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,,Lass uns schwimmen gehen."

Ich traue meinen Ohren nicht, als ich das Mädchen diese Worte sagen höre. Irritiert drehe ich mich, noch immer die Zahnbürste in meinem Mund haltend, zu Nash um und sehe sie ans Waschbecken gelehnt keinen Meter von mir stehen. Sie scheint meinen verwirrten Gesichtsausdruck genau richtig zu verstehen, denn sie wiederholt ihre Worte.

,,Ich möchte in dem See schwimmen gehen. Geht das oder ist er zugefroren? Also eigentlich würde ich denken, dass er im April frei ist, aber wer weiß. Hier schneit es schließlich Ende März meterhoch."

Ich spucke die Zahnpasta aus und spühle meinen Mund mit Leitungswasser, bevor ich mich wieder aufrichte. Woher kommt denn diese Idee?

,,Er ist ganz eindeutig nicht zugefroren, von mir aus können wir gerne gehen."

,,Perfekt, ich habe den Badeanzug schon vorsorglich angezogen."

Nash klatscht begeistert in die Hände und schenkt mir ein strahlendes Lächeln. Schnell erfahre ich wieso das Mädchen überhaupt ins Badezimmer gegangen ist, denn sie zieht zwei Badetücher aus dem Regal und will dann durch die Tür hüpfen, doch ich halte sie auf indem ich beginne zu lachen.

,,Was denn?"

,,Ach nichts. Ich hätte nur nicht mal im Traum daran gedacht, dass du nochmal freiwillig mit mir schwimmen gehen wirst."

,,Wieso denn nicht? Ich meine, da bist du endlich über deinen Schatten gesprungen und mir endlich nah gekommen. Vielleicht klappt das dieses Mal wieder."

,,Was?"

Nash scheint bewusst zu werden was sie gerade gesagt hat und ihre Wangen nehmen einen Rotton an. Sie reißt die Augen auf und presst ihre Lippen auf einander. Sie hofft also darauf, dass ich ihr nah komme? Sie will Nähe? Das Mädchen sieht aus als möchte sie vor mir abhauen und passend dazu macht Nash wirklich langsame Schritte aus dem Badezimmer heraus.

,,Hey, wohin willst du denn jetzt?"

Bevor sie weglaufen kann, bekomme ich ihr Handgelenk zu fassen und stehe ihr im Flur dadurch nahe gegenüber. Dadurch dass ich mich beim Sprechen zu ihr herunter gebeugt habe, vermischt sich unser Atem während mein Gesicht knapp vor ihrem schwebt. Nash hält ihren Atem an und blickt mich überrascht von unten an.

,,Du möchtest also, dass ich dir nah komme? Wirklich, Nash?"

Das Mädchen antwortet mir nicht verbal, aber die Art und Weise wie sie ihre Unterlippe in ihren Mund zieht, reicht auch vollkommen aus. Sie will also wirklich genau das und meine Ohren haben mir eindeutig keinen Streich gespielt. Zeitgleich mit dieser Erkenntnis pummt Adrenalin durch meine Adern. Soetwas kann man nicht spielen, ganz bestimmt. Das zwischen uns ist echt.

,,Na wenn das so ist."

Durch pures Glück beflügelt, kann ich nichts anderes machen, als meine Lippen auf ihre zu pressen. Nash umfasst meine Oberarme und lässt sich von mir an die Wand hinter sich drücken. Bei jeder kleinen Bewegung drückt ihr Oberköprer noch minimal enger gegen meinen. Unsere Zungen berühren sich erst nur ganz flüchtig, doch bald entsteht ein entfesselter Kampf aus Necken und Leidenschaft. Ich zwinge mich dazu ihren Mund kurz in Ruhe zu lassen und widme mich ihrem Hals, während ihre Hände von meinen Oberarmen zu meinen Schultern wandern. Ich beginne ihr einen klitzekleinen Knutschflecken zu machen und das Mädchen reagiert mit einem leisen Keuchen. Angestachelt von diesem melodischen Klang, nestele ich weiter an dieser so empfindlichen Haut herum und dann ertönt ein gut hörbares Stöhnen. Daraufhin finden sich unsere Münder wieder und die Hingabe scheint mich und sie in einen Abgrund zu stürzen, es gibt kein Zurück mehr. Als wir uns keuchend lösen muss Nash meine wachsende Begierde an ihrer Hüfte gespürt haben, sie wird noch röter und fährt sich durch die Haare. Halt suchend umfasst sie meine Unterarme, die sie an der Hüfte locker halten.

,,Wir... wir sollten die Tasche packen und... und los gehen."

Blitzschnell ist sie verschwunden und dennoch konnte ich mir das Bild wie sie um ihre Fassung ringend mit leicht geschwollenen Lippen da vor mir steht einprägen.

vollendungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt