Kapitel 21

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Ein Sani rief nach Newt und meinte er solle zu einer Untersuchung kommen.
Er ging weg und ließ Thomas, Minho und mich alleine.

"Isst du jetzt wieder was?", sprach Thomas die Frage aus, die ich nicht hören wollte. "Ja...ich habe vorher mit Newt gegessen", log ich. Nun dachten zumindest alle drei, dass ich gegessen hatte. "Oh mein Gott. Wie konntest du nur? Jetzt wirst du noch fett", sagte Minho mit einer Menge Sarkasmus.

Doch auch wenn er es nur spaßhalber meinte, hatte ich Schuldgefühle. Ich hatte ja noch nicht einmal etwas gegessen. Doch dieses Gefühl war dennoch da. Tief in mir. Ich schaute zu Boden und versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, dass es mich kränkte.

"Hey, Prinzessin. Er macht doch nur Spaß. Du solltest eher ein bisschen Fett auf deine Knochen kriegen", meinte Thomas. Fett? Auf meine Knochen? Das ist genau das, was ich vermeiden möchte!

Fünf Minuten später rennen sie Richtung Duschen, um sich den Schweiß abzuspülen. Mir spuckte die ganze zeit nur ein Gedanke im Hinterkopf. Ich muss trainieren. Ich muss dieses Fett loswerden. Ich halte das nicht mehr aus. Also ging ich in den Wald. Dorthin, wo ich immer hinging und machte dort mein alltägliches Training, was die letzten paar Tage entfallen ist. Dafür holte ich es nach. Ich hatte keine Kraft mehr, doch ich musste einfach weitermachen. Während einer der Übungen wurde mir schwindlig, doch ich machte einfach weiter. Schlechte Idee. Ich kippte auf die Seite und verlor, wie schon so oft mein Bewusstsein.

*Zeitsprung*

Ich war nun schon beinahe fünf Monate in der Lichtung. Und wisst ihr was? Ich kann meine Finger um meinen Oberarm schließen. Zwar nur knapp, aber es funktioniert. Ich bin so glücklich darüber, ich kann es nicht in Worte fassen.

"Süße, wir müssen mit dir reden", riss mich Minho aus meinen Gedanken. Hinter ihm standen Thomas und Newt. "Klar. Was gibt's denn?", antwortete ich. "Du... Du wirst immer dünner und... Wir machen uns alle Sorgen um dich. Das ist nicht mehr gesund. Du siehst aus, als würdest du gerade mal so 45 Kilo wiegen und du bist immer blass", erklärte Thomas. Scheiße 45 Kilo! Meint er das Ernst. "Tommy, du Idiot! Keine Zahlen!", schrie ihn Newt an.

"Oh...Entschuldigung, Prinzessin", sagte er an mich gewandt. Doch ich hörte nicht mehr zu. Meine Gedanken kreisten nur noch um diese Zahl. Wieso? Wieso? Wieso? Wieso? Wieso? Ich packte das Ganze nicht und lief einfach weg. Ich lief in den Wald. Ich hörte noch, wie Minho rief:"Du Strunk! Da reden wir einmal mit ihr darüber und du zerstörst alles!"

Ich lehnte mich an einen Baum an und weinte. Ich darf doch nicht so viel wiegen! Ich muss weniger wiegen. Wir haben zwar keine Waagen hier, aber wenn Thomas mein Gewicht erratet ist es doch auch eine Art Messung.

Ich hörte Äste knacken, doch es war mir egal ob mich jemand sah. Nach ein paar weiteren Minuten hörte ich, wie sich jemand neben mich hockte. Ich glaube es war Newt, doch ich konnte die Anwesenheit der anderen spüren. Newt legte seine Hand auf meine Schulter und ich zuckte kurz zusammen. Ich gab ansonsten kein Zeichen von mir. Ich weinte einfach weiter, als ob sie nicht da wären.

"Hey, Vicky...ich weiß zwar nicht, wieso du bei Zahlen so komisch reagierst, aber ich kann dir sagen, dass das verdammt noch mal nicht viel ist. Verstehst du?", versuchte Newt mich zu beruhigen. Es half nichts. Es machte alles einfach nur noch schlimmer. Was ist daran bitte nicht viel?

Ich packte diese Welt wirklich nicht mehr. Ich gab keine Antwort. Was sollte ich denn antworten? Etwa, dass es mir gut geht und, dass ich einfach nur eine Dramaqueen bin? Das denken sie sich wahrscheinlich eh...

Auf einmal ging eine Sirene los. Der Frischlingalarm. Newt, Thomas und Minho blieben still. Newt stand nach einiger Zeit auf und alle drei gingen weg.

Ich versuchte mich zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Ich wollte zwar zu dem Frischling, um zu schauen ob es ein Mädchen ist, jedoch will ich nicht vor allen verheult dastehen. Plötzlich vernahm ich eine andere bekannte Stimme:"Victoria, was ist passiert?" Ich gab keine Antwort. Ich musste auch nicht aufschauen. Ich wusste, dass es Gally war.

Als ich nicht antworte setzte er sich neben mich und nahm mich in den Arm. Ich ließ es zu und weinte einfach weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte ich mich, doch verharrten wir in dieser Position. Es war einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass sich jemand um dich kümmert, vorallem, wenn dieser jemand wie ein großer Bruder für dich ist.

A Girl In The Maze (maze Runner FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt