"Wenn Herzen nichts haben, dass sie halten können, lassen sie los.
Also, auf was zum Teufel warten wir?"
Zwei Menschen, die denken das zu fühlen, was man Liebe nennt. Alles dafür hergaben, nur um am Ende in einer schmerzhaften Affäre gefangen zu sei...
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Quietschend kratzen meine Hände über das glatte Glas des Spiegels, während nun schon etliche Risse das Gesicht in ihm spiegelnd verzerren lassen.
Aber das ist okay.
Denn das, was ich hier zu erkennen versuche, wird mir nie offenbaren, was ich wissen will.
Ich werde nicht sehen können, was sich vor meinen Augen abspielt.
Fast, als wäre ich tatsächlich blind.
So, als hätte ich mir die Augen ausgekratzt, nur, um nicht in der Wahrheit ertrinken zu müssen.
Wie armselig.
Schwach lächle ich mir zu, sehe zu, wie mein anderes Ich mir gezwungen zurück winkt.
Nur, um dann meine Finger über die blasse Haut meiner Wangen fahren zu lassen, unter ihnen die fehlende Feuchtigkeit erwartend.
Beinahe kommt es mir so vor, als würde ich mich selbst zum Austrocknen verurteilen.
Mein gesamtes Dasein scheint nur noch in einer heißen und vertrockneten Dürre eingesperrt zu sein.
Und anstatt, einfach damit aufzuhören hier in meinem Selbstmitleid zu ertrinken, lasse ich mich nur weiter von den starken Strömungen mitreißen.
Jämmerlich.
Kurz zische ich auf, als sich einer meiner etwas längeren Fingernägel in die dünne Haut meiner Wange drückt.
Das habe ich davon.
Ich schwelge in unnötigen Gedanken, anstatt weiterzugehen.
Als stecke ich fest.
Als steckten wir fest.
Tun wir das?
Augenblicklich zucke ich zusammen, als das Rascheln von Schlüsseln durch meine Wohnung hallt, bis zu mir ins Badezimmer, in welcher ich quälend mein Gesicht verunstalte.
Ich werde nicht gehen.
Das war es, was ich versprach und wohl auf ewig in mein Herz stechen werde.
Und doch bewegen sich meine Füße vorsichtig aus dem schlecht beleuchteten Bad in den Flur, in welchem ich schon deinen dunklen Schatten erhasche.
Noch in einer Nische versteckt, beobachte ich dich still.
Wie du dich deiner Jacke entledigst, wie immer.
Dann samt Schuhe in die Küche schlürfst, die Hand schon gezielt bei der Kaffeemaschine, wie immer.
Nur, um kurze Zeit später deine leisen, schwachen Schritte in meine Richtung tappen zu hören, bis du schließlich schweigend neben mir stehst.
Wie immer.
Während mein Gesicht noch dicht an die Wand gedrückt liegt und dich wartend betrachtet, bleibt deines in weite Ferne gerichtet.
Natürlich, wie sonst auch.
Du siehst mich nicht an, als wäre es eine Qual.
Stattdessen nickst du einmal leicht, ehe du ins angrenzende Schlafzimmer läufst, du allerdings nie vergessen würdest, kurz vorher deine Schulter mit meiner in Berührungen schmelzen zu lassen.
Nur ganz kurz.
Bis die Tür zufällt, ich in der Stille begraben stehen bleibe.
Eigentlich ist das alles hier eine einfache Routine, und doch scheint sie uns mit jedem weiteren Male tiefer zu entzweien.
Und das alles für ein Versprechen.
Ein welches, dass uns lehren soll.
Das sagtest du, noch vor Monaten, als ich dich lauthals anschrie.
Heute würde ich dich vollheulen, mich an dein Bein klammern und darum betteln, endlich dieses verdammte Versprechen zu beenden.
Aber du würdest Nein sagen.
Das weiß ich.
Also machen wir weiter, wie bisher?
Stechen aufeinander ein, um was zu zeigen?
Das wir ohne einander leben können?
Seufzend fahre ich mir durch mein schwarzes Haar, spüre schon jetzt die einzelnen, fettigen Strähnen.
Doch statt eine Dusche vorzuziehen, tapse ich ins Wohnzimmer und lasse mich erschöpft aufs schwarze Ledersofa plumpsen.
Da er seinen Zug bereits gespielt hat, ist es nun an mir, weiter zu führen.
Und das obwohl ich all dies für absolut Verrückt halte, habe ich es zu verantworten.
Also werde ich es ausbaden müssen.
Mit einer folgenden Bewegung liegt das mich blendende Gerät in meinen Händen, auf welchem ich schon meinen nächsten Termin festlege.