Kapitel 10 Geburt Und Andere Überraschungen Teil 1

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Am Abend, sobald Isaak nach seinen Dienst zurück kam, würde ich mit ihm darüber sprechen...
Etwas bammel, dass er mir wegen meiner Unsicherheit sauer sein könnte, ließ mich den Rest des Nachmittags nicht zur Ruhe kommen...

Auch ein Spaziergang um den See, welchen ich 'alleine' ging, half mir nicht dabei zur Ruhe zu kommen.
Vielleicht sollte ich mir bei der Luna Rat holen? Phil und Joe sagten immer das gleiche, nicht das sie meine Sorgen nicht ernst nahmen, jedoch verstanden sie mich nicht wirklich.
Von der Luna hatte ich bis jetzt einen sehr liebevollen und netten Eindruck, vielleicht könnte sie mir bei meinen Zweifeln helfen.
Ohne den See, wie sonst komplett zu umrunden, ging ich nach halber Wegstrecke zurück, Richtung Rudelhaus. Da mein Zimmer direkt neben dem Zimmer der Alphas war, musste ich Ariel auf dem weg nach oben nicht danach fragen, jedoch wie immer wenn ich an der Küche vorbei kam, ließ sie mich nicht ohne etwas kleines zu Essen nicht weiter. Als ich ihr mitteilte, dass ich zur Luna wollte, legte sie für diese noch ein paar Kekse mehr auf den Teller, welchen sie mir zuvor überreicht hatte.

Oben angekommen, nahm ich erst einmal einen tiefen Atemzug und versuchte meine Nervosität in den Griff zu bekommen, bevor ich an der Tür klopfte.
Es dauerte einige Sekunden bis ich ein männliches 'Herein' hörte und zaghaft eintrat.
Ich stand etwas hilflos im Raum, während die beiden Alphas mich fragend anblickten, von der Luna konnte ich nichts erkennen und zu allem Überfluss konnte ich mein Handy nicht aus meiner Hosentasche kramen.. Ariel hatte es wirklich gut mit den Keksen gemeint.
Abstellen konnte ich den Teller nicht, da die nächste Möglichkeit der Nachtisch bei den Alphas war, ich jedoch nicht wusste, ob ich mich nähern durfte. Joe wie Ariel hatten mir mehrfach erklärt was es bedeutete zu nisten und das man da besser nicht ungebeten näher kommen sollte, da der männliche Part den weiblichen, nistenden Part beschützt.

Mittlerweile herrschte eine bedrückende Stille, bis ich eine weibliche Stimme hörte, die sich in dem Nest aufsetzte.
"Ah du bist es, was kann ich für dich tun?"
Leider verstand ich nur Bruchstücke, fragend sah ich zu ihr.
"Jungs lasst uns doch bitte mal alleine, ich denke Chloe möchte mit mir ein Frauengespräch führen."
Auch wieder das verstand ich nicht und erst recht verstand ich das darauf folgende knurren nicht.. Etwas durch das Knurren verunsichert, ging ich einige Schritte zurück.
"Jetzt hört auf! Ihr macht ihr Angst!"
"Was? Nein das wollten wir nicht.. Wir bleiben, aber in der Nähe, falls du uns brauchst."
Für mich wirkte es so, als ob die drei diskutierten.. Würden sie doch nur langsamer sprechen, dann könnte ich es auch besser verstehen, so verstand ich nur Bruchstücke, die ich nicht sinnvoll zusammen reimen konnte..
Bevor ich jedoch weiter in Gedanken versinken konnte, rissen mich Bewegungen heraus.
Beide Alphas liefen auf die Tür neben mir zu und verließen den Raum. Als ich hörte das die Tür ins Schloss fiel atmete ich hörbar aus.
Mein Blick schweifte dabei zur Luna
Diese versuchte sich ein Lachen zu verkneifen und klopfte mit ihrer Hand auf das Bett.

Dieser Aufforderung kam ich nach und stellte zuerst den Teller mit Keksen auf den Nachtisch, danach fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und öffnete die Sprachapp mit der ich der Luna mein Anliegen mitteilte.
Sie hörte der Computerstimme gespannt zu, grübeln sah sie mich an bevor sie antwortete.
"Mhhh, Also du verstehst nicht warum Isaak sich so zu dir verhält und du weißt nicht was du für ihn fühlst, weil deine letzte Beziehung sehr schmerzhaft für dich war?"
Innerlich dankte ich ihr das sie langsam sprach und ich sie somit auch verstand.
"Ja"
"Ich würde dir vorschlagen, dass du mit Isaak redest, ihr das Tempo auf dich anpasst, somit wäre der Druck weg und du könntest dich besser auf ihn einlassen. Weißt du Isaak ist wirklich ein aufrichtiger, loyale, mutiger und treuer Mann. Seine fürsorglichkeit hast du in den letzten Tagen ja spüren dürfen. Isaak ist auch aufgrund seines starken Gerechtigkeitssinn zur Polizei. Hatt er dir eigenich schon erzählt, dass er mitunter deswegen sein Abitur in Hannover gemacht hat, damit er seine Ausbildung im Dualenstudim absolvieren konnte? "
Das hatte Isaak mir nicht erzählt, generell sprach er selten über sich, er war meist nur um mein Wohlbefinden und um mich interessiert..
"Ehm Nein, danke Luna. Ariel hat mir extra Kekse mitgegeben, möchtest du?" und hielt ihr den Teller Kekse hin, dankend nahm sie an, während meine Gedanken weiter um Isaak schwirrten.. Ich sollte mich doch wirklich mehr bemühen um ihn kennen zu lernen.. Was die Luna über ihn sagte, gab mir sehr zu denken. Im Grunde wussten alle mehr von ihm, als ich, die den Rest ihres Leben mit ihm verbringen sollte..

Eine kauende Luna riss mich aus meinen dunklen Gedanken, verdammte Hormone.. Ich könnte gerade weinen..
"Du darfst mich gerne Ylva nennen, du bist immerhin ein Mensch und genauso wie für mich, ist dir der ganze Wolfskram fremd."
"Danke. Ich versteh das ganze ehrlich gesagt nicht, wieso kann Isaak mich jetzt schon so lieben?" fragte ich sie etwas bedrückt.
"Nun ja das liegt in der Natur der Wölfe, ich hab es erst auch nicht ganz verstanden, jedoch fühlte ich zu meinem beiden eine gewisse Anziehungskraft, weißt du was ich meine?"
"Mhhh.. Ich weiß das ich ihn vermisse, wenn er nicht da ist.. Ich fühle mich auch in seiner Nähe sehr wohl, jedoch... Ich weiß nicht, irgendwie kann ich das noch nicht so zu lassen.." versuchte ich ihr traurig zu erklären.
Plötzlich nahm mich die Luna in den Arm," Das wird schon, glaub mir und es wird sich lohnen. "
Etwas überrumpelt, benötigte ich erstmal einen Moment, bevor ich ihr antworte,"Danke, danke auch dafür das du dir die Zeit für mich genommen hast."
"Ach was, dass mache ich doch gerne. Und ich muss mich für die Babyausstattung bedanken."
"Das habe ich doch gerne gemacht."

Wir alberten noch ein wenig herum, bis es für mich Zeit wurde in meinen Zimmer auf Isaak zu warten.

Es dauerte auch nicht lange, bis es an meiner Tür klopfte und kurz danach Isaak in seiner Uniform auf mich zu trat.
"Hey meine Schöne. Wie war dein Tag? Hast du schon gegessen?"
Fragte er mich wie jeden Tag und gab mir einen Kuss auf meine Stirn, ich war froh das ich mit Isaak auf englisch sprechen konnte, es war doch mühselig und raubte mir ziemlich Kraft, den ganzen Tag die Menschen um mich herum zu verstehen und in gebrochenen Deutsch zu antworten.
"Ja, ich möchte gerne mit dir reden.."
Unsicher sah ich ihn an, seine fröhliche Mimik veränderte sich zu betrübt, es tat mir weh das ich ihn traurig machte..
"Möchtest du mich nicht mehr sehen?" fragte er mich traurig, in mir zog es bei diesem Anblick.
"Nein.. Ich möchte einfach nur mit dir über uns reden. Ich will dich nicht verletzen.. Nur so geht es nicht weiter, ich weiß das du es wirklich gut mit mir meinst... Jedoch fühle ich mich etwas unter Druck gesetzt... Ich mag dich wirklich.. Nur.. Ich möchte es etwas langsamer angehen.. " den Rest schluchzte ich..

Keine Sorge, kein böser Cut. Das Kapitel wurde nur in zwei aufgeteilt.
Auch hier gilt mein Dank wieder Kulain4 und Vaclar, welche mir beide bei dem Kapitel geholfen haben.
Und falls es einer interessiert 😅 ich saß seit halb 4 heute Nachmittag an dem Kapitel und wurde gerade fertig

Der Auftrag - Spiel mit ihr, Alternative Version Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt