenden Decke getroffen zu werden.

"Sir, wir sind durch", meldete Jarvis nach kurzer Zeit. "Na endlich!" Der Raum, wahrscheinlich eine Zelle, war mit verstärktem Metall geschützt gewesen, um Eindringlinge aufzuhalten. Für meinen Laser jedoch kein Problem. Ich hob das ausgeschnittene Teil des Bodens an und schob es zur Seite. Mein Blick fiel auf eine zusammengesunkene, tränenüberströmte Cadis, die an einer der Wände lehnte...

Schnell glitt ich zu ihr herunter und klappte mein Visier hoch. "Hey, Cadis. Alles okay?" Schniefend blickte sie zu mir auf. "Alles okay. Du bist in Sicherheit.", versicherte ich tröstend. Was konnte nur passiert sein?

Hinter mir schienen sich die Anderen an einem Seil herunterzulassen. Ich hörte, wie Natasha auf dem staubigen Boden aufsetzte und scharf die Luft einzog. Dann blieb es still, nur leises Schluchzen von Cadis war zu hören. Die Anderen kamen ebenfalls in die Zelle. Jedoch ging keiner von ihnen wie ich zu der weinenden jungen Frau, sondern blieben alle einfach hinter mir bei Natasha stehen. Fassungslos drehte ich mich um.

"Was ist denn bitte los mit euch?", raunzte ich missbilligend. "Cadis ge-" Mitten im Satz stockte ich, als ich sah, weshalb sich niemand um die junge Frau kümmerte. Auf dem Boden lag Nick Fury. Ein Kopfschuss hatte seinen Schädel durchbohrt und getrocknetes Blut klebte an seinem Gesicht. Sherlock kniete neben ihm, prüfte den Puls und schüttelte bedauernd den Kopf. Steve räusperte sich. "Tony, ich glaube, wir haben den Grund dafür gefunden."

Ein lautes Aufschluchzen durchbrach die unangenehme Stille. "Das ist meine Schuld!"

Dann brach Cadis zusammen.

How To Fool The Good Guys || Ein Avengers x Sherlock BBC CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt