Kapitel 1

1.8K 76 5
                                    

Schneeflocken fallen vom Himmel und bedecken den Boden mit einer weißen Schicht. Es ist Nacht. Man hört leise Schritte.
Eine Frau taucht an der Straßenecke auf. Sie hat ein hellblaues schulterfreies Kleid an. Ihre Haare sind weißblond und zu einem Zopf geflochten. Die Kälte scheint ihr nichts auszumachen. Im Gegenteil es scheint ein Teil von ihr zu sein. Neugierig sieht sich die Frau um. Sie betrachtet alles ganz genau. Bei einem Auto bleibt sie sogar stehen. Verwirrung spiegelt sich auf ihrem Gesicht wieder. Fast könnte man glauben sie hätte so etwas noch nie gesehen. 

Sie geht weiter. Wohin scheint ihr selber nicht klar zu sein. Immer wieder dreht sie sich um, geht zurück um anschließend dann doch den vorherigen Weg zu wählen.
Irgendwann kommt sie zu einer Haltestelle. Sie lässt sich auf die Bank nieder und starrt nachdenklich in den Himmel. 

Da taucht ein Bus auf. Erschrocken springt sie auf. Die Türen öffnen sich. Perplex steht die Frau da und starrt das Gefährt an. "Na steig doch endlich ein! Ich habe nicht ewig Zeit.", schnauzt sie der Fahrer an. Zögerlich steigt sie ein. Schon fährt der Bus los und sie stolpert. Eine der Haltestangen bewahrt sie vor dem Stürzen. "Du solltest dich besser hinsetzen."

Ein Mann hat gesprochen. Er und die blonde Frau sind die einzigen Passagiere im Bus. Kein Wunder zu dieser Uhrzeit.
Der Mann hat silbergraue Haare, ist aber nicht alt. Mitte zwanzig wahrscheinlich. So wie die Frau. Er trägt ein dunkelblaues Sweatshirt. Seine blauen Augen schauen die Frau interessiert an.

Die Frau sieht ihn mit stechendem Blick an. Sie lässt sich auf den Platz gegenüber von ihm sinken. "Und was machst du so spät noch in der Stadt?", fragt er. "Ich weiß es nicht. Es war schon so spät als ich hier ankam." "Woher kommst du denn?" Er sieht sie neugierig an. "Aus einer weit entfernten Stadt namens Arendelle." "Arendelle?! Noch nie etwas davon gehört" "Dachte ich mir. Ich kenne diese Stadt nicht. Wieso sollte man meine kennen?!", meint sie gelassen. Verwundert sieht sie der Mann an. Sie ist eine eigenartige Frau. "Na dann solltest du sie besser schnell kennenlernen. Es gibt hier ein paar richtg tolle Sachen.", sagt er schließlich. "Ach ja? Die wären?" "Das werde ich dir doch nicht verraten. Jeder muss seine eigenen Dinge finden, die er mag an einer Stadt.", erklärt er grinsend. Das bringt sie zum Lächeln. "Vielleicht kannst du mir ja einen Tipp geben." "Gut. Ich gebe dir einen Tipp. In der Nacht ist hier alles am Schönsten. Besonders im Winter." "Das ist wohl auch der Grund warum du noch so spät unterwegs bist.", stellt sie fest. Er nickt. "Die Nacht ist einfach die schönste Zeit am Tag." Während er das sagt, glänzen seine Augen vor Freude. 

"Übrigens." Er lehnt sich zu der Frau vor und streckt ihr seine Hand entgegen. "Ich bin Jack Frost!" Sie nimmt seine Hand und schüttelt sie. "Elsa." 

Gefrorene NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt