Kurz nach den Feldern kam ein riesiger Wald.
Ich setzte mich wieder ordentlich hin und fuhr das Fenster hoch. Jedoch ließ ich einen kleinen Spalt offen. Zum einen weil ich den Geruch des Waldes mochte und zum anderen um zu prüfen ob dieses Gebiet jemanden gehörte.
"freust du dich schon? "
Ich überlegte, ich war weder negativ noch positiv der neuen Familie gegenüber gestimmt.
Ich war nicht aufgeregt, hatte aber auch noch nicht das Bedürfnis bei der ersten Gelegenheit abzuhauen.
"Nein. Aber ich werde nett sein"
Jackson lächelte leicht, "wenigstens etwas, wir müssten gleich da sein"
Ich beobachtete wie sich der Wald langsam lichtete und vereinzelt Häuser auftauchten.
Kleine ländliche Häuser, wurden zu größeren Mehrfamilienhäusern. Ein Kino, eine Bibliothek, es gab auch ein kleines Einkaufszentrum. Die Schule war ein großer Altbau, mit mehreren Bäumen auf dem Pausenhof und einem kleinen Schularten, den ich an den Kräutern und Erdbeeren die gerade Saison hatten, am Geruch erkennen konnte.
Dann wurden die Häuser wieder kleiner.
Bis wir vor einem alten Hexenhaus hielten.
Es war aus Steinen gebaut. Moos und Efeu, sowie andere Kletterpflanzen hangelten sich die Häuserwand hinauf. Der Vorgarten war ein beachtlicher Wildgarten, welcher das Haus von vorne zu umarmen schien.
Der Grund weswegen ich wusste das es ein Hexenhaus war, war der Geruch. Er war süßlich und prickelte in der Nase als würde man niesen müssen. Ich konnte auch die Reste eines Ebereschenkreises riechen. Es hätte zwar keinen Effekt auf mich gehabt, aber ich wusste jetzt das sie wusste was ich war. Oder sie ahnte es zu mindest.
Jackson stellte den Motor ab und stieg aus. Ich folgte ihm und nahm meinen Rucksack mit, dann ging ich nach hinten und nahm meine Tasche aus dem Kofferraum.
"Du wirkst kritisch, wie das letzte Mal, als du mir gesagt hast das die Leute Drogen nehmen und ich dann mehrere Kilo dort gefunden habe, was ist los? "
Ich lächelte leicht, damals war ich mit knappen 12 Jahren ins Haus gebracht wurden und meine ersten Worte waren gewesen dass es nach Drogen rieche und hab dann das versteckte Zeug Jackson gezeigt.
Damals hatte mich Jackson gefragt ob ich anderen Pflegekindern helfen möchte, als verdeckter Ermittler. Wenn es Unsicherheiten bei bestimmten Familien gibt gehe ich dahin und überprüfe es.
Die letzte Familie war mein letzter, sozusagen Einsatz gewesen.
Ich werde bald 18.
Man kann mich nicht mehr so einfach hin und her schicken. Also bin ich hier. Meine vielleicht letzte Pflegefamilie.
"nichts, ich mag nur den Eisenhut dahinter nicht ", ich zeigte auf ein zum trocknen aufgehängtes Bündel.
Jackson nickte nur und ging zum kleinen Tor des Gartens und hielt es für mich offen "Na komm Ausreißer"
Ich musste leicht grinsen und ging den kleinen Weg zwischen den Pflanzen zur Haustür.
Ich konnte es nicht unterdrucken ihn näher zu inspizieren. Ich roch an den Wildrosen, sie hatten einen süßen Duft, aber nicht so künstlich wie der von Gezüchteten. Strich sanft über die Zitronenmelisse und genoss den Geruch der nun an meinen Fingern haftet. Ich betrachtete die Tulpen und Lilien und schmunzelte über die, außerhalb der Saison, perfekt blühenden Tulpen.
Ich sah ein paar Hyazinten und konnte sie auch kurz vor der Tür riechen. Egal wie die Hexe namens Mary Elisabeth auch sein mochte. Ihren Garten mochte ich schon einmal sehr.
Auch Jackson schien es bemerkt zu haben, denn er wartete bereits an der Tür, während ich die Pflanzen am Weg betrachtet habe.
"Du magst es hier oder? " Er lächelte sanft, worauf ich nur nickte. Er wusste das ich die Natur liebte, er wusste vieles über mich. Er wusste was sie nicht in die Akte geschrieben hatten als sie mich damals im Müllkontainer fanden, oder als ich ein paar Jahre später gefunden wurde,nach dem ich mich mit einem Haufen Leute in einer Bar geprügelt hatte. Er kannte mich seit dem Beginn meiner Akte und er war meine einzige Familie in diesem System.
"Wollen wir dann? "
Er nickte und klopfte an die Tür.
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Blackwood Chronicals - Der Wächter
FantasyAiden ist eine Waise. Er wacht jede Nacht schreiend auf. Er ist ein Ausreißer. Er ist lieber alleine. Er hat gelernt ohne Menschen zu überleben. Er hat seine Familie verlassen, weil er einen wichtigen Teil seiner Existenz verloren hatte. Er trägt gr...