Kapitel 3 - Pizza & Milchshakes

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Am nächsten Morgen weckt Kai mich um 8 Uhr. Nachdem wir gestern Abend noch eine Weile geredet hatten und er mich von allem etwas ablenken konnte, müssen wir uns langsam fertig machen, weil ich heute mit zum Training darf. Es hat Kai etwas Überredungskunst gekostet, aber so kenne ich meinen besten Freund.

„Frühstück steht in der Küche. Ich bin eben duschen."

Ich setze mich auf und nehme mein Handy vom Nachttisch. Ein paar Anrufe und Nachrichten von meinem Ex. Ich will sie nicht lesen, aber ich kann nicht anders. Ich entsperre mein Handy und tippe auf eine der Nachrichten.

Wieso sind noch so viele Klamotten hier?

Ich hab doch gesagt, du sollst schon mal was mitnehmen.

Ich hoffe bis zum Ende der Woche ist dein ganzer Kram weg.

Und schon bereue ich es sie gelesen zu haben. Ich lasse mein Handy auf dem Bett liegen. Jetzt brauche ich erst mal einen Kaffee. Gemütlich gehe ich in die Küche und setze mich an den gedeckten Tisch. Die erste Tasse geht runter wie Öl. Ohne Kaffee kann man mich morgens vergessen. Am besten redet man vor der ersten Tasse gar nicht mit mir. Ich belege mir gerade mein Brötchen, als Kai nur mit einem Handtuch um die Hüften in im Türrahmen steht.

„Machst du mir auch eins? Dann kann ich schnell meine Haare machen."

„Klar, aber dann habe ich ja noch ein paar Minuten Zeit. Schnell ist bei dir ja ein sehr dehnbarer Begriff.", lache ich.

Kopfschüttelnd und mit einem Lachen auf den Lippen geht er wieder ins Bad. Es ist schon komisch Kai so zu sehen. Also nur mit diesem Handtuch um die Hüften. Ich meine, wir waren zwar als Kinder zusammen Baden, aber es ist schon sehr komisch ihn jetzt so zu sehen. So ein paar Jahre später. Nachdem ich mein Brötchen gegessen habe, belege ich Kais. Schnell bedeutet bei ihm und seinen Haaren, so circa 20 Minuten.

Kai setzt sich zu mir an den Tisch und lächelt mich an.

„Was ist los?"

„Nachdem wir gestern geredet haben, habe ich noch nach einem Lagerraum gesucht. Ich habe einen hier in Leverkusen gefunden. Einen Teil deiner Sachen können wir bei meinen Eltern in der Garage unterbringen. Also die Wichtigsten. Und der Rest dann in dem Lager. Keine Sorge, die Kosten übernehme ich. Und bevor du jetzt irgendwas sagst, oder Widerspruch einlegen willst, dass gibt es nicht. Du bist meine beste Freundin und es ist selbstverständlich, dass ich dir helfe."

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sind deine Eltern echt damit einverstanden? Ich meine, ich habe viele Sachen."

„Ja, sie sind einverstanden. Ich habe gestern noch mit meinem Vater telefoniert. Wir können uns auch seinen Transporter leihen, damit wir alles auf einmal abholen können. Und er hilft uns auch, genau wie mein Bruder. Wir machen einen Abwasch, damit du diesen Typen nie wieder sehen musst."

Vor Freude breche ich in Tränen aus. Womit habe ich solche Menschen verdient? Kai kommt um den Tisch herum und nimmt mich in den Arm. So vieles in meinem Leben läuft so schlecht. Und dann ist da Kai, mit seiner Art, die einen alles vergessen lässt. Er findet für alles eine Lösung und ich bin ihm so unendlich dankbar dafür.

„Wie kann ich das je wieder gut machen, Harvey?"

„Das musst du nicht. Das erwarte ich auch nicht. Ich will keine Gegenleistung von dir. Ich will nur das du glücklich bist und deine Träume verwirklichst, weil du genau das verdienst."


Um 9:45 Uhr machen wir uns auf den Weg zu Kais Training. Zum Glück hat Heiko kein Problem damit, dass ich mitkomme. Im Gegenteil, der hat sich sogar gefreut. Wir sind gerade aus der Tiefgarage raus, als mein Ex mich anruft.

„Mach es über die Freisprecheinrichtung."

Schnell verbinde ich mein Handy und nehme den Anruf an.

„Wieso sind deine Klamotten noch hier? Ich habe doch gesagt..."

„Pass auf. Es ist mir total egal, was du gesagt hast. Mila holt ihre Klamotten, wenn sie die Zeit dafür hat. Wir packen alles auf einmal ein und dann ist sie dich endlich los."

So wie Kai mit ihm redet, ist es denke ich kein Geheimnis, dass er ihn nicht wirklich ausstehen kann. Das war nicht immer so. Am Anfang haben sich die beiden echt gut verstanden, bis sie ihre erste Meinungsverschiedenheit hatten. Von wegen Frauenbild und Hausfrau. Kai hält absolut nichts davon. Und seitdem herrscht zwischen den beiden dicke Luft.

Ohne ein weiteres Wort, hat er aufgelegt. Ich weiß, dass es ihn stört, dass ich jemanden gefunden habe, bei dem ich schlafen konnte. Und vor allem, dass es Kai ist. Wie gesagt, es herrscht dicke Luft und außerdem hat er versucht mir den Kontakt zu Kai zu verbieten. Ich meine, ich gehe Kompromisse ein. Aber ich lasse mit nicht den Kontakt zu meinem besten Freund verbieten, nur weil er die Meinung meines Ex-Freundes nicht vertritt. Das ist auch so ein Ding von ihm. Wenn man nicht das sagt, was er hören will, dann geht es zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.

Als wir an der Arena ankommen, kommt Julian auf mich zu gerannt.

„Mila, du hier? Wie kommen wir zu der Ehre?", lacht er und drückt mich an sich.

„Lange Geschichte."

„Klingt nach Pizza und Milchshakes später, oder?", lacht er wieder und läuft mit mir im Arm in Richtung der Kabinen.

I'm With You - Kai Havertz Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt