Chapter 3.

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Nachdem ich nachhause gekommen bin habe ich aufgeräumt und dann mit meiner Mutter telefoniert. Ihr geht es gut. Allerdings bin ich viel zu selten dort. Das letzte Mal war ich an Weihnachten dort.

Es klingelt und ich stehe auf um sie zu öffnen. Bevor ich das jedoch tue schaue ich durch den Spion um sicherzugehen wer dort steh. In New York weiß man nie. Es ist Niall. „Ich weiß, dass du durch den Spion schaust." Lacht Niall. Ich verdrehe die Augen und öffne schließlich die Tür. „Was machst du den hier?" frage ich und gebe ihm ein Zeichen, dass er rein kommen soll. „Ich brauch deine Hilfe." Sagt er und ich kann ein bisschen Verzweiflung in seiner Stimme erkennen. „Okay." Sage ich und wir lassen uns auf die Couch fallen. Aus seiner Umhängetasche holt er seinen PC und öffnet sein Bildbearbeitungsprogramm. „Ich kann mich nicht entscheiden welche Bilder ich in der Vernissage ausstellen soll. Und das Thema... ich hab keine Ahnung, wie ich das Thema nennen soll." „Die Vernissage ist in zwei Wochen und du weißt weder Thema noch Bilder?" frage ich und dachte eigentlich er hätte alles bereits durch geplant. „Nein eben nicht." Murmelt er. „Wie genau bist du zu dieser Vernissage gekommen?" meist ist es so, dass man sich bewirbt mit Motto und Bildern. „Da war so ein Typ, der ziemlich viele Follower hat auf Instagram. Er hat mich angeschrieben und meinte er findet meine Bilder interessant. Dann kam eins und eins zusammen und er hat mir angeboten, dass er mir mit vielen Gästen eine Vernissage organisieren könnte. Wir haben uns getroffen geredet und naja von dem Thema und den Bildern wollte er wenig wissen also hab ich mir noch keine Wirklichen Gedanken gemacht." „Uff." Mache ich nur. „Schwarz und weiß, dachte ich zuerst. Aber das nimmt jeder..." seufzt er. „Aber ich hab den ganzen Morgen zuhause gesessen und alle Bilder in einen Ordner gepackt die farbig sind. Du musst sie mit mir durch schauen und wir markieren die Besten. Vielleicht bist du kreativer als ich." „Okay." Sage ich und gehe in die Küche um zwei Gläser zu holen. „Wie viele sind es?" frage ich als ich mit Gläsern und Wasser zurück in mein Wohnzimmer kommen. „1587" grinst er. Ich setze mich neben ihn und seufzte. Das könnte ein langer Abend geben.

Nach gefühlten 10 Stunden haben wir es geschafft, dass wir aus den ganzen Bildern 57 Stück auswählen konnten. Irgendwie haben wir es dann geschafft ein Thema zu finden.

„Du bist die Beste." Lächelt Niall und umarmt mich von der Seite. „Kein Problem." Grinse ich. „Lass uns was zu Essen bestellen. Ich möchte dich einladen. Du hast mir sehr geholfen." Sagt Niall und hält sich den Bauch. „Gern und das ist doch selbstverständlich." Zuerst wollten wir Pizza bestellen, dann Mexikanisch und sind dann schließlich dazu gekommen Sushi zu holen.

„Wie war's eigentlich mit der Blondine gestern Nacht?" frage ich und stecke mir mit den Stäbchen ein Maki in den Mund. „Frag nicht." Nuschelt Niall. „Die hat so laut gestöhnt, dass mich heute morgen alle Nachbarn angestarrt haben." „So kenn ich dich gar nicht." Grinse ich. „Wirst du sie wiedersehen?" „Niemals." Lacht Niall. Ich grinse und nehme mein Wasserglas in die Hand.

Als Niall nachhause geht ist es schon weit nach 10. Morgen früh hab ich „Frühdienst". Was ein Glück hat Niall den Müll schon mit runtergenommen. So kann ich direkt ins Bad gehen und dann ins Bett ohne etwas aufzuräumen.

Regen. Wie ich ihn hasse. Ich renne über die Straße und verfluche mich dafür, dass ich keinen Regenschirm mitgenommen habe. „Arschloch" schreie ich, als ein Fahrradfahrern an mir vorbei fährt und eine Pfütze mitnimmt, was bedeutet, dass ich nun klitschnass bin. Ich seufzte.

Irgendwie habe ich es geschafft, dass ich heute ausnahmsweise mal pünktlich bin. Alex kommt an als ich gerade aufschließe. „Das glaub ich nicht." Lacht sie als ich die Tür aufdrücke. „Guten Morgen." Grinse ich. „Frag nicht wie ich das geschafft habe." Sage ich und wir gehen in den Personalraum um uns umzuziehen.

Als wir wieder nach vorn gehen mache ich die Kaffeemaschine an. Zwei Minuten später kommt Marc, unser Koch, die Tür rein. „Morgen." Grinst er. Ich lächele und erwidere sein 'Guten Morgen'. Morgens gibt's im Diner immer Frühstück.

„Guten Morgen, darf ich ihnen schon etwas zu trinken anbieten?" frage ich den nächsten Kunden und schaue von meinem Block hoch. Es ist dieser Harry und eine Frau. Ich hasse es auf der Arbeit bekannte Gesichter zusehen. „Hallo Mae" lächelt er verschmitzt."Für mich einen Kaffee und für dich?" sagt er und schaut zu der Brünetten rüber. „Auch." Sagt sie und schaut weiter in die Karte. Wahrscheinlich hat Niall mich deshalb vor ihm „gewarnt", weil er eine Freundin hat. Ich nicke und gehe wieder zur Theke um die zwei Kaffees zumachen.

„Bitteschön." Sage ich und stelle das Tablett mit dem Kaffee und einer Karaffe Wasser mit zwei Gläsern ab. Ich nehme das Essen der beiden auf und gebe es weiter in die Küche durch. Irgendwie bin ich froh, dass er eine Freundin hat. Dann brauch ich ihm keinen weiteren Gedanken mehr zu schenken.

Ich mag es lieber früh zu arbeiten, weil die Schicht einfach kürzer geht und ich dann noch etwas von meinem Tag übrig habe.

„Was ein Zufall" ertönt es neben mir als ich darauf warte, dass die Ampel grün wird. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und erblicke Harry. „Beim dritten Mal gibt es einen Kaffee." Grinst er. „Verfolgst du mich?" frage ich. Irgendwie finde ich es gruselig, dass er jetzt einfach so neben mir auftaucht und heute morgen im Diner war. „Kann schon möglich sein." Anhand seiner Tonlage erkenne ich, dass er mich nicht verfolgt hat. Seltsam finde ich es allerdings schon. „Ich muss los." Sage ich schnell, als die Ampel auf Grün springt, und lasse ihn stehen. Vielleicht will er einfach nur nett sein und sagt Leuten die er kennt Hallo. Ich schiebe den Gedanken bei Seite und renne in die Bahnstation um die nächste Bahn zu bekommen.

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