Ich schaue auf in den Himmel
graue,
fast schwarze Wolken ziehen aneinander vorbei,
verfolgen sich,
hängen sich ab,
leisten sich einen bitteren Kampf,
dessen Ziel ich nicht erkennen kann
und dann
ganz abrupt
bleiben sie stehen.
Ich halte die Luft an,
traue mich nicht zu Atmen,
will die Stille nicht durchbrechen,
kann die Spannung, die in der Luft liegt, spüren.
Ein Tropfen landet auf meiner Wange,
wie eine Träne bahnt er sich den Weg hinunter
bis zu meinem Lippen.
Irgendwo schlägt ein Blitz ein,
In der Ferne hör' ich das Donnergrolln'
Und aus dem einen Tropfen,
der so sanft,
fast schon vorsichtig meine Wange runter lief,
wurde ein Regen,
der schon fast einem Wasserfall gleicht.Ich schließe meine Augen und stell' fest,
dass wir Menschen diesen Wolken doch so ähnlich sind.
Während wir durchs Leben gehen
sind wir
voller Verbitterung,
Wut und Abneigung,
Vorurteilen und Unverständnis
immer darauf bedacht,
keine Gefühle zu zeigen,
denn das macht mich ja schwach.
So wird es einem zumindest beigebracht.
Wir messen uns an den Leistungen anderer,
müssen immer besser werden,
uns übertrumpfen,
jagen der Anerkennung einiger Weniger nach,
die noch nicht Mal unseren Namen kennen.
Wollen diesem einen
gesellschaftlich angepriesenen Idealbild immer näher kommen
und merken nicht,
wie wir all die Menschen um uns herum
und am Ende auch uns selbst dabei zerstören.
Denn all die Anforderungen,
Erwartungen,
der Leistungsdruck
drücken auf meine Brust,
meine Lunge,
mein Herz
Und irgendwann fehlt mir die Kraft zum Atmen,
die Luft bleibt aus
und das Herz stehen.
Und erst dann,
wenn all die unterdrückten Gefühle aus dem Innersten herausbrechen,
mich straucheln,
fallen,
verzweifeln lassen,
erst dann erkenn' ich,
was ich wirklich brauch'.Und ich schau auf in den Himmel,
helle,
fast weiße Wolken schweben,
tanzen,
spielen,
lieben einander
Sie geben mir Hoffnung,
dass auch wir diese Veränderung schaffen.
Dass wir nebeneinander gehen,
voller Freude und Zuneigung,
einander zuhören und versuchen zu verstehen.
Gemeinsam für unsere Ziele kämpfen,
einander aufbauen und uns ermutigen den nächsten Schritt zu gehen.
Gemeinschaft unzähliger Individuen,
jeder in seiner wundervollen Einzigartigkeit.
Ja, das ist,
was ich brauch'.
Denn wir kämpfen alle mit den Stürmen,
den Gewittern,
den Unwetter in uns,
doch das Wissen,
gemeinsam und nicht einsam zu sein
indem wir
füreinander einstehen,
miteinander den Weg gehen.
Ja, das gibt mir Kraft
und schenkt mir Hoffnung
Das ist was wir brauchen.
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Zwischen Zweifel Und Hoffnung...
PoesiaVon Gedanken über Zweifel und Hoffnung; Angst und Schmerz; Glück und Freude