1. Briefe und Anmachsprüche

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1.Kapitel

„Hope, gehst du bitte die Post holen?" brüllte meine Mutter durchs ganze Haus. Genervt streckte ich mich und drückte auf Pause.

„Warum gehst du nicht? Ich schaue gerade Netflix!" Okay, diese Ausrede war für mein Alter ein bisschen Kindisch, aber ich diskutierte immer noch gerne.

„Keine Diskussionen, meine Liebe! Du gehst jetzt die Post holen und ich koche  Abendessen für uns!"

Stöhnend rollte ich mich aus meinem Bett, ich hasste es wenn ich in etwas unterbrochen wurde.

„Ja komme!" Ich hatte erst jetzt bemerkt wie grossen Hunger ich eigentlich hatte. Also zog ich mir noch schnell einen Pullover über und polterte die Treppe herunter. Eigentlich war ich nicht so der Typ, der immer direkt das tat, was man von ihm verlangte. Aber bei meiner Mutter war es eine Ausnahme, da ich sie zutiefst liebte auch wenn sie nicht so viel Zeit für mich hatte.

Also schnappte ich mir meine Schlüssel und trat aus dem Haus, nachdem ich mir noch meine Chucks angezogen hatte. Ich setzte mich in unseren alten Ford und schnallte mich an. Gerade als ich aus unserer Ausfahrt fahren wollte, kam mir das Auto meines Stiefvaters entgegen. Ja mein Stiefvater, mein richtiger Vater kam bei einer Expedition ums Leben. Ich mochte ihn irgendwie nicht besonders, aber meiner Mutter zuliebe war ich nett zu ihm. Denn dann war sie ganz auf sich alleine gestellt, also sie hatte niemand der ihr bei der Erziehung und im Haushalt half. So kam es irgendwie dazu, dass er dann ihr neuer Mann wurde. Ich gönnte es meiner Mutter wirklich, da er ihr bei vielem sehr geholfen hatte. Er hob die Hand zum Gruss und fuhr dann in unsere Garage. Er kam gerade von der Arbeit, auch für das war meine Mutter sehr dankbar, da er Geld ins Haus brachte.

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Vor der Post parkte ich. Doch bevor ich ausstieg schnappte ich mir meine Schminktasche und ein Spiegel. Mit meinem Lieblings Lippenstift färbte ich meine Lippen dunkelrot. Dann zog ich nochmal den Eyeliner Strich nach. Denn in der Öffentlichkeit war ich das Badgirl, so nannten mich jedenfalls alle.

Seit dem Vorfall vor einem Jahr hatte sich einiges verändert, in mir und in meinem Leben. Ich hatte das erste Mal einen richtigen Freund, ich liebte ihn. So fest wie niemand anderes. Damals konnte ich mir kein Leben mehr ohne ihn vorstellen. Mir waren etwa schon ein Jahr zusammen als es passierte. Ich war bei ihm und wir hatten es sehr lustig zusammen, plötzlich drückte er mich auf die Matratze und begann an mir herum zu fummeln. Doch ich fühlte mich nicht wohl dabei, ich war noch nicht bereit dafür. Ich sagte mehrere Male stopp, doch er hörte nicht sondern begann mich auszuziehen. Als ich versuchte mich zu wehren, drückte er mich noch tiefer in die Matratze und drückte meine Hände so fest neben mir runter, dass ich keine Chance mehr hatte zu entkommen. Plötzlich hatte ich die glorreiche Idee mit meinem Fuss an dem Gestell, dass an seiner Wand hing, zu rütteln. Da er ober mir war versuchte ich mich möglichst klein zu machen weil das Gestell in dem Moment runterfiel. Ich nutze den Moment und rollte mich weg. Ich schnappte mir mein T-Shirt und zog es mir so schnell wie möglich über. Die Hosen hatte ich glücklicherweise noch an. Und so konnte ich entfliehen, doch was ich nicht wusste: Er hatte eine Kamera versteckt und so wussten dann alle davon Bescheid. Am nächsten Tag starb dann auch noch meine Oma, die einzige Person die mir immer zuhörte, die immer Zeit für mich hatte. Seit dem liess ich niemanden mehr an mich heran. Ich wurde zur stillen, gefährlichen Schülerin, die dann, aus Angst, jeden verprügelte der mir zu nahe kam. Da ich ziemlich viele Kurven hatte und anscheinend nicht die hässlichste war, hatte ich leider immer Jungs um mich herum. Aber manchmal waren sie auch praktisch, da sie mir „aus der Hand frassen." Und nun gehörten Lippenstift und co. Zu meinem Alltag.

Meine langen braunen Haare fielen mir über die Schultern als ich aus dem alten Auto ausstieg. Mit grossen Schritten lief ich in die Post hinein. Als ich dann endlich an der Reihe war, überreichte mir die Dame ein grosses Packet. Wahrscheinlich die neue Pfanne die meine Mutter bestellt hatte.

„Da sie gerade hier sind können sie ja noch gleich die restliche Post mitnehmen." Ich nickte. Die Dame überreichte mir noch ein paar Briefe und Kataloge und anschliessend ging ich wieder zu meinem Auto. Doch als ich mein Auto sah, bemerkte ich einen Jungen der auf der Haube sass und rauchte. Als ich näher kam erkannte ich Jay, ein Junge aus meiner Para Klasse.

„Eyy Süsse, hast du ein bisschen Kleingeld? Ich habe meiner Mutter versprochen sie anzurufen wenn ich meine Traumfrau gefunden habe."

„Hast du keinen besseren Anmachspruch?" Fragte ich ironisch und zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Natürlich! Hast du mir deine Handy Nummer? Ich habe meine verloren."

„Wo hast denn du die her?" Fragte ich amüsiert. „Aus dem Internet?!"

„Natürlich nicht Babe, die habe ich mir natürlich selber ausgedacht."

„Hast du denn noch mehr auf Lager? Ich brauche ein bisschen Unterhaltung."

„Sitze einsam unterm Baum und träume von dir." Sagte er grinsend.

„ Gut dann träum weiter. Schönen Tag noch!" Mit diesen Worten setzte ich mich in mein Auto und startete den Motor. Er schwang sich gerade noch rechtzeitig von meinem Auto.



Soooooo das war das erste Kapi!!!!

Ja es war nicht so spannend, sry aber das kommt noch!

Über Verbesserungs Vorschläge und Meinungen würden wir uns riesig freuen!!!!

LG the AA_Girls

Dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt