Kapitel 3

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Der Sohn des Vorstandsvorsitzenden lachte. Hatte ich was komisches gesagt?

"Steck deinen Geldbeutel wieder weg. Ich hab kein Interesse an deinem Geld. Als dein Klassensprecher ist es meine Pflicht dir zu helfen.", erklärte mir Asano.

Unglaubwürdig schaute ich ihn an. Er lügt doch bestimmt. Ich meine...ES IST ASANO! Er würde nie etwas ohne Grund für jemanden machen.

"Nun sag schon, Asano-kun. Was möchtest du?", fragte ich ihn nachhakend.

Eine Weile starrten wir uns an. Mittlerweile wurde die Bibliothek leerer. Während ich eine ernste Miene hatte, lächelte Asano weiter. Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück.

"Nein ernsthaft, du kannst mir ruhig glauben. Um ehrlich zu sein, hatte ich den letzten Absatz auch nicht richtig verstanden. Aber da ich es dir erklärt habe, konnte ich den Stoff zu 100% verstehen. Deswegen sind wir sozusagen quitt.", erklärte mir Asano mit einer ruhigen Stimme.

Während ich meinen Geldbeutel wieder in der Tasche verstaute, dachte ich kurz nach. Er hatte recht. Wenn man jemanden ein Thema erklärt, versteht man es selber besser.

"Hast du irgendetwas Neues zu der E-klasse herausfinden können?", fragte ich ihn nachdenkend.

Asano antwortete auf meine Frage während er seine Schulsachen einpackte. "Nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, hab ich noch keinen richtigen Anhaltspunkt gefunden. Und dieser Isogai hat sich während der Klassensprecherversammlung auch nicht seltsam verhalten." Er hatte ein nachdenkliches Gesicht. Woran er wohl gerade dachte?

"Ich verstehe.", sagte ich knapp und stand auf. Bedankend verbeugte ich mich. "Vielen Dank für deine Hilfe, Asano-kun. Das wusste ich sehr zu schätzen."

"Es war mir ein Vergnügen.", antwortete der Klassensprecher mit einem Lächeln.

"Oh und noch was.", fing er an. Ich drehte mich leicht um und sah ihn erwartungsvoll an, während er etwas aif ein Stück Papier schrieb und es mir in die Hand drückte.

Asano Gakushu
xxx - xxx - xx - xx

Seine private Handynummer? "Was soll ich damit?", fragte ich ihn. Nein ernsthaft. Was sollte ich mich Asano's Nummer anfangen? Und warum gab er sie mir eigentlich?

"Naja, falls du irgendetwas Neues herausfinden solltest, möchte ich, dass du es mir erzählst. Jede Kleinigkeit könnte wichtig sein.", erklärte mir der Sohn des Vorstandsvorsitzeden.

Achso, machte ja Sinn...einen Moment mal. "Warum nur ich? Hast du vergessen, dass wir der Sache gemeinsam auf den Grund gehen? Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich so dumm bin und mich ausnutzen lasse!" Für wie dumm hielt dieser Junge mich?

Sprachlos sah mich Asano an. Sein Gesichtsausdruck sah nicht entsetzt über meine Worte aus. Mehr, als hätte er so etwas von mir erwartet. Dann stand er auf und lehnte ich an die Tischkante, die Arme vor der Brust verschränkt.

"Ausnutzen würde ich es nicht nennen. Immerhin war ich ja derjenige, der eine Zusammenarbeit angeboten hatte. Ich möchte mit diesem Geheimnis ein ganz bestimmtes Ziel erreichen.", erklärte mir der Klassensprecher und lächelte, während sein Blick auf den Boden gerichtet war.

Was für ein bestimmtes Ziel? Noch bevor ich meinen Mund zum reden öffnete, kam er mir zuvor. Er hielt ein weiteres Stück Papier und einen Stift in meine Richtung.

"Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich auch gerne deine Nummer haben. So können wir Informationen austauschen. Ich werde dir auch nichts vorenthalten, versprochen.", versprach mir Asano und wartete auf eine Antwort.

Einen Moment lang zögerte ich. Meine...Nummer? Ich soll ihm auch meine Nummer geben? Eigentlich wollte ich das ja garnicht. Andererseits, braucht er sie ja zum Informationsaustausch. Unsicher schrieb ich meinen Namen und meine Nummer auf das Stück Papier. "Das ist meine private Nummer. Wehe du gibst sie irgendjemandem weiter.", drohte ich als Asano das Stück Papier wieder an sich nahm.

"Keine Sorge, so niveaulos bin ich nicht.", versicherte mir der Klassensprecher und verstaute das Papier in seiner Tasche. "Sobald ich etwas neues herausgefunden habe, rufe ich dich an.", fügte er noch hinzu. Auch wenn er es mir versprochen hat, konnte ich ihm einfach nicht glauben.

"Also dann, ich mach mich dann mal auf den Weg nach Hause. Nochmal vielen Dank für deine Hilfe, Asano-kun.", bedankte ich mich beim Klassensprecher.

"Es war mir ein Vergnügen.", lächelte Asano. Dann sah er auf seine Uhr. "Es ist schon recht spät. Soll ich dich nach Hause begleiten?", bot er mir an.

Dankend lehnte ich ab: "Nein, ich komm schon zurecht. Aber vielen Dank und bis morgen."

Ohne mich noch einmal umzudrehen verließ ich die Bibliothek. Es war schon längst dunkel. Wie lange waren wir am Lernen? Nur die Straßenlaternen spendeten etwas Licht.

Da ich, wie jeden Abend, sehr lange lernen werde, wollte ich noch etwas Schokolade kaufen. Süßigkeiten, oder besser gesagt Schokolade, halfen mir dabei mich besser zu konzentrieren.
Auf dem Weg nach Hause ging ich noch einmal in einen kleinen Lebensmittelhandel, der auf meiner Route lag. Da die Straßen nicht so überfüllt waren, genoss ich die Stille während ich lief. Hin und wieder fuhr ein Auto vorbei.

Als ich den Laden betrat, musste ich kurz zittern. Die Klimaanlage war zu hoch aufgedreht. Man, ich war doch schon so oder so eine kleine Frostbeule. Aber naja, Schokolade kaufen und dann wieder raus.

Als ich in der Süßigkeitenabteilung angekommen war, nahm ich drei Tafeln Schokolade meiner Lieblingssorte aus dem Regal.
Dann kam noch jemand anderer in die Abteilzng. Irgendwie sah er seltsam aus - ganz in schwarz gekleided und riesig. Ich hatte noch nie im Leben so einen großen Menschen gesehen. Und sein Kopf sah aus wie ein aufgeblasener Ballon. Das seltsame Grinsen auf seinem Gesicht machte ihn viel gruseliger. Naja, ich sollte lieber nicht zu lange starren, es ist ja immerhin unhöflich. Was mir aber auch auffhiel war, dass er sämtliche Süßigkeiten in den Einkaufskorb geladen hatte. Ich war sehr verwirrt. Da liebte ja jemand viel Süßes. Naja, ich sollte lieber weiter. Angelegenheiten anderer gingen mich überhaupt nichts an.

Doch dann passierte etwas seltsames. Irgendetwas fiel vom Gesicht dieses Mannes und landete direkt vor meinen Füßen. Langsam senkte ich meinen Kopf und sah...eh...eine...Na...se? Eine Nase?

Hi ^_^ Das war es auch schon mit diesem Kapitel. Ihr alle wisst bestimmt, wer dieser Mann in der Süßigkeitenabteilung war :D Das Bild oben gehört mir also bitte nicht benutzen!!!

Their little secret - by minasentsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt