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Ein Teil einer Königsfamilie zu sein, ist einfach und entspannt, sagen Viele. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ich bin ein Teil der Königsfamilie von Silla. Zu meinem Bedauern Thronerbin. Wieso Bedauern?

Ich bin ganz und gar nicht stolz eine Prinzessin zu sein. Die Tochter eines Tyrannen der das Königreich Stück für Stück ins Verderben treibt. Ein Vater der seinen eigenen Sohn vor 14 Jahren verstieß, weil er schwer verletzt wurde. Warum verstoßen? Nun, es gibt ein paar Regeln um König zu werden. Eine davon ist, dass man nur König werden kann, wenn man keine Narben trägt, zumindest offensichtlich.

Vor 14 Jahren wurde der rechtmäßige Erbe des Throns verstoßen, mein Bruder. Bis heute kann ich meinem Vater diese Tat nicht verzeihen. Und darum suche ich meinen Bruder seit einigen Monaten.

„(YN) komm du hast jetzt Unterricht!" ruft mich meine Hauslehrerin entnervt. Seit gut 10 Minuten stehe ich vor dem kleinen Teich wo so viele schmerzliche Erinnerungen hochkommen. Und doch liebe ich diesen Ort. Hier habe ich normalerweise meine Ruhe vor meinem Vater. In meinem inneren Auge spielt sich die verschwommene Szene ab.

~Flashback~

„Geh mir aus dem Weg Junge! Diese Frau hat mich betrogen!" brüllte er meinen damals 8-jährigen Bruder an. Ich, mit meinen 7 Jahren, versuchte am Gewand meines Vaters zu ziehen, damit er das Schwert beiseite legte. Mit Tränen in den Augen und vollkommen verzweifelt zog ich daran. Doch er schubste mich einfach beiseite. „Ein letztes Mal Bursche! Geh aus dem Weg!" brüllte er Yoongi an und erhob sein Schwert. Yoongi blieb, trotz Tränen in den Augen und zitternd, vor ihr stehen. „Du k-kannst n-nicht einfach u-unsere Mom töten!" rief er tapfer. Vor Wut verzerrtem Gesicht und mit Alkohol im Kopf, holte er letztlich zum Schlag aus. „Yoongi nein!" rief ich schluchzend. Ich versuchte zu ihm zu kommen, doch ein Dienstmädchen hielt mich zurück. Tretend und wild um mich schlagend versuchte ich mich zu befreien, doch ich war einfach zu schwach. Das Dienstmädchen hielt mich hoch, so, dass ich ihr über die Schulter sehen konnte. Der Junge mit der schlimmen Verletzung am rechten Auge lag am Boden und sah zu mir hoch. Ein schmerzendes Lächeln zierte sein Gesicht und die letzten Worte die ich von ihm vernahm waren:„Es tut mir leid."

~Flashback Ende~

„Eure Hoheit, ihr raubt mir wirklich den letzten Nerv. Wenn ihr jetzt kommt, können wir heute auch früher Schluss machen." reißt mich meine Lehrerin aus meiner Erinnerung. Ich merke eine Träne auf meiner Wange und wische sie schnell weg, bevor sie es sieht. Ich drehe mich zu ihr um und sehe sie kühl an. „Schon gut. Ich komme ja schon." erwidere ich. Sie wirft die Arme in die Luft und seufzt.

Wenig später stehe ich vor meinem besten Freund. Hoch konzentriert mustern wir uns gegenseitig und warten bis der Andere angreift. Ich setze zum ersten Schlag aus, den er mit seinem Schwert abfängt. Immer wieder übe ich stärkere, aggressivere Schläge aus, die ihm es fast nicht ermöglichen auszuweichen. In einer Sekunde der Unachtsamkeit tritt er gegen meine Beine und ich verliere den Halt.

Ich falle unsanft auf den Boden und bleibe liegen

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Ich falle unsanft auf den Boden und bleibe liegen. Außer Atem schließe ich kurz meine Augen. „Dich beschäftigt irgendwas, hab ich Recht?" fragt Hansung  leise. Ich schlucke trocken und nicke einmal. Er lässt das Schwert etwas sinken.

„Für mich seit ihr heute fertig. Trainiert noch etwas. Außerdem (YN) du musst dich besser auf deinen Gegner konzentrieren. Es wundert mich, dass dich Hansung überwältigen konnte." meint sie ernst und geht. „Hey!" ruft Hansung schmollend hinterher, als er feststellt, dass sie ihn als schlecht bezeichnet hat. Ich lächele etwas. „Ja, mich beschäftigt etwas. Wenn du auf das Datum achtest, weißt du auch warum." Er sieht zu mir und schlägt sich die Hand auf den Mund. „Hab ich schon wieder deinen Geburtstag vergessen?!" ruft er panisch. Ich schmunzele und schüttelte den Kopf.

„Nein, du hast meinen Geburtstag nicht vergessen. Heute ist nur der Gedenktag." „Achja, der Todestag der Königin und ihres Sohnes. Tut mir leid." flüstert er bedauernd. „Schon gut." erwidere ich und sehe zum Teich.

Ich sehe den verletzten Jungen und die Frau, die daneben liegt. Das Blut was in den Teich fließt und einen kleinen Teil rot färbt. „Er ist nicht tot, ich weiß es." murmele ich leise und selbstüberzeugt. Hansung überrascht mich mit einer überstürzten Umarmung. „Yah du erdrückst mich fast, Tae." keuche ich. Sofort löst er sich von mir und sieht mich warnend an. „Du weißt, dass mein Großvater es nicht mag, wenn man mich bei meinem bürgerlichen Namen nennt." Ich grinse und zwinkere. „Es ist dein Name, also solltest du selbst entscheiden wie dich die Leute ansprechen. Du bist alt genug um Entscheidungen zu treffen, du musst nur mit den Konsequenzen leben." erkläre ich ihm. Er legt verwirrt den Kopf schief.

Sein echter Name ist eigentlich Kim Taehyung, aber aus irgendeinem Grund wird er aufgrund seines Großvaters Hansung genannt. Es nervt Taehyung, nicht mit seinem normalen Namen angesprochen zu werden, aber sich gegen seinen Großvater aufzulehnen wäre genauso, wie eine Maus gegen einen Greifvogel.

„Ich weiß, was dich jetzt aufmuntert!" ruft er und fängt mit seinem kleinen Tanz an, der mich immer zum Lachen bringt.

„Ich weiß, was dich jetzt aufmuntert!" ruft er und fängt mit seinem kleinen Tanz an, der mich immer zum Lachen bringt

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Auch diesmal lache ich laut. Er grinst mich an und meint:„Ha, siehst du, jetzt geht es dir besser." Ich schmunzele nickend.

Ohne noch ein Wort mit ihm zu wechseln gehe ich zu meinem Zimmer. „Yah, warte mal! Du verhälst dich in letzter Zeit so komisch. Was ist denn eigentlich los?" fragt mich Taehyung außer Atem. Ich sehe mich etwas um, um sicher zu gehen, dass wir alleine sind.

Dann ziehe ich ihn in den nächsten Raum und schließe die Tür. „Ich werde meinen Bruder suchen gehen." flüstere ich. Er reißt die Augen weit auf. „Wie bitte? Du weist, dass deine Krönung kurz bevor steht." erwidert er ungläubig und ernst. „Genau deswegen werde ich ihn suchen. Er ist der wahre König. Wenn ich Königin werde, wird mich mein Vater versuchen kontrollieren zu wollen, indem er mich zwangsverheiratet. Ich werde weder jemanden heiraten den ich nicht liebe, noch ein Königreich regieren, dass mein Vater zerstört hat. Sieh dir mal allein die Kasse des Königreichs an. Durch das ganze Saufen werden wir in den Ruin stürzen. Silla wird es nicht mehr lange geben." flüstere ich.

...

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