"Zweifelst du eigentlich nie?"
fragst du mich ganz leise
im Schatten dieser Nacht,
während unzählige Sterne über uns leuchten,
der Mond den Himmel erhellt
und der Wind sanft über unsere, von der Sonne aufgeheizten Körper, streift.
Ich spür' deinen Blick auf mit ruhn',
so erwartungsvoll gespannt
auf meine Worte,
die Antwort auf deine Frage,
die doch so viel mehr ist,
als reine Interesse,
die so viel tiefer geht,
hinter der die Angst steht,
nicht gut genug zu sein,
nicht gut genug,
ja vielleicht sogar falsch zu glauben.Mich macht es traurig,
dass du mir diese Frage stellst,
Zweifel als was Schlechtes siehst
und dich mit mir vergleichst.
Dass Zweifel dir Angst machen,
Du sie als Kriterium siehst,
die deinen Glauben bewerten,
Obwohl Glaube doch gar keine Wertung kennt.
Und gleichzeitig bin ich froh,
dass du gerade mir diese Frage stellst
und somit dein Vertrauen schenkst.
Ich dir sagen darf,
wie wunderschön wertvoll
und zugleich unerträglich schmerzhaft
diese Zweifel sind,
sein können
Und immer wieder sein werden.Ich lächl' dich an
Und beginn' zu erzähln',
Von all den Selbstzweifeln,
die immer wieder kehren,
wenn ich vor dem Spiegel steh
und mich frag,
wer das eigentlich ist,
der mich so vorwurfsvoll
und gleichzeitig unsicher
anblickt'.
Ich nachts nicht schlafen kann,
Sich meine Gedanken drehen,
Nachjagen,
Versuchen zu übertrumpfen.
Zweifel,
Über das Aussehen,
das Auftreten,
den Charakter,
meist ausgelöst durch eine einzelne Person,
die sich anmaßt
zu urteilen
über meinen Körper,
über meine Art,
über mich.
Deren verletzende Worte
und Sprüche
sich in meine Gedanken einschleichen,
einnisten
und von dort auch nicht mehr so schnell verschwinden,
sondern immer wieder hoch kommen,
ausbrechen,
mich straucheln
zweifeln,
ja manchmal sogar verzweifeln' lassen.Und ich erzähl dir von den Zweifeln,
ob mein Glaube ausreicht,
gut genug ist,
die Meinung der anderen ich sei ein schlechter Christ,
nicht doch
vielleicht,
eventuell mehr Wahrheit in sich trägt,
als ich zu hoffen vermag.
Ich tanz' bis spät in die Nacht,
Stoß auf das Leben an.
Ich befolg keinen Bibelleseplan,
sondern les',
nur dann, wenn ich mich ganz darauf konzentrieren kann,
was dort geschrieben steht
und was es mir sagen soll,
für meinen Glaubensweg.
Ich vergess das Tischgebet,
wend mich aber immer dann an dich,
wenn mein Herz dazu bereit ist,
erhlich und aufrichtig zu sein.
Ich kann diesen inneren Frieden,
von dem die Menschen um mich rum so viel erzählen,
irgendwie nicht spüren,
kann nicht anfangen dich anzubeten,
wenn Mengen um mich rum jubeln,
tanzen,
voller Euphorie dich preisen,
sondern will viel lieber die Sterne über mir beobachten
Und darin die Größe deiner Liebe erahnend spüren können.
Ich frag mich,
ob du immer noch zu mir stehst,
nach allem was passiert ist,
was ich getan hab,
was ich gesagt hab'.Und ich erzähl dir von den unzähligen Momenten,
in denen ich an Gott gezweifelt habe,
vielleicht nicht unbedingt an seiner Existenz,
aber an seiner Zusage, immer bei mir zu sein
und irgendwie auch an seiner bedingungslosen Liebe und Solidarität.
Momente,
die ich ganz allein verbrachte,
Tränen meine Wangen runter liefen
und wie Jesus selbst zu Gott schrie:
"Mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
gerade jetzt,
wo alles um mich herum zerbricht,
all die Sorgen um den Morgen,
das Leid,
der Schmerz
und die Wut
meine Sicht auf das Schöne versperrt.
All die Menschen um mich rum
mich nur noch belächeln,
weil ich noch immer an dir festhalt',
wo sie sich doch schon längst abgewendet haben,
deinen Namen nun beschimpfen,
mit Füßen treten,
klein machen
und ich es ihnen am Liebsten gleich tun würd'
hinschmeißen,
loslassen,
Weglaufen.Und ich erzähl dir,
Wie ich an all den vergangenen Momenten,
In den ich gezweifelt hab
Ja vielleicht sogar verzweifelt bin, gewachsen bin.
Nicht von heute auf morgen,
sondern vielmehr in Beständigkeit,
durch Menschen,
die mir die Gewissheit gaben
genug zu sein,
Stärken zu haben
Und mir zeigten,
Dass Schwächen keine Schande sind.
Mein Körper ein Geschenk,
so wunderbar gemacht,
als Gottes Ebenbild.
Und ich darf sicher sein,
dass Gott treu zu mir steht,
wie er es von Anbeginn versprochen hat
und bis in Ewigkeit verspricht,
unabhängig davon,
wie,
auf welche Art,
woran
ich glaub,
denn bei dir ist jeder in seiner wundervollen Einzigartigkeit perfekt.
Und ich darf daran festhalten,
dass selbst dann,
wenn ich hinschmeiß',
loslass'
wegrenn',
dich verlasse,
du zu mir stehst,
mit mir den Weg gehst,
bei mir bist,
mir Liebe schenkst.Eine Gänsehaut zieht sich über meine Arme,
dass erste Mövengeschrei ertönt ganz sanft
Und die Sonne bahnt sich langsam ihren Weg hinter dem Horizont hervor,
genau dort,
wo der er niemals zu enden scheint.
Du schaust mich an,
mit einem Lächeln auf den Lippen
und alles was ich
im Angesicht der Morgensonne seh'
ist Hoffnung und Zuversicht.
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Zwischen Zweifel Und Hoffnung...
PoesíaVon Gedanken über Zweifel und Hoffnung; Angst und Schmerz; Glück und Freude