2. Du bist das Problem

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Als ich zuhause ankam, legte ich die Post auf den Esstisch und ging nach oben in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und nahm mein Laptop wieder hervor um den Film weiterzuschauen den ich angefangen hatte.

Gerade als der Abspann lief hörte ich meine Mutter rufen.

«Hope, es gibt Essen!» Seufzend klappte ich den Laptop zu und stand auf. Eigentlich hatte ich das Gefühl das ich keinen Hunger hatte, mein Bauch war da aber anderer Meinung. Er knurrte unaufhörlich. Jedenfalls ging ich die Treppe runter und setzte mich neben meine Mutter an den Tisch. Diese überreichte mir einen Brief mit meinem Namen drauf. Ich runzelte verwundert meine Stirn da ich nicht mit Post für mich gerechnet hatte. Ich legte ihn allerdings einfach auf die Kommode hinter mir, ohne mir grosse Gedanken darüber zu machen. Zuerst essen dachte ich.

Nach dem Abendessen sah uns meine Mutter bittend an.

«Könntet ihr vielleicht zusammen die Küche machen? Ich habe noch zu tun.» Ich hatte keine grosse Lust mit Grauhaar, so pflegte ich meinen Stiefvater wegen seinen grauen Haaren zu nennen, die Küche zu machen da ich ihn nicht besonders mochte aber meiner Mutter zuliebe beschwerte ich mich nicht und nickte nur.

Kurze Zeit später verschwand meine Mutter ins Arbeitszimmer und ich und Grauhaar begaben uns in die Küche.

Ich begann gerade die dreckigen Teller in die Abwaschmaschine einzuräumen, als Grauhaar mich anrempelte und mich abschätzig musterte.

«Stress mal ein bisschen. Du bist ja langsamer als ein Faultier im Winterschlaf.» Anstatt zu helfen schnappte er sich seine Whiskey Flasche, lehnte sich an die Küchenablage und begann gelangweilt auf seinem Handy herumzutippen.

Ich spürte langsam die Wut in mir hochsteigen.

«Was ist eigentlich dein Problem?» rief ich aus. Er sah mich kurz an und nahm einen grossen Schluck aus seiner Flasche. Auf meine Frage ging er allerdings nicht ein.

Ich verdrehte genervt meine Augen und wandte mich wieder meiner Arbeit zu. Als er allerdings plötzlich laut rülpste platzte mir der Kragen.

«Kannst du mir mal zuhören und nicht ständig auf dieses behinderte Gerät starren?!» Endlich blickte er auf. Wenn Blicke töten könnten, müsste meine Mutter langsam einen Leichenwagen rufen. Zum Glück war ich nicht sehr einfach einzuschüchtern. Ich verschränkte die Arme und starrte eiskalt zurück.

«Was mein Problem ist? Ganz ehrlich? Du. Du bist mein Problem. Du bist das Problem für alles. Immer stehst du mir und deiner Mutter im Weg. Deine Dummheit nützt hier niemandem etwas.» Obwohl mich seine Worte verletzt hatten, liess ich mir nichts anmerken. Er grinste mich siegessicher an und nahm nochmal ein paar grosse Schlücke.

«Arschloch» murmelte ich leise und drehte mich wieder um. Doch dann spürte eine starke, kalte Hand die mich wieder herumriss. Ich konnte nur noch etwas sehen das auf mich zuschnellte und schon prangte auf meiner Wange einen roten Handabdruck. Ich unterdrückte einen Schrei und öffnete langsam meine Augen. Ich konnte es nicht fassen. Er hatte mich zum ersten Mal geschlagen. Ich sah ihm in die Augen und erkannte so viel Wut und Hass in ihnen das es mir kalt den Rücken runterlief. Meine Wange brannte wie Feuer. Ich merkte wie ich innerlich zerbrach doch ich liess mir nichts anmerken. Das hatte ich während all diesen Jahren gelernt. Aussen stark zu bleiben auch wenn man innerlich nicht mehr kann. Plötzlich hörte ich die lauten Schritte meiner Mutter. Ich war noch nie so erleichtert ihre fröhlich Stimme zu hören.

«Und, seid ihr schon weit gekommen?» rief sie. Ich quetschte mich an meiner Mutter vorbei die in diesem Moment im Türrahmen erschien und schnappte mir meinen Brief. Damit rannte ich die Treppe hoch. Ich hörte meine Mutter nur noch ein verwundertes «Gute Nacht» rufen als ich in mein Zimmer rannte. Ich schloss mein Zimmer mit dem Schlüssel ab und liess mich auf mein Bett fallen. Dann kullerte mir eine warme, einsame Träne herunter. Doch ich wischte sie schnell weg. Dieses Arschloch verdiente nicht mal dass ich wegen ihm auch nur eine kleine Träne vergoss.

Um auf andere Gedanken zu kommen riss ich den Brief auf und faltete den Zettel auseinander. Dann begann ich zu lesen.


Heyyy, sry das dieses Kapitel nicht so lang war.

Wir freuen uns immer wieder auf Verbesserungsvorschläge :)

Es ist leider noch nicht so spannend aber wir versprechen euch dass es spannender wird sobald sie nach San Francisco gehen :)

Glg Angi & Anaïs 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 21, 2020 ⏰

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