Ein verhängnisvolle Ruf

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"Komm endlich!", schrie ich durch den Hausflur meiner besten Freundin Lorrane, die einmal wieder viel zu spät dran war, um den Schulbus noch rechtzeitig zu erreichen. "Ja, ja, bin ja schon da! Dieses Mal bin ich eh früher dran! Schau- ich mach Fortschritte!" "Ja, treib' s bloß nicht auf die Spitze", wollte ich ihr noch entgegnen, aber da war schon der Bus gekommen und wartete hupend auf uns.

Vielleicht sollte ich mich einmal vorstellen. Mein Name ist Clace Teardrop und irgendwie passte der Name ja zu mir, denn ich habe meine Familie bereits mit 6Jahren verloren und wohne jetzt in einem dieser verdammten Jugendheimen bei denen keine Schule integriert ist und sich eigentlich keiner wirklich um einen kümmert. Meine besten Freunde sind Lorrane Seastar, die in einem der Nebengebäude des Heims untergebracht ist, und die Zwillinge Ayala und Starale Moonshine, die in der Stadt bei ihren Eltern leben.

Endlich war der Schultag vorüber und wir fuhren mit dem Bus zurück ins Heim. Als wir ausgestiegen waren, hatte ich das unwiderstehliche Gefühl, sofort in den Wald gehen zu müssen, der sonst von jedem gemieden wurde. Es war ein eigenartiges , starkes Verlangen, das mich schon fast quälte. „Clace, hörst du überhaupt zu?", schallte die Stimme meiner Bff direkt neben mein Ohr." Du hast mir überhaupt nicht zugehört", fuhr sie erbarmungslos fort. „ Sorry, hab tag geträumt", entschuldigte ich mich bei ihr. „Ich hatte gerade das Bedürfnis, in den Wald zu gehen und dort zu zelten. Würde jemand von euch mitkommen?", fragte ich munter in die Runde, und natürlich meldeten sich alle meine Freunde bereitwillig. Sie hatten immer Lust auf Abenteuer. „Wann?", fragten sie gleichzeitig. "Weiß nicht, vielleicht heute Abend. Treffen wir uns um 6 Uhr am Waldrand mit vollständiger Zeltausrüstung." Die Zustimmung, die ich erhielt war nicht weniger, als erwartet. Jeder hatte Zeit, und so blieb mir und Lorrane nur noch ein Problem. Dieses Problem hieß Mrs Averknown, die schlimmste Betreuerin die man sich vorstellen kann, der Schrecken des ganzen Jugendheimes. Wir müssen sie wegen jeder Kleinigkeit um Erlaubnis fragen, und seit Lorrane und ich einmal versucht hatten, von hier abzuhauen und sie uns erwischt hatte, hatte sie ein besonderes Auge auf uns. Wir wussten beide, welche Antwort sie geben würde, wenn wir sie fragen würden: NEIN!!!!!!!! Und dann würde sie nur noch besser aus uns aufpassen. 


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