Schritt für Schritt,
ganz langsam,
fange ich an zu laufen,
zu rennen,
immer gerade aus,
mein Atem wird schneller,
doch kann ich nicht stehen bleiben,
versuche die Gedanken los zu werden,
abzuhängen.
Immer schneller,
immer weiter gerade aus,
doch mit jedem Schritt den ich geh'
wird es lauter in mir.
Die Gedanken jagen einander nach,
bringen einander zu Fall,
bäumen sich auf,
brechen über mir ein
und ich mit ihnen.
Schau auf in den Himmel,
der Regen vermischt sich mit meinen Tränen,
von denen ich gar nicht wusste,
dass sie begonnen haben zu fließen.
Ich will schreien,
anfangen dich anzuklagen,
doch raus kommt nur ein klägliches Flüstern
"Wo bist du?"
-An den Tagen, an denen mich keiner versteht,
Sie mir ihre
"Alles wird gut" und
"Er hat schon einen Plan" - Standartantworten voller Stolz präsentiern,
nicht Mal merken, wie wütend sie mich damit machen,
mir das Gefühl geben allein zu sein, mit meinen Fragen,
Zweifeln,
Ängsten,
ja nicht merken,
wie ich innerlich erfrier.
"Wo bist du?"
-in all den Trümmern um mich rum,
wenn Träume zerplatzen,
die Sorgen die Freuden des Lebens übersteigen
und die Einsamkeit als Einzige bleibt.
"Wo bist du?"
-wenn alle um mich rum deinen Namen beschimpfen,
verharmlosen,
klein machen,
dich anzweifeln.
Und ich kann es ihnen nicht einmal verdenken,
würde selbst am liebsten alles hinschmeißen,
wegrennen,
loslassen.
Bin es müde geworden an dir festzuhalten,
wo doch das Einzige,
was von dir ausgeht
diese Stille ist,
die sich kaum aushalten lässt
ja, mich innerlich schon fast zerfrisst.
Und doch bin ich hier.
Statt zu fliehen,
weg zu rennen,
loszulassen,
hat mich etwas tief in meinem Herzen,
dazu bewogen an dir festzuhalten.
Dieser Funke Glaube,
die Gewissheit,
dass der Regen deine Tränen sind,
du mit mir leidest,
schreist,
weinst
und kämpfst,
mir gleichzeitig aber auch zeigst,
dass sich deine Liebe
durch die dunkelsten Wolken,
um mich
und für mich kämpft,
mich umschließt,
mich einnimmt,
mir zeigst,
dass ich nicht allein bin,
ja diesen Funken Glaube will ich nicht verliern.
Und auch wenn es mir schwer fällt an dir festzuhalten,
es selbst nicht schaff'
bist du dennoch da.
Du hälst mich,
wenn ich renne,
schreie,
zweifle,
falle.
Dieser Funke Glaube
gibt mir Hoffnung,
lässt mich aufstehen,
weitergehen.
Schritt für Schritt.
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Zwischen Zweifel Und Hoffnung...
PoetryVon Gedanken über Zweifel und Hoffnung; Angst und Schmerz; Glück und Freude