20. Kapitel

20.1K 525 4
                                    

𝗚𝗣𝗦

Genervt atmete ich aus und schaute zu Amadeus, der sich am Kinn kratzte und verzweifelt auf den Bildschirm starrte. „Und du glaubst das wirklich?", fragte er an mich gerichtet. Wir standen in einem Keller und beschatteten die Leute, die über uns arbeiteten. „Es muss so sein.", ich strich mir durch mein Haar und starrte auf den Bildschirm. Am liebsten wäre ich gerade bei Cassandra. Ich würde mit ihr essen gehen, in ihr bezauberndes Gesicht blicken und mich in ihren Blauen Augen sinken lassen. Mit den Gedanken bei ihr, zückte ich mein Handy und öffnete die Sperrung. Als ich eine Meldung von GPS bekam, zogen sich meine Augenbrauen zusammen. War sie gerade dabei mich zu verlassen?

Ich spürte wie ein dicker Kloß sich in meinem Hals bildete. „Ich muss.", ohne auf Amadeus zu achten drehte ich mich um, lief zur Tür und öffnete diese, um den Raum zu verlassen. Ich hatte sie alleine gelassen, damit ich mich auf die Arbeit konzentrieren konnte, doch gerade fühlte es sich wie ein riesiger Fehler an. Ich schaute auf mein Handy und bemerkte, dass sie eine Straße weiter war. Höchstwahrscheinlich war sie alleine und ein perfektes Ziel für Blair. Was hatte sie bloß vor? Wollte sie mich etwa verlassen? Ich hatte gedacht, dass es gerade doch einwenig Bergauf ging. Mit Schwung setzte ich mich in mein Auto und startete den Motor. Hatte sie vielleicht schon einen anderen Mann? Vielleicht hatte sie nur darauf gewartet, dass ich sie alleine ließ, damit sie abhauen konnte. Damit sie mit einem anderen Glücklich werden konnte. Wütend presste ich meine Lippen aufeinander und umfasste das Lenkgrad so feste, dass meine Finger sich schon weiß färbten. Er würde tot sein und was ich dann mit ihr machte, wusste ich nicht. Ich atmete tief durch und versuchte den Gedanken beiseite zu schieben. Als ich merkte, dass mir ein schwarzer Mercedes folgte, sah ich Amadeus im Rückspiegel und kräuselte meine Stirn. Wir gelangen an eine alte Lagerhalle, die mich an die von Arthur's erinnerte. Amadeus Sohn ich hielt vor dem Eingang, entsicherte meine Waffe und stieg aus. Das hier war sicherlich kein Fluchtversuch von Cassandra. Ein mir fremder Mann stand am Eingang gelehnt und beobachtete in aller Ruhe das Geschehen im Inneren. Wer war er? Langsam ging ich auf ihn zu, hielt meine Waffe auf seinen Kopf gezielt und hörte sein raues, belustigendes Lachen. Es war leise, denn genauso wie ich, wollte er unentdeckt bleiben. „Amadeus ist der Verräter.", er drehte sich zu mir um und zeigte mir ein Leisezeichen, dann zog er mich mit einemmal in die Lagerhalle und versteckte sich und mich hinter einem Holzstapel. „Woher wollen sie das wissen?", fauchte ich leise. „Arthur hat was mit meiner Tochter. Blair wusste, dass er alles für sie tun würde und Amadeus würde alles für seinen Sohn tun, selbst wenn er dafür einen alten Freund betrügen müsste.", erklärte er kurz. „Also wie habt ihr euch kennengelernt?", die helle Stimme von Blair hallte durch die Halle. „Warte sie sind der Vater?", fluchend hielt ich meine Hand vor den Mund und hörte die Schritte von Amadeus, die an uns vorbei liefen. „Ja, schieben wir die Erklärungen auf später. Wichtig ist für mich bloß, dass sie niemand tötet. Sie soll nur unfähig gemacht werden.", er holte eine zweite Waffe heraus und entsicherte sie. „Auf einem Ball.", die melodische Stimme meiner Kleinen hallte zu mir und verschaffte mir augenblicklich eine Gänsehaut. „Er ist hier.", schrie Amadeus so laut er konnte, damit auch ich wusste, dass sie Bescheid wussten. „Wir gehen noch nicht raus.". der Fremde sah zu mir rüber. „Warten sie mal.", ich stoppte und hob meine Augenbrauen. „Haben sie meine Freundin als Köder benutzt?", er grinste. „Sie ist noch nicht deine Freundin.", oh, am liebsten hätte ich ihm genau in diesem Moment meine Faust in sein altes Gesicht gerammt. „Und wegen dem GPS Sender wirst du bestimmt noch Streit mit ihr haben.", er schaute mich entschuldigend an und machte mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Ich wusste nicht warum ich ihn vertraute, obwohl er meine Freundin als Köder benutzt hatte, aber ich war mir sicher, dass er mir mehr als Freund nützen. Er machte eine Kreisbewegung in der Luft, mit seinem Zeigefinger und dann mit dem Zeigefinger nach vorne. Ich nickte und ging hinter den ganzen Gegenständen, vermutlich Drogenverstecke, vorbei auf die andere Seite. Sie waren zu 3. und hatten dazu auch noch Cassandra. Wir waren zwei und wäre Cassandra nicht an den Stuhl gefesselt, dann hätte ich vermutlich schon längst drauf los geschossen, doch die Gefahr war zu hoch das sie meine Kleine einfach erschießen würden. Blair lachte. Zwischen zwei großen Holzschränken, konnte ich sehen wie sie die Waffe an den Kopf meiner Freundin hielt. „Baby?", sie sah zu Arthur hoch, der sich schützend hinter sie gestellt hatte und den Raum im Blick behielt. Warum verstand er nicht, dass sie ihn nur benutzte? Ihn zu töten, wäre ganz und gar keine gute Sache, aber Cassandra war in Gefahr und da machte ich keine Ausnahmen.

One Call to the Mafia Boss  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt