Kapitel 2

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"Was zum..." flüstere ich und sehe mich nochmal um, aber außer der Frau ist niemand sonst zu sehen. "Wer bist du?" Bringe ich schließlich heraus und sie muss meinen absolut überforderten Gesichtsausdruck gesehen haben, weswegen sie mich nur leicht anlächelt und dann vorsichtig meine Hand in ihre nimmt. Sofort rollt ein Gefühl der Ruhe über mich, weswegen ich sie noch einmal genau mustere.

Sie mustert mich auch aus den dunkelblauen Augen, die dieselbe Farbe haben wie meine. Ein Schauder läuft meine Wirbelsäule hinunter und lässt mich frösteln.

"Zarah... bist du es wirklich?" Fragt mich die anmutige Frau endlich.

"Ahm... jaaa? Und wer bist du?" Versuche ich es nochmal mit meiner Frage.

"Mein Name ist Kaya. Ich werde dir schon bald alles erklären, aber bis dahin musst du mir bitte vertrauen. " Milde lächelt sie mich an. "Aber hör mir bitte zu: du bist in Gefahr! Diese zwei Frauen, Rhiamon und Mahina, sind böse." Fährt sie fort. "Sie wollen deine Kräfte" Sagt sie und ihre Augen funkeln, so als würde sie das auf keinen Fall zulassen wollen. 

Während sie fest entschlossen wirkt, bin ich hingegen so verwirrt, dass mein Kopf zu Brummen beginnt. Aber Kaya scheint das nicht aufgefallen zu sein, denn sie spricht einfach weiter: "Zahra, du bist in Gefahr, solange du nicht in Awenasa bist. Ich schicke sofort zwei Mädchen und einige Wachen zu dir, sie bringen dich zu mir. Bleib wo du bist." Sagt sie noch bevor sie verblasst und alles um mich herum langsam wieder Farbe annimmt.

Als ich wieder vor der Mall stehe, erkenne ich, dass mich meine Freunde im Stich gelassen haben, denn sie sind weg. Aber die zwei Frauen sind noch da und lassen mich nicht aus den Augen.

"Zahra. Komm her, dein Schicksal erwartet dich." Sagt nun die mit den blauen Haaren und winkt mich zu sich. Dabei erschaudere ich, denke aber nicht mal im Traum daran ihrem Befehl folge zu leisten. 

"Ihr Schicksal liegt ziemlich sicher nicht in deinen Händen, Mahina." Lacht ein Mädchen mit glattem, schwarzem Haar. Der leichte Wind weht ihr durch die langen Strähnen und lässt sie wahnsinnig verwegen aussehen.

"Mal von dem Abgesehen, dass ihr keinen Plan hättet wie ihr die Sache angehen solltet, falls sie auf diesen Trick reingefallen wäre." Sagt jetzt ein Mädchen mit wasserstoffblonden Locken, die ihr weit über die Schulter fallen.

Bevor ich verstehe was passiert treten vier stark bewaffnete Männer hervor und nähern sich den zwei Frauen zielsicher. Das Mädchen mit den blonden Locken schnippt kurz mit den Fingern und es beginnt sofort wild zu schneien und die zwei Frauen in dichtes Schneegestöber einzuhüllen. Als ich meinen verwirrten Blick zum Himmel wandern lasse bemerke ich, dass sonst die Sonne scheint. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen sehe ich noch kurz den Schnee an, als sich plötzlich die zwei Frauen, Rhiamon und Mahina, einfach in Luft auflösen. Komplett aus der Fassung sehe ich mir die Szene vor mir genauer an. Das Mädchen mit den dunklen Haaren wirkt etwas außer sich. Die Männer stehen ratlos daneben und sehen sie ebenfalls nur an. 

"Ayra, wir sollten uns doch nicht zeigen." Schimpft das Mädchen mit der Blonden. "Jaja, Cadence. Ich weiß, ich weiß. Ich bin unverantwortlich. Bla, bla, bla. Und selbstsüchtig. Bla, bla, bla." Mault Ayra.

"Nein! So etwas würde ich nie sagen." Murmelt Cadence aber dann doch kleinlaut. Sie scheint zu bereuen, was sie gesagt hat, was auch Ayra milde stimmen lässt. 

"Nicht so schlimm." murmelt sie und kratzt sich dann am Kopf "Wir hatten wirklich einen anderen Auftrag." Dann wendet sie sich zu mir, ich bin ihrem Gespräch nur mit großen Augen gefolgt.

"Hey, du musst Zahra sein, stimmt's?" Als ich nur stumm nicke fährt Ayra fort: "Ich bin Ayra und das ist Cadence." Damit zeigt sie auf Cadence.

"Hey. Nenn mich Cade!" Sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. "Kaya hat uns geschickt um dich nach Hause zu bringen."

FeyraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt