Kapitel 5. - Angenommene Entschuldigungen

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Wherever i go

Hey meine Leser:)
Falls es die überhaupt gibt:)

Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten!!

Ich hoffe das Kapitel ist nicht zu kurz:/

Meine Widmung geht diesmal an einen Menschen der diese Story vermutlich gar nicht liest, aber bei dem ich einfach das Bedürfnis habe, ihm das Kapitel zu widmen:):
DennisWilhelm, hoffentlich siehst du diese Widmung:)

Bevor ich euch nun lesen lasse möchte ich kurz sagen, dass ich vom 31.12.-4.1 in Irland bin und somit nicht zum schreiben kommen werde:/ Ich werde aber versuchen, davor noch mindestens ein Kapitel zu updaten:)

Ich wünsche euch trotzdem schonmal ein frohes neues erfolgreiches Jahr!:)

5. - Angenommene Entschuldigungen

"Aufstehen." Jemand fuhr mir durch meine Haare. Eine kleine Hand, mit zierlichen Fingern und weicher Haut. Grummelnd drehte ich mich wieder auf die Seite, sodass ich mit dem Kopf zur Wand lag. "Tut mir leid wegen gestern.", meinte sie ruhig und legte sich zu mir ins Bett, so wie sie es früher immer gemacht hatte. Mit 3, kam sie immer wenn sie Angst vor den Monstern unter ihrem Bett hatte. Mit 4, wenn sie nicht schlafen konnte. Mit 5, wenn ihr Abends schlecht war, was zu dieser Zeit unerklärlich oft vor kam. Mit 6, wenn sie Angst vor der Schule hatte. Mit 13 kam sie, wenn sie Streit mit einer Freundin hatte und mit 15, als ihr erster Freund Schluss gemacht hatte. Ich war immer für Ginny da, das konnte mir keiner nachsagen. Schließlich tat ich es auch gerne, sie war eine tolle Schwester.

Wieder grummelte ich nur müde. Es war erst Mitte der Woche und das einzigst schöne an diesem Tag waren die ersten beiden Stunden frei. "Lass mich schlafen." "Erst wenn du meine Entschuldigung angenommen hast." "Jaja.", winkte ich ab, in der Hoffnung sie würde gehen, aber sie war meine Schwester und so schnell aufgeben war nicht unser Ding. "Ach man es tut mir echt Leid...ich will nicht das du das falsch verstanden hast." So langsam gelang Verzweiflung in ihre Stimme. "Gin, ich hab mir nichts dabei gedacht ok? Mach du das was du für richtig hälst, ich komm damit klar.", meinte ich, obwohl ich keinen Plan hatte worauf diese Unterhaltung hinaus laufen sollte. "Ja ok." Damit verschwand sie. Wohl doch keine Lust zu diskutieren, oder ihr war aufgefallen das ich nicht wach genug war um zu reagieren. Es war mir auch egal, ich wollte einfach nur schlafen...

"Dylan, jetzt musst du aufstehen. Gleich ist Schule." Brummend stieg ich aus dem warmen Bett und schlurfte ins Badezimmer. Nach Duschen, Zähne putzen und Haare machen, aß ich schnell einen Apfel und ging los. Auf eine längere Unterhaltung mit meiner Schwester hatte ich kein Bedarf. Auf dem Weg sah ich irgendwann Finn vor mir laufen und ich spielte mit dem Gedanken ihn anzusprechen. Allerdings ließ ich es sein, als er stoppte um mit einem Mädchen zu quatschen, welches er getroffen hatte. Schnell lief ich vorbei, in der Hoffnung unbemerkt bei der Schule anzukommen. Pustekuchen, dachte ich mir, als mein Name geschrien wurde. "Guten Morgen.", sagte er ziemlich leise, fast schon kleinlaut. "Hallo.", erwiderte ich und wollte gerade weitergehen, als er mich schon wieder stoppte. "Was auch immer ich gestern falsch gemacht habe, es tut mir leid.", gestand er und sah mich bittend an. "Passt.", meinte ich abwesend und lief weiter. Seinen Blick im Rücken spürte ich zwar, jedoch versuchte ich starr und schnell meinem Weg zu folgen. In der Schule angekommen begrüßte ich kurz meine Freunde, um dann mit ihnen zu den Klassenräumen zu laufen. Wir hatten wieder einen anderen Kurs, weswegen ich mich allein auf meinen neuen Platz setzte. Obwohl ich keine Lust auf Finn hatte, setzte ich mich unbewusst auf den Platz neben ihm. "Ich weiß das nichts passt. Wenn es wegen meiner Stimmung gestern war tuts mir ehrlich leid.", meinte er als er sich setzte. "Ist okay. Ich hab auch überreagiert.", gab ich zu, nachdem ich weich wurde. Wieso auch immer ich jetzt einknickte. "Lust heute wieder Englisch zu lernen?", fragte er neugierig. "Na gut.", meinte ich nach langem überlegen. Finn grinste begeistert und folgte dann den Worten unseres Lehrers. Nach Ende des Schultages liefen wir zusammen nach Hause. An der üblichen Stelle bog er ab und ich lief weiter. Diesmal hatte ich meinen Schlüssel dabei, worüber Ginny mir sicher dankbar war. Wieso hatte sie eigentlich immer vor mir aus? War das nicht irgendwie unfair? Für mich hatte es nur einen Vorteil, es gab so gut wir jeden Mittag ein warmes Essen. "Hallo mein liebster Bruder." "Hallo meine einzige Schwester. Manchmal vergisst du wohl das du nur einen von mir hast.", lachte ich. "Ach, manchmal wäre es schon schön einen zweiten Dylan zu besitzen.", meinte sie und ich grinste nur. Warum, wollte ich lieber nicht wissen. "Finn kommt nachher.", schmatze ich während dem Essen. "Bringt seine Hilfe eigentlich was oder schmachtet ihr euch nur an?" Ernsthaft? War das ihre ehrlich gemeinte Frage. Mir fiel ausversehen die Gabel aus der Hand. Schnell riss sie die Augen auf und versteckte ihr Gesicht hinter ihrer linken Hand. "Sorry, vergiss es.", flüsterte sie entschuldigend. "Wie meinst du das?" Sie schien verzweifelt nach einer Ausrede zu suchen. "Naja, du bist schwul und..Finn ist attraktiv. Ich dachte vielleicht magst du ihn.", meinte sie nicht wirklich überzeugend. "Aha, also erstens, mag sein das er attraktiv ist, das ist noch lange kein Grund ihn anzugeiern und zweitens steht der doch nicht auf Männer. Werd erwachsen Gin, schwul sein ist nicht einfach." Während meiner Worte meine Stimme immer leiser und nachdenklicher. Ich hasste solche Momente. Wieso brachte sie mich auf diese Gedanken? "Vergiss meine Worte einfach, ich red manchmal echt Blödsinn.", stellte sie fest und aß schweigend auf. Eine Stunde und ein Abwasch später klingelte es. Wir besaßen zwar eine Spülmaschine, aber sie wegen zwei Personen laufen zu lassen schien uns unnötig, weswegen wir einfach von Hand spülten. "Hey.", begrüßten wir uns kurz bevor er eintrat. Wie immer nahm er am Küchentisch platz. Nachdem wir erfolgreich gerlernt hatten gingen wir in mein Zimmer. Ich wusste nicht mal mehr ob er schon einmal hier drin gewesen war, jedenfalls sah er sich genau um. "Schönes Zimmer.", merkte er an und ich bedankte mich bei ihm. "Zeigst du mir irgendwann dein Zimmer?", fragte ich, bevor ich mich selbst fragte was ich eigentlich tat. Waren Finn und ich ehrlich dabei Freunde zu werden? Wenn ich so weiter machen würde vermutlich schon. Um ehrlich zu sein tat ich es gern, warum wusste ich nicht. Aus Mitleid, weil er keine Jungsfreunde hatte? Aus Nettigkeit? Ich war doch nicht so einer. Auf was für Gedanken kam ich da eigentlich. Ich erkannte mich fast schon nicht wieder. "Na klar. Wann immer du willst.", riss er mich endlich aus meinen unausstehlichen Gedanken. "Egal wann?" "Egal wann.", beteuerte er, während ich zufrieden grinste. Dafür würde ich mir noch was einfallen lassen, so viel stand fest. "Setz dich.", sagte ich und klopfte auf das Bett. Er setzte sich langsam, nachdem er mit seinen Augen vorsichtig die Regale ansah. Als würden seine Blicke etwas kaputt machen. Ich legte mich quer übers Bett, sodass meine Beine und mein Kopf jeweils an den Seiten runterhingen. Ich hatte ein typisches American-King-Size Bett. Schien doch, als wären einige Möbel ziemlich teuer gewesen. Aber dieses Bett, musste sein. Darauf bestand ich, als ich endlich 16 geworden war und mir mein Zimmer neu gestalteten durfte. Naja, mehr oder weniger war es eine Wochenend spontan Aktion mit Danny. Meine Mutter schien es aber weniger zu stören, als sie mitten in der Nacht davon erfuhr. Woher sollte ich auch wissen, dass sie unter der Woche Nachts nach Hause kamen. Überraschung gelungen würde ich sagen. Ich fragte mich bis heute, für wen. "Wie ist das eigentlich so, die meiste Zeit allein zu sein?", fragte er mich, nachdem er es sich in der selben Position bequem gemacht hatte. "Ganz chillig.", lachte ich spaßig. "Nein Quatsch. Klar ist es manchmal schwer, aber weißt du, ich bin daran gewöhnt. Mir macht das nichts mehr aus. Manchmal genieße ich es einfach und manchmal fehlt mir meine Familie. Es ist also erträglich." "Hast du micht ab und zu einen riesen Hass auf deine Eltern?", wollte er interessiert wissen. "Als ich in der Pubertät war vielleicht, aber selbst da hielt sich das in Grenzen.", erzählte ich offen. Es überraschte mich, dass er sich so für mich interessierte, aber ich genoss es. Wieso auch nicht? Wer liebte es nicht, Menschen um sich zu haben die einen mochten und denen man wichtig war?

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