Kapitel 1

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“Luca, weck doch schonmal Laila auf!“ - “Nichts lieber als das!“ Genervt drehte ich mich auf die andere Seite meines Bettes und versuchte nur noch eine weitere Sekunde die Augen zu schließen. 'Durch euer Geschrei, habt ihr mich schon längst geweckt, ihr Idioten!' wollte ich gerade durch meine geschlossene Zimmertür, ins Wohnzimmer rufen, indem sich die anderen Mitglieder meiner WG befanden.
Doch meine Müdigkeit verhinderte dies, sie ließ gerade mal zu, dass ich hörte wie meine Tür aufging und ein fröhlicher Junge herein spazierte. Gerade noch erkannte ich das er etwas Großes bei sich trug, doch da war es schon zu spät.
Mit einem gewagten Schritt, stellte er sich direkt gegenüber von meinem Bett und ließ einen großen Eimer mit Wasser über mich fliegen. “Morgen, du Schlafmütze“, er setzte ein extra großes Lächeln auf.
Ich wollte schreien, doch ich war zu erschrocken, alles war komplett unter Wasser gestellt. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass wenn Luca mich weckt er mit solch einer Idee kommt.

“Oehh was soll das bitteschön?“, zickte ich ihn an. Doch er konnte nicht mehr vor Lachen. “Du hättest dein Gesicht sehen müssen, Laila“, prustete er und ich konnte erkennen wie die ersten Lachtränen ihren Weg nach unten fanden. Ich verdrehte genervt die Augen, dann fiel mein Blick zum Türrahmen. Lilly lehnte dort an, die Arme vor der Brust verschrenkt, sie trug ihre langen schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz, wie sie es meist so tat. Doch auch in ihrem Gesicht konnte man die Schadenfreude ablesen.
“Jaja, lacht ihr nur“, sagte ich noch immer genervt, dann versuchte ich meine klitchnassen Beine aus dem Bett zu bewegen. Ich setzte meine Füße auf den Boden, wobei ich bemerkte das auch dieser nass war. Ich sah zu Luca auf, und dieser lachte nur noch mehr.

“Man, das ist echt nicht mehr witzig Luca. Alles, ist nass geworden.“ - “Wenigstens bist du jetzt wach“, er zwinkerte mir zu und verließ den Raum. Oh man, ich hätte mir damals wirklich andere Mitbewohner aussuchen sollen. Vielleicht hätte ich die Mitbewohner auch einfach komplett weglassen können.
Ich meine, alleine zu wohnen, hat auch schon was gutes. Vor einem Jahr, als ich noch 16 war, kam ich auf die glorreiche Idee, ausgerechnet mit den drei gestörtesten Menschen zusammen zu ziehen.
Lilly, Luca und Thomy. Klar waren sie nett und ich kenne sie schließlich schon seid der Grundschule, aber sie waren anstrengend und ich glaube dieses Wort beschrieb sie ziemlich gut.
Wir wohnten gemeinsam, in einem Haus, direkt am Strand. Es war eine wunderschöne Gegend, und ich wusste das Stadtleben wäre niemals was für mich gewesen, deshalb habe ich noch nie bereut das ich mich gegen das Leben in der Stadt, und damit auch das Leben mit meinen Eltern entschieden habe. Oft fuhr ich meine Eltern in den Ferien besuchen, und bei der ein oder anderen Sache fehlten sie mir schon. Aber das Leben am Strand gehörte einfach zu mir, und das würde ich niemals aufgeben wollen.

“Da bist du ja endlich“, Thomy legte seinen Kopf schief und musterte mich, als ich durch die Tür das Wohnzimmer betrat,“Ist alles gut bei dir?“
Ich lachte gestellt. “Ja klar, mir geht es super, wie solle es einem auch anders gehen, bei einem so liebevollen Start in den Morgen?“ Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer schwenken und ließ ihn am Sofa stehen, wo Luca saß und unschuldig in die Runde blickte.
“Wie dem auch sei, ich hab Bock aufs Meer. Kommt wer mit?“, Thomy's Gesicht konnte ich entnehmen, dass er sich mit einem Nein nicht zufrieden gab. Wir stimmten alle zu, bis auf Luca. “Ne man, ich hab gleich noch 'nen Date“, sagte er und guckte entschuldigend in unsere Gesichter. Nun war Luca es, den alle musterten. “Sag nicht, du triffst dich jetzt wirklich mit diesem Mädchen von der Party letzte Woche“, lachte Lilly und wir stimmten alle mit ein. Luca grinste und nickte dann.

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