𝓓𝓲𝓮 𝓥𝓸𝓻𝓫𝓸𝓽𝓮𝓷

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Warum befand ich mich hier und wie war ich hierhergekommen?
Da stand ich mutterseelenallein in dem alten Stiegenhaus – es muss im obersten Drittel des Gebäudes gewesen sein. Vergeblich rätselte ich, was geschehen war; die gesamte Zeit über beschlich mich ein ungutes Gefühl. Ich brauchte nämlich nur an mir herabzuschauen, um zu wissen, dass etwas falsch mit mir war. Trug ich sonst auch schwarze Arm- und Beinschützer? Nein. Warum so körperanliegende Kleidung?
Solch eine Verfremdung hatte ich noch nie verspürt.
Ich fühlte etwas an meinem rechten Bein – einen Behälter für Klingenwaffen! Darin war ein eisernes Schwert. Ohne zu überlegen, zog ich es heraus.
Mit einem Mal spürte ich, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Da hörte ich ein Fauchen – so klang es zumindest für mich. Geräusche, die von weit unten zu mir hoch drangen. Mein Herz begann zu rasen.
Ich rannte los – hechtete die Treppen des Stiegenhauses hinauf. Mit der nämlichen Angst in mir rannte ich hektischer als sonst. Das Schwert war jetzt schwer, es bremste mich nur – nur eine Last. Doch ich brauchte es, dachte ich, als ich einen Blick hinunterwarf: Ich sah sie für einige Sekunden. Ich schnappte nach Luft... Dicht nebeneinander und in steigerndem Tempo rasten Tiergestalten, die wie Geparden aussahen, die Stiegen hoch. Stress! In diesem Moment war mir klar, dass ich irgendeinen Fehler begangen haben musste. Das, was ich als nächstes tat, könnte meine letzte Aktion sein. Zeit war jetzt entscheidend!
Ich warf das Schwert weg, noch ehe ich das grauenvolle Gefühl hatte, meine Verfolger seien nur mehr einen Steinwurf entfernt. Ungestüm sprang eine Tür auf. Ich hätte schwören können, noch nie so angespannt gewesen zu sein.

EVENTUS - Aufstieg des UnheilsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt