Ungewollter Besuch in der Dusche

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Die Quidditch Session ist gelaufen! Nicht nur, dass wir jedes Spiel verloren haben - ach wenn's nur das gewesen wäre. Nein! Viel Schlimmer! Wir haben jedes Spiel MEINETWEGEN verloren! Keine Ahnung wie ich das hinbekommen habe, aber ich habe es doch tatsächlich geschafft in jedem einzelnen Match einen verfluchten Klatscher abzubekommen, der mich mit einem schmerzhaften Riss vom Besen fegte.

Jedes. Verdammte. Mal.

Und jetzt? Zahlreiche blaue Flecken und unzählige geheilte Knochenbrüche später, stehe ich hier, alleine, in einer unserer Mannschaftsduschen und bemitleide mich selbst. Lächerlich! Das kann einfach nicht wahr sein! Diese verfluchten Bälle sind manipuliert worden. Ich meine, wie wahrscheinlich ist das denn? Ich wette da stecken Gryffindors Lieblinge dahinter. Potter oder Weasley oder... Granger.

Wenn ich die in die Finger kriege...

Plötzlich geht die Türe zu meiner Duschkabine mit einem lauten Ächzen auf und eine komplett angezogene Person, wurde unsanft in die feuchte Luft geschubst. Was bei Salazar war jetzt los? „Hey!" rufe ich empört zu den kichernden Kindsköpfen vor der Dusche, doch sie reagieren nicht. Stattdessen höre ich wie die Kabine mit einem Klicken magisch versiegelt wird und kurz danach mindestens zwei Paar Füße davonlaufen.

Perplex starre ich auf die Person vor mir. Meine Hände waren noch vom waschen in meinen Haaren vergraben und ich spüre, wie mir das Shampoo den Rücken hinab läuft. Das darf doch jetzt nicht wahr sein! Denke ich, als mir auffällt wer da gerade in dem dampfenden Nebel vor mir steht. Was war heute? Der schlimmste Tag meines Lebens? Womit habe ich das jetzt verdient?

„Was zum Teufel machst du hier?!" brülle ich Granger entsetzt an und bemerke erst jetzt, dass sie eine schwarze Satinaugenbinde trägt. Warum trägt sie eine schwarze Satinaugenbinde? Und was will sie in MEINER Dusche??

Anscheinend war ihr selbst nicht bewusst wo sie da gerade hineingestolpert ist, denn als sie meine Stimme erkennt, reißt sie sich mit einem Satz die Augenbinde herunter und starrt mich genauso entgeistert an, wie ich sie. „Malfoy?" kreischt sie beinahe hysterisch meinen Namen.

Ich kann nicht anders. Lege ein anzügliches Grinsen auf meine Lippen und sage: „Ich weiß, dass dich der Anblick hier umhaut, aber so schnell hat bisher noch keine meinen Namen geschrien." Ich stemme die Arme in die Hüften und starre sie aus meiner vollen Nacktheit heraus an.

Was ihr offenbar erst jetzt auffällt. Ich bemerke wie sich ihre Wangen vor Scharm leicht rosa färben, dann dreht sie sich zur nächsten Wand um und betrachtet diese fasziniert. „Bild dir bloß nichts ein!" zischt sie nach einigen Sekunden die Fliesen an. Als ob ich mir auf die etwas einbilden würde. Sie hätten genauso gut einen hinkenden Esel hereinschupsen können. Obwohl... der wäre mir sogar noch lieber gewesen.

Voller Abscheu betrachte ich ihren Rücken. Granger. Ausgerechnet. Sie hätten jedes andere weibliche Wesen hier reinstecken können und damit meine ich, wirklich JEDES andere Wesen. Scheiß egal welches Blut. Scheiß egal wie sie aussieht. Aber Granger? Auf dieses neunmalkluge Schlammblut, hätte ich wirklich verzichten können. Und überhaupt, was soll das hier denn werden?

„Was willst du hier?" spreche ich meine Gedanken vorwurfsvoll aus. Das Shampoo war inzwischen komplett aus meinen Haaren gewaschen und es läuft nur noch heißes Wasser über meinen, bestimmt schon roten Rücken. Wieder dieses hysterische Lachen. „Ich? Als ob ich freiwillig hier wäre!" sagt sie spöttisch und ich kann mir bildlich vorstellen, wie ihre Augen in diesem Moment Blitze auf mich schießen. Beziehungsweise auf die Wand, die sie nach wie vor anstarrt.

Die Kabine war nicht sonderlich groß. Mit dem Umbau des Quidditch Stadions wurden auch die Duschen erneuert. Bye, bye, Gemeinschaftsdusche und Hallo du wundervolle absperrbare Einzelkabine - oder, was jetzt wohl passender ist: Einzelzelle. Denn das hier, hat einen entscheidenden Nachteil. Granger steht gerade mal zwei winzige Schritte von mir entfernt und durch das Wasser, welches sie mühelos erreicht, wird ihre weiße Bluse komplett durchsichtig.

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