"Don't you dare apologize..."

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,,Shit, Peter..." ich lief zu ihm, und sah ihn an. ,,Was ist passiert?"
Er setzte sich ein wenig auf, und murmelte etwas von einem Streit auf seinem College, dass wohl in einer Schlägerei ausgeartet sei, und im nächsten Moment hörte ich Jadis' Wagen draußen.
Unsere Vater konnte es nicht sein, denn er hielt nicht sonderlich viel von Muscle-Cars, und Helen fuhr einen Honda... ich rannte also raus, und mein Herz überschlug sich in meiner Brust, als sie ausstieg...
,,Jadis..."
Sie sah mich an und fragte: ,,Was ist passiert?"
,,Ich glaube Peter hat sich geprügelt..." ohne zu zögern folgte sie mir ins Haus, und in unserere Wohnung, um sich ein Bild von Peter zu machen.
,,Er gehört in ein Krankenhaus... komm, hilf mir..." ich nickte und zog Peter vorsichtig mit ihr auf die Füße, und wir brachten ihn zum Auto, und halfen ihm auf die Rückbank... ich stieg schnell auf der anderen Seite ein, und sie gab Vollgas...

Das Schlimme war nicht, dass ich nicht glaubte, dass sich mein 20 jähriger Bruder prügelte, am besten noch um ein vollbußiges Weibchen, dass mit jedem ins Bett steigen würde, der in ihren Augen ein starkes Alpha-Männchen war, nein... das Schlimme war, dass ich unserem Vater so etwas zu traute...

Peter musste im Krankenhaus bleiben, und auf der Rückfahrt sprachen Jadis und ich nicht wirklich - um nicht zu sagen, gar nicht- miteinander, schließlich parkte sie neben Helen's blauem Honda.
,,Danke..." sagte ich schließlich, und sie nickte nur, bevor sie aussteigen wollte, doch ich ergriff ihre Hand, und sie sah mich an.
,,Es tut mir leid... was in der Schule passiert ist..."
,,Susan... du hattest alles recht der Welt, mich ab zu weisen. Hättest du immer noch, um ehrlich zu sein..." sie drückte meine Hand, und sprach weiter: ,,Wir hätten wahrscheinlich wirklich mal darüber reden sollen, was wir beruflich machen..."
Ich seufzte, und nickte... sie legte einen Finger an mein Kinn, und zwang mich sanft sie an zu sehen.
,,Ich bereue nichts, Susan... okay...?"
,,Okay..."

Wir betraten wenig später das Haus, sie küsste meine Wange, und in dem Moment flüsterte ich ihr ins Ohr: ,,Ich bereue auch nichts..."
Sie sah mich breit grinsend an, und kurz nachdem sie nach oben gegangen war, verschwand ich in meinem Zimmer, und grinste breit, als ich sie Klavier spielen hörte...

Kann man sich in einen Menschen verlieben, nur weil dieser Mensch sich tief in ein anderes Herz spielt?!
Für mich ja, denn sie hatte es definitiv geschafft...

Ich öffnete mein Fenster um sie besser hören zu können, und lehnte mich mit geschlossenen Augen an die Wand, und genoss es, dass sie mein Lieblingsstück spielte, dabei fiel mir auf, dass wir ja mal Nummern austauschen könnten...

Helen rief mich wenig später zum Essen, und unser Vater war auch schon da, und fragte mich: ,,Wo ist dein Bruder?" kaum das ich mich hin gesetzt hatte, und bevor ich etwas sagen konnte, sprach er bereits weiter: ,,Treibt sich sicher wieder sonst wo herum."
,,Peter ist im Krankemhaus, falls es dich interessiert!" sagte ich etwas lauter, und ich wusste nicht warum, aber es fiel mir gerade noch schwerer als sonst mich zurück zu halten.
,,Was hat er gemacht?!"
,,Wie wäre es eigentlich mal, wenn du fragst, was passiert ist, oder warum er im Krankenhaus ist?! Nein, du denkst sofort, dass er etwas gemacht haben muss!"
,,Wenn der Junge nichts gemacht hat, dann wäre er jetzt nicht dort!" sagte er nun etwas lauter, und ich schüttelte ungläubig den Kopf.
,,Du bist so ein Arschloch. Dir geht es nur darum, dass wir alles machen was du sagst. Du bist dir zu männlich, oder sonst was, mal auf Lucy auf zu passen. Ich darf nicht auf dem Campus wohnen, weil du nicht willst, dass ich nur auf Parties gehe... stell dir vor, so ist nun mal das College! Es gibt Parties, es gibt Alkohol, und es gibt Menschen, mit denen man feiern, lernen, und Spaß haben kann, aber irgendwie gibt es das in deiner Welt nicht, weil du dir nicht vorstellen kannst, dass es Menschen gibt, die sich nicht ins Koma saufen! Stell dir vor, es gint Menschen, die können sich sehr wohl mit Alkohol zurück halten! Ist dir je in den Sinn gekommen, dass ich mich wegen dir zur Außenseiterin mache?! Jeder dort denkt, ich sei etwas besseres, weil ich nicht auf dem Campus wohne! Du machst dir Sorgen, dass ich mich von irgendwelchen Typen begrapschen lasse?! Ich bin lesbisch, und kann mich im Notfall sehr gut wehren!!!"
Es herrschte absolute Stille am Tisch... Lucy war kreidebleich, und sah mich mit großen Augen an... Edmund starrte mich mindestens genauso geschockt an, und Helen hielt sich die Hand vor den Mund.
Ich starrte meinen Vater an, der mich völlig kühl ansah... er legte sich die Serviette auf edn Schoß, und sah auf seinen Teller, bevor er sagte: ,,Raus."
Und das ließ ich mich nicht zwei Mal sagen... ich verließ das Esszimmer, verließ die Wohnung, und ohne zu wissen warum, lief ich nach oben, und gerade als ich klopfen wollte, wurde die Tür geöffnet, und Jadis sah mich sanft an.
,,Komm rein..." sagte sie, und zog mich sanft in ihre Wohnung, und kaum hatte sie die Tür geschlossen, fing ich an zu weinen, ohne zu wissen warum... ich konnte einfach nicht aufhören... sie zog mich in eine Umarmung, und hielt mich einfach nur fest...

,,Tschuldige..." brachte ich schließlich heraus, und sie nahm mein Gesicht in ihre Hände: ,,Hey... es gibt absolut gar nichts, wofür dich entschuldigen musst... nichts..."
,,Wie viel hast'n gehört?"
Sie grinste breit: ,,Alles, und ich war beeindruckt... bin ich immer noch, um ehrlich zu sein."
Mein Gesicht wurde heiß, und sie führte mich ins Wohnzimmer: ,,Du bleibst erstmal hier, und ich bestell uns nachher was... aber zuerst-" begann sie, als wir hörten, dass es unten immer lauter wurde...
,,Lucy und Ed sind da unten..." sagte ich, und sie bedeutete mir sitzen zu bleiben, verließ die Wohnung, und kam kurz darauf mit den beiden wieder...

,,Musste das sein?!" fragte mich Edmund, und ich sah ihn fassungslos an.
,,Ja, absolut..." aber ich wusste, dass er mir die Schuld geben würde... er liebte unseren Vater, und wollte am liebsten so sein wie er, was keiner von uns so recht verstehen wollte...

Jadis hatte die Fenster zwar geschlossen, aber wir hörten dennoch genug vom Streit, und beschlossen schließlich auswärts essen zu gehen, nachdem ich Helen eine Nachricht geschrieben hatte... ob es sie überhaupt interessierte, wusste keiner von uns so genau...

tbc...

Rules were made to ignore them...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt