Teil 15 - Tanz Mit Dem Prinzen

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Das musste Manuel sein.

Als ich mich umdrehte bestätigte sich meine Vermutung. Aber warum nannte er mich "Prinzessin"?

„Hey Manuel.", grüßte ich ihn neugierig zurück und sah ihn fragend an.

Er kam schmunzelnd näher: " Dieser Name passt perfekt zu dir.", er deutete dabei auf mich und betonte wie schön mir dieses Kleid stand. Leonie, die schweigend alles mit angehört hatte ging grinsent zu den anderen, nachdem sie mir noch: „Viel Glück!", ins Ohr geflüstert hatte. Ich sah ihr verwirrt hinterher und merkte zu spät, dass ich noch immer von zwei Augen angestarrt wurde.

„Was wolltest du von uns?", fragte ich, schnell. Er schmunzelte und machte mich dadurch nur noch nervöser. Er war ja immernoch ein Prinz und dazu noch der Feuerprinz. Da konnte man nie wissen, was die von einem wollten.

„Ich wollte dich zu diesem Tanz auffordern.", er verbeugte sich königlich und hielt mir seine Hand entgegen. „Wenn es Ihnen nichts ausmachen würde.", fügte er hinzu und zwinkerte verschmitzt. Mit allem, wirklich allem hätte ich gerechnet, nur nicht damit. Spätestens jetzt lief ich rot an. Welches Mädchen wurde schon von einem Prinzen zum Tanz aufgefordert? Natürlich eins welches nicht tanzen konnte. Ist ja nicht so, dass er hunderte zur Auswahl hätte. Also warum gerade ich? Nervös, wie er wohl reagieren wird, sagte ich ihm, dass ich nicht tanzen konnte und hoffte, dass er sich ein anderes Mädchen aussuchen würde.

Doch er schien es nicht schlimm zu finden: „Aber Prinzessin, das ist doch gar kein Problem. Ich kann es Ihnen ja beibringen.", schlug er mir freundlich vor und hielt immernoch seine Hand in meine Richtung.

„Nur wenn du mich nicht mehr Prinzessin nennst.", mit fester Stimme versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen. Was war nur mit mir los? Immer wenn ich in seiner Nähe war wurde ich total schwach und unsicher. Und dieser Spitzname nahm mir den Rest von meinem Selbstbewusstsein. Ich war keines dieser Mädchen, die total auf diese Prinzen abfuhren. Aber dieser hier raubte mir den Verstand.

Manuel schien überrascht von meinen Worten zu sein: „Warum nicht? Ich dachte jedes Mädchen möchte gern Prinzessin genannt werden." Ich wusste, dass er es nur lieb meinte, und irgendwie war es ja auch süß, aber wenn andere das mitbekämen, wäre es nicht mehr so schön. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was die Mädchen mit mir machen werden, die auf ihn standen und Jahre darauf warteten nur einmal von ihm angesprochen zu werden.

„Da hast du dich wohl geirrt. Und warum suchst du dir nicht ein Mädchen, welches tanzen kann? Andere Mädchen würden sich bestimmt darüber freuen.", fragte ich.

„Ich habe dich aber gewählt. Die anderen interessieren mich nicht. Wir sind doch Freunde oder?", mit seinem süßesten Blick, versuchte er mich zum tanzen zu übereden. Und wer konnte diesem Blick schon wiederstehen? Sein Feuerring tanzte um seine tiefbraune Iris. Man konnte sich einfach nur in seinen Augen verlieren. Er sah einfach so perfekt aus. Und ehe ich aus meiner Trance erwachte, stand ich auch schon mit dem Prinzen auf der Tanzfläche. Als ich bemerkte, dass wir auch noch in der Mitte standen, sah ich mich panisch um. Im Mittelpunkt zu stehen war noch nie meine Stärke und mit dem Prinzen zog ich förmlich alle Augenpaare auf mich. Na toll was machte ich hier eigentlich? Hätte ich vielleicht doch mit Klara und Layla was Essen gehen sollen? Er hätte mich aber auch überall ansprechen können, also ist das Quatsch.

Manuel bemerkte meine Nervosität und nahm mein Kinn in seine Hand. Er drehte mein Gesicht vorsichtig zu sich und sah mir in die Augen. Sein intensiver Blick gab mir halt und Sicherheit. Auf der Stelle vergaß ich alles um mich herum. Es existierten nur noch Manuel und ich auf einer leeren Tanzfläche.

„Vertrau mir. Ich bin bei dir!", eine Hand legte er dabei auf meinem unteren Rücken und zog mich näher an sich ran. Mit der anderen Hand umfasste er meine rechte Hand, wobei ich ein kribbeln spürte. Schon fast automatisch legte ich meine linke Hand auf seine Schulter. Ich musste es wohl irgendwo schonmal gesehen haben. Ich spürte sein Atem ganz nah an meiner Stirn. Ich schaute zu ihm auf, unsicher was ich nun tun sollte. Er deutete mir an, mich von ihm führen zu lassen, in dem er ein Schritt vor ging. Ich versuchte dabei seinen Schritten auszuweichen, doch klappte dies nicht immer so gut.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt