Wie jeder Morgen

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Hallo!

Es tut mir sehr leid, dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe!

Aber jetzt geht es weiter mit Alexis.

Ich hoffe, es gefällt euch!
Viel Spaß beim Lesen!!

Gedankenwirrkopf <3

„Guten Morgen, kleine Schwester!"

Mein Bruder stand in der Tür und grinste mich an. Im nächsten Moment bekam er wieder einen Hustenanfall.

„Oha, das ist aber heftig!" Ich schaute meinen Bruder erschrocken an. Dass er hustete, wusste ich, aber in den letzten Tagen wurde es immer schlimmer und keiner wusste wieso. Vielleicht wusste es mein Bruder selbst, aber er blieb bei dem Thema immer verschlossen und sagte nichts. „Vielleicht solltest du dich mal untersuchen lassen?"

Schon häufig hatte meine Mutter diesen Satz gesagt und immer als Antwort zu hören bekommen: »Ne ne, das ist wahrscheinlich nur 'ne Erkältung.«

Mein Bruder schaute mich genervt an: „Fängst du auch noch damit an?"

„Ja, ich fange damit an, weil ich mir Sorgen um dich mache. Seit Monaten hustest du und es wird nicht besser. Eine Erkältung würde niemals so lange dauern! Wieso sagst du denn nie etwas dazu?"

Ich war aus dem Bett gesprungen und stand nun wütend vor meinem Bruder. Trotzig sah ich ihm in die Augen.

„Glaubst mir etwa nicht?! Ich weiß doch auch nicht, wieso ich so seltsam husten muss!" Er sah mich an. Halb sauer, halb ängstlich. Dann legte er mir seine Hand auf meine Schulter. Eiskalt und ohne wegzuschauen griff ich nach seiner Hand und schob sie von meiner Schulter.

Er seufzte, murmelte nur noch: „Komm dann gleich runter" und zog die Tür hinter sich zu.

Ich erwachte aus meiner Starre und zog mir schnell die Klamotten von gestern an. Dann nahm ich den Beutel mit dem Geld und trat aus dem Zimmer. Hastig ging ich den Gang. Als ich am Bad vorbei kam, hörte ich meine Mutter fröhlich pfeifend duschen. In diesen Momenten schien sie immer sorgenfrei.

Schnell lief ich über die Treppe ins Wohnzimmer. Unten angekommen sah ich als Erstes meinem Bruder eiskalt in die Augen. »Glaub ja nicht, dass ich glaube, was du sagst!«, ging es mir durch den Kopf und ich verzog grimmig das Gesicht.

„Hey!" Mein Bruder deutete auf den prall gefüllten Beutel in meiner Hand. „Der sieht ja ganz schön schwer aus! Wie viel hast du denn gestern Abend eingenommen?" Mein Bruder strahlte und tat so, als hätte er das Gespräch von eben einfach vergessen. Er hustete laut, aber lächelte mich danach direkt wieder an.

Ich antwortete langsam und tonlos: „218 Euro."

„218 Euro! Nicht die üblichen zwei Euro?! Wie hast du das denn hinbekommen?" Mein Bruder strahlte über das ganze Gesicht.

„Wenn du dein Geld, das du im Braukämmer'l verdienst, nicht für diese komischen Tabletten ausgeben würdest, würdest du auch mehr Geld nach Hause bringen!" Ich wusste, dass mein Bruder von seltsamen Tabletten abhängig war und sich von dem Geld, das er als Bedienung im Braukämmer'l bekam, immer diese Tabletten kaufte.

Mein Bruder sah mich erschrocken und zugleich leicht drohend an: „Wehe, du sagst das Mama und Papa!"

„Jaja, mach ich schon nicht! Aber du wolltest doch wissen, wie ich zu den 218 Euro gekommen bin. Also: da war..."

Mein Vater, der gerade die Treppe herunter kam, unterbrach mich: „218 Euro? Respekt! Na Lars, nimm dir mal ein Beispiel an deiner kleinen Schwester!" Mein Vater sah Lars belustigt und doch streng an. Mein Bruder grummelte etwas Unverständliches, kehrte uns dann den Rücken zu und ging zum Kühlschrank.

Mein Vater wuschelte mir durch mein schwarzes schulterlanges Haar und setzte sich dann an den Küchentisch, der wie mein Schreibtisch aus Kisten und einer Blechplatte bestand. Mein Bruder holte das gekühlte Mineralwasser aus dem Kühlschrank und reichte es meinem Vater.

In diesem Moment kam meine Mutter die Treppe hinunter und meinte hastig: „Guten Morgen. Jens, du musst gleich los! Alexis beeil dich! Du musst noch deine Sachen zusammenpacken!" Typisch meine Mutter, immer hektisch sobald es um ihre Familie ging.

Mein Vater nickte, stand auf und ging zur Haustür. Da hustete mein Bruder wieder laut. „Huste nicht so viel! Das geht einem auf die Nerven!", rief mein Vater meinem Bruder noch zu und zog dann die Haustür hinter sich zu.

Lars streckte die Zunge heraus, was mein Vater nicht mehr mitbekam. Der zog bereits das Garagentor hoch und schob sein altes, klappriges Rad heraus. Im nächsten Moment war er davongefahren.

„Alexis, schnell, beeil dich, sonst kommst du zu spät zur Schule!"

Ich sprang auf und rannte die Treppe hoch. Oben packte ich meine Schulsachen in meine Flicken­tasche. Die Hefte und Bücher, den alten Tintenkiller und den Füller, den mir mein Bruder, nachdem er mit der Schule fertig gewesen war, geschenkt hatte. Dann rannte ich wieder die Treppe runter, zog mir schnell meine Schuhe an und flog aus der Haustür mit den Worten meiner Mutter im Ohr, die eigentlich an meinen Bruder gerichtet waren: „Los Lars, beeil dich, sonst kommst du zu spät zur Arbeit im Braukämmer'l!"

Ich lächelte innerlich. Meine Mutter.

Mhhhh, ob ihr Bruder wirklich so wenig weiß?

Schreibt mir gerne mal, was ihr von den Figuren und der Geschichte bisher haltet.

Kritik ist natürlich auch erwünscht!

Vielen Dank für eure Geduld und ich wünsche euch eine schöne Woche.

Gedankenwirrkopf<3

Das Herz, das in tausend Teile zersprungen ist [Kurzroman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt