Kapitel 2 : Ein Angebot das man nicht ablehnen kann

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Still blickte ich auf meine Uhr. Es war gerade genau 18 Uhr und ich hatte für heute jeden sozialen Kontakt vermieden. Nur Aaliyah ist kurz vorbei gekommen um nach mir zu sehen , jedoch hab ich ihr versichert dass es mir gut geht.
Es war zugegeben etwas merkwürdig so lange alleine zu sein , aber ich glaube es half mir dabei meine jetzigen Gefühle einordnen zu können , schließlich war heute der Tag an dem ich die letzte Chance hatte mich entscheiden zu können.

Ich lenkte mich etwas ab in dem ich "Alle meine Entchen" sang.
Ja , ich war im moment schon ziemlich hobbylos.
Während ich das Lied vor mich hinsang dachte ich an meine Mutter.
Auch wenn sie meistens schwach war zeigte sie mir immer ihre starke Seite....
Und selbst wenn wir uns gestritten hatten , haben wir uns immer geliebt.
Auch wenn mich ihre Lebensratschläge damala genervt hatten , hatten sie mich zu dem Menschen gemacht der ich heute war.

Ich errinerte mich daran was sie mir immer und immer wieder gesagt hatte : "Sei immer auf der Seite der Außgestoßenen , Jada. Sie sind die Personen die anders sind als die Anderen. Das macht sie zu etwas besonderem."
Sie hatte recht. Sie hat immer ihr bestes getan um mich gut genug zu erziehen.
Mein Blick wanderte zur Uhr.
/Sollte ich vielleicht doch.../

Zeitsprung :
Mit schnellen Schritten lief ich durch die inzwischen dunkelen Straßen meiner Stadt. Ich wusste selbst nicht was ich hier tat , aber ich vertraute einfach meinem Gefühl (mal wieder).
Als ich den genannten Treffpunkt erreichte betete ich sogar dafür , dass das nur ein schlechter Scherz von Irgendjemanden war , jedoch riss mich etwas aus meinen Gedanken.
Eine komplett schwarze Limousine hielt genau vor mir an.
Ich konnte den Fahrer nicht erkennen , selbst als er die Fensterscheibe runterfuhr.
"Jada Shakur ?" Fragte eine unnatürlich tiefe Stimme.

Ich nickte und er wies auf den hinteren Platz hin. Man sollte nicht in fremden Autos einsteigen , aber der Typ klang wie Batman , also war das doch in Ordnung oder nicht ?
Still öffnete ich die Tür des Wagens und setzte mich brav hin.
Ohne ein weiteres Wort fuhr er weiter. Das Auto war eigentlich ganz bequem und geräumig , aber trotzdem war es zu angeberisch für meinen Geschmack. Nach einer langen Fahrt in absoluter Stille , wurde ich etwas skeptisch gegenüber dieser Sache.

Wir fuhren einpaar Hügel hinauf , nachdem wir die reichen Gegenden verlassen hatten.
Auch wenn die Aussicht auf meine Stadt von hier oben echt schön war , ließ mich mein Gefühl nicht los dass hier irgendwas falsch lief.
Fast wäre ich sogar einfach aus dem noch fahrenden Auto gesprungen , hätte ich nicht das gut versteckte aber palastgleiche Haus in der Ferne gesehen.

Das Licht das es ausstrahlte reflektierte sich in meinen Augen und ich erstarrte förmlich. Keinen Augenblick später hielt das Auto , in dem ich mich befand an und mir wurde die Tür geöffnet.
/Hm... Kein hektisches rauszerren... Wenigstens macht er seinen Job wie ein Gentleman.../
Vorsichtig stieg ich aus und versuchte dem Typen dabei nicht ins Gesicht zu sehen.
Irgendwas sagte mir , dass ich es einfach nicht tun sollte...
"Geh rein... Du wirst erwartet..."
Hörte ich seine dunkle Stimme kühl sagen , bevor er wieder in seine Limousine stieg und einfach davon vor.

Okay jetzt war ich wohl alleine....
Ich blickte direkt auf die Villa vor mir.
/So viel zu meinem Bauchgefühl.... Du bringst dich echt nur in Schwierigkeiten , Jada.../
Mit ruhigen Schritten lief ich in den Vorderhof des Anwesens.
Das riesige Tor vor mir war schon geöffnet, also musste ich nurnoch den großen Garten vor mir ablaufen.
Ein komischer Geruch stieg mir in die Nase. Es roch nach Zigaretten und Benzin. Nicht gerade das schönste Duftspray wenn man mich fragt...

Als ich an den Treppen ankam , die mich in die Villa führen würden tauchte plötzlich ein komischer Typ auf.
Er war etwas älter als ich , hatte kurze schwarze Haare und goldbraune Augen.
"Guten Abend die Dame." Sagte er und wies auf die inzwischen offne Tür der Villa. "Wenn ich bitten darf ..."
Etwas verwirrt von seiner Höflichkeit betrat ich ohne etwas zu sagen, das gigantische Anwesen.
Ich staunte nicht schlecht bei der Feinheit jeder einzelnen Sache.
Irgendwann kamen wir an noch einer Treppe an.
Irgendjemand musste eine Vorliebe für diese Dinger haben...

Mein Begleiter hielt mich auf als wir vor einer Tür standen und sagte :
"Warten sie bitte kurz. Ich sage meinem Vater Bescheid, dass sie hier sind."
Mit einem Nicken machte ich ihm klar , dass ich einverstanden war.
Er nickte ebenfalls und trat gleich darauf in den Raum.
Einpaar Sekunden später tauchte er wieder auf und hielt mir dabei die Tür auf. Mit einem knappen "Danke" trat ich vorsichtig in eine Art Büro.
Das Einzige was ich wusste war , dass mein Begleiter gegangen war und es hier stark nach Wein roch.

Ein Mann in seinen Fünfzigern lächelte mich mit einem undefinierbaren Blick an und hob sein Weinglaß.
"Einen schönen Abend , meine Schöne ! Wenn ich mich vorstellen darf , ich bin Antonio Escobar." Sein starker Akzent sagte mir dass er mehr Spanisch redete als unsere Sprache.
"Was wollen sie von mir ?" Fragte ich wütend und obwohl ich todernst war lachte er nur etwas.
"Genau das gleiche Temparament ihrer Mutter ! Sie würden eine wundervolle Braut für meinen Sohn Luis abgeben !"
"Nein danke ! Jetzt sagen sie mir was sie von mir wollen und woher sie meine Mutter kennen."
Ich versuchte mich etwas zu beruhigen , da ich hier mit Wut eh nicht weiter kommen würde.

Er kicherte etwas , bevor er sich ein weiteres Glas nahm und es auffüllte.
"Sagen wir.... Wir waren sehr gute Geschäftspartner .... Und da dachte ich mir , dass man mit ihnen auch gute Geschäfte machen kann."
"Tja , leider bin ich nicht meine Mutter." Zischte ich zurück , jedoch ignorierte er das.
Man brauchte schon lange um mich wütend zu machen , aber wenn es um meine Mutter ging dann war das was anderes.
"Du hast keine Ahnung mit wem du hier redest , meine Liebe. Aber ich nehme dir das nicht übel. Wir sind uns ja nur einmal begegnet und da warst du erst 8 Jahre alt."

Ich zuckte zusammen als sich plötzlich wieder errinerungen vor meinen Augen abspielten , die ich verdrängen wollte. Wieder sah ich nur Blut und hörte einpaar Pistolenschüsse die gleich darauf von Schreien erdrückt wurden.
"Du kannst dich wieder errinern , nicht wahr ? Ich war der Mann der dich für etwas Geld dort rausgeholt hatte , also... finde ich schon das du mir etwas schuldig bist. Ich sage dir wer die Person war die Mommy getötet hat und du bringst diese Person dafür in die Hölle."

Während er mir sein Angebot gemacht hatte , kniff ich meine Augen zu um die Errinerungen daran ausbremsen zu können.
Ich wusste das ich ohne Reue Rache nehmen würde.
Und dafür schämte ich mich.
Fest ballte ich meine Hände zu Fäusten.
"Ich will....Beweise."

"Ein Weißer , mitte 40 , blaue Augen , braune Haare - inzwischen aber schon etwas grau , 1 Meter 83 groß , 81 kilo schwer. Hat früher schmutzige Geschäfte gemacht ,ist jetzt aber der Leiter seiner eigenen Bank in Gotham-City."
Er zeigte mir ein Bild und zischte:
"James Anderson. Der Mann den wir beide tot sehen wollen."
Mit einem leeren Blick schaute ich mir den Mann auf dem Bild ganz genau an.
Mein Kopf fing wieder an zu Schmerzen. Ich kannte ihn nur zu gut.

"Wo ist der Haken ?" Fragte ich emotionslos , weshalb er lächelte.
"Einen Haken ? Sowas gibt es bei mir nicht ! Du müsstest mir irgendwann nur eine kleine Gefälligkeit erweisen."
"Und die wäre...?"
"Ruhig. Alles zu seiner Zeit. Das was wir jetzt wissen ist , dass du diesen Mistkerl hier umbringen sollst. Und dafür wirst du nach Gotham reisen. Natürlich habe ich schon für Alles gesorgt. Ich wusste doch dass du nicht ablehnen würdest."
Er zog einen Zettel hervor und reichte ihn mir.
"Alles was du brauchst steht dort drauf : Informationen , deine Unterkunft , bestimmte Kontakte falls du noch etwas brauchst und ja... eins wäre da noch..."

Ich blickte ihn aufmerksam an.
"Wenn du ihn tötest , dann mach es lieber anonym. Wir wollen doch nicht dass du wegen so etwas in den Knast kommst. Also wie willst du dich nennen ? Was ist dein Codename?"
Mein Blick glitt auf den Mörder meiner Mutter.
In diesem Moment hätte ich einfach ablehnen können , jedoch tat ich es einfach nicht.
War das wirklich dass was ich brauchte um glücklich zu werden ?
Ohne eine Antwort auf diese Frage zu wissen sagte ich ruhig :
"Deathrow."

Between two Sides [Joker FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt