red Nights

,,Hey"

23.50 Uhr
Ich war nervös doch ich setzte mich wieder an mein Fenster.
23.52 Uhr
Da war sie wieder, so vertraut und doch so unbekannt.
Sie winkte und zündete ihre Zigarette an.
In dem Moment kam sie langsam in meine Richtung.
Meine Wohnung lag im zweiten Stock und war nur ein paar Meter vom Boden entfernt.
Mit zitternden Händen öffnete ich mein Fenster.
,,Hey" sagte ich zweieinhalb Meter in die Tiefe.
Ein selbstbewusstes ,,Hey" kam zurück.
Ihre Stimme schien so rau und weich zugleich.
,,Wie lang beobachtest du mich jetzt schon?" fragte sie.
,,Seit ca. nem Monat" antwortete ich wahrheitsgemäß.
,,Wow, ich wusste doch das ich mir das nicht einbilde, aber so hübsch hab ich mir meine Beobachterinn nicht vorgestellt." meinte sie grinsend.
Ich wurde etwas rot.
,,Danke" nuschelte ich, hatte mich aber schnell wieder gefangen und setzte ein Selbstbewusstes ,,So hübsch habe ich mir die Raucherin auf der anderen Straßenseite aber auch nicht vorgestellt." hinterher.
Sie lachte kurz auf, es war ein schönes lachen.
Ich hörte das zischen der Zigarette als sie diese auf dem Boden austrat.
,,Ich muss dann mal" sagte sie und ich nickte verständnissvoll.
Langsam drehte sie sich um und schlenderte zur anderen Seite der kleinen Spielstraße, welche in der Nacht so ruhig wirkte.
Sie schaute mir nochmal tief in die Augen, winkte, was ich erwiederte, und verschwand im Hausflur.
Ich schloss mein Fenster.
00.20 Uhr
Ich saß dort verwirrt, fasziniert und irgendwie glücklich.