Kapitel 1 Teil 3

7 1 0
                                    

Die Zeremonie

Ich war nervös weil ich Angst hatte etwas falsches zu tun, oder zu sagen.

Es war nicht mehr viel Zeit bis zu der Rede. Mein Vater merkte wie sich mein Atem verschnellerte und legte seine beruhigende Hand auf meinen Rücken.

,,Keine Angst. Du wirst das toll machen," flüsterte er mir zu.

Die Aufführung der Tänzer nahm nun also ein Ende und es war Zeit für meinen Auftritt.

Unruhe stieg auf, als die Show vorbei war. Doch mein Vater besänftigte die Leute, indem er gegen ein Glas voller Wein mit seiner Gabel schlug.

,,Liebe Gäste des Königreichs Niterus, liebes Volk und auch Bedienstete des Königreichs. Ich heiße euch willkommen in meinem Palast. Heute feiern wir für den roten Fuchs. Wir feiern für unseren Gott, der im Austausch für unser Leben in einen Schlaf fiel. Aber wir werden uns auch bei den anderen fünf bedanken. Denn auch sie schenkten uns das Leben und alles was wir dafür brauchen. Meine Tochter Kilja wird euch nun ein Gebet halten um den Göttern unseren Dank zu präsentieren," hielt mein Vater die Rede.

Leicht zögernd stand ich auf. Es waren wirklich viele Menschen versammelt. Jeder einzelne Bewohner dieses Königreiches und auch die der anderen waren in unserem Königreich versammelt.

Mir stieg röte ins Gesicht, als ich realisiert hatte, dass ich nun die  jenige war, die vor all diesen Menschen sprechen musste.

Ich stieg auf das Podest was einer Bühne ähnelte und positionierte mich vor einem Altar.

,,Vor über 1000 Jahren gehörte dieser Altar, dem roten Fuchs," begann ich zu reden.

,,Es war einer der wenigen Überbleibsel des Fuchses. Wir vom Königreich Niterus, sehen es seit Jahrhunderten als Pflicht an, den Fuchs zu wecken."

Ich ging hinter den Altar damit ich die Menschenmenge vor mir sehen konnte und wieder einmal wurde ich panisch.

Auch wenn das Großmütterchen versuchte mich still anzufeuern stand ich wie in Schockstarre da.

Innerlich kämpfte ich mit mir. Ich durfte die Angst nicht beachten, denn dieses Mal konnte ich nicht weg rennen.

Dieses Mal werde ich mich nicht in meinem Zimmer einschließen um Probleme zu vermeiden.

Ich gab ein Zeichen in dem ich meine Hand in die Höhe hob um den Musikern zu zeigen, dass sie beginnen sollen Musik zu spielen.

Schon fing ich an das Gebet zu sprechen und jeder sprach dieses nach einer Zeit mit.

Plötzlich war ich nicht mehr so angespannt, als ich all diese Leute beten sah.

Es war schon seid vielen Jahren eine Tradition, dass man Lichter stiegen ließ wenn bei diesem Fest das Gebet gesprochen wurde.

Wenn man diesen Moment selber erlebte, wusste man, wie unbeschreiblich schön es es.

So langsam fand mein Auftritt ein Ende. Zwar stand ich nicht lange auf der Bühne, doch für mich war es wie eine Ewigkeit.

Die Menschenmenge jubelte und als ich im Begriff war zu gehen fing mein Vater an, eine weitere Rede zu halten.

,,Meine geliebte Tochter, ich danke dir für diese Rede. Aber nicht nur für den rote Fuchs wird heute gefeiert sondern auch für unseren blauen Fuchs. Nach Legenden soll er an diesen Tag vor tausenden von Jahren zum ersten Mal erschienen sein. Dieser Tag ist auch der Geburtstag meiner Tocher."

Stimmt...
mein Geburtstag...
Er wurde nur selten gefeiert, weswegen ich das schon ganz vergessen hatte.

Leise hörte ich nur noch meinen Vater reden. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekam wie mein Vater aufforderte, dass alle ein Geburtstagsständchen für mich halten sollten.

Erst als alle anfingen zu singen kam ich wieder ins hier und jetzt zurück.

Erstaunt über die vielen Menschen die für mich sangen kamen mir Tränen in die Augen geschossen.

Ja. Heute ist mein Geburtstag. Und endlich habe ich den Geburtstag bekommen, den ich mir als kleines Kind immer gewünscht hatte...

Mein Vater kam auf mich zu als er bemerkte wie sehr ich weinte.

,,Gefällt dir dein Geburtstag ?" fragte er mich mit seiner gewöhnlich ruhigen Stimme.

,,Ja...," brachte ich leicht erschöpft vom weinen heraus.

Ich danke dir Vater...

Die Prinzessin des Mondlichts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt