Ich war immer noch damit beschäftig, mir die Eingangshalle anzusehen, als ich eine fröhliche Stimme hinter mir vernahm. Als ich mich umwand, sah ich Rebecca auf mich zukommen. Sie trug ein wunderschönes roséfarbenes Kleid, auf das kleine Ornamente gestickt waren. Ihre Haare waren zu einer Hochsteckfrisur auf ihrem Kopf vereint. Sie sah noch genau so aus, wie ich sie in Erinnerung hatte. Es waren seit unserem letzten Treffen bereits vier Jahre vergangen. "Sophia," sagte sie und öffnete die Arme, um mich zu umarmen. Ich schloss sie ebenfalls in den Arm und bemerkte, als sie dicht bei mir war, in ihrer Körpermitte eine leichte Wölbung. Als sie sich von mir löste, strahlte sich sie an, da ich mich für sie sehr freute. Sie hatte sehr oft darüber gesprochen, dass sie gerne eine große Familie haben würde. Und nun würde ihr erstes Kind die Welt erblicken. "Darf man dich schon beglückwünschen?" fragte ich sie lächelnd. Ich fragte vorsichtig, da ich ihrerseits noch keine offizielle Verkündung gehört hatte. Sie legte eine ihre Hand flach auf den Bauch und lächelte. "Ich wollte es noch nicht offiziell machen, da mein Bruder gerade erst seine Frau verloren hat," sagte sie ein wenig niedergeschlagen. "Oh, dass wusste ich nicht," versuchte ich mich zu entschuldigen, denn ich wollte nicht so aufdringlich sein. "Mein Beileid." Bekundete ich ihre meine Anteilnahme. "Darf ich fragen, woran sie gestorben ist?" fragte ich erneut nach, da ich Rebeccas Bruder zwar nicht kannte, aber trotzdem wusste, dass er nicht viel älter war, als sie. Mitleidig sah sie mich an. "Sie ist leider im Kindbett gestorben," sagte sie leise und legte die zweite Hand auf ihren Bauch. Jetzt verstand ich auch, warum sie es noch nicht offiziell gemacht haben. Ihr Bruder litt noch unter dem Tod seiner Frau und da wollte Rebecca nicht ihre Freude über ihre Schwangerschaft bekunden. "Hat das Kind den überlebt?" fragte ich neugierig. Es war eine Sache seine geliebte Frau zu verlieren, doch sein ungeborenes Kind gleichzeitig zu verlieren war ein schweres Schicksal. Bei der Frage begann Rebecca zu strahlen: "Die Kleine ist ganz gesund und endwickelt sich großartig. Ich kann sie dir morgen liebend gerne vorstellen," sagte Rebecca überschwellig. "Bash ist zurzeit auf einer Geschäftsreise, daher passe ich auf sie auf." Ich war etwas überrascht, dass ihr Bruder noch kein Kindermädchen für das Kind hatte, doch ich verstand auch, dass er durch den Tot seiner Frau derzeit keine neue Angestellte um sicher herumhaben wollte. Vielleicht hat er aus Liebe geheiratet und trauerte nun noch immer um seine Frau. So neugierig ich auch war, warum sich noch kein Kindermädchen um sie kümmerte, ich wollte in diesem Moment nicht fragen. "Möchtest du einen Tee trinken?" fragte Rebecca und sah mich erwartungsvoll an. Bedankt über ihr Angebot nickte ich und sagte: "Ja sehr gerne. Die Reise war schon sehr beanspruchend." Sie nickte mir zu und erwiderte schließlich: "Wenn das so ist, solltest du dich erst ein wenig ausruhen. Wir werden in einer Stunde speisen." Dies würde sicher von Vorteil sein. So würde ich erst ankommen können und dann mit ihr sprechen. Das hört sich gut an, erwiderte ich auf ihren Vorschlag. "Mr. Menningen?" fragte Rebecca und sah sich im Raum um. Dieser kam sofort nach ihrem Rufen zu ihr. "Ja Mrs?" fragte er höflich. Rebecca begann zu lächeln und sagte: Könnten Sie bitte meiner Freundin ihr Zimmer zeigen? Mr. Menningen ging automatisch zu meiner Kiste und hob sie hoch. Miss, sagte er und bedeutete mir damit ihm zu folgen. "Ich werde dich rufen lassen, wenn das Essen serviert wird. Du kannst dich solange ausruhen und dich erst einmal umsehen," sagte Rebecca mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Ich bedanke mich bei ihr mit einer Umarmung und folgt Mr. Menningen die Treppe hinauf.
Als wir die imposante Treppe hoch gingen wurde mir der Reichtum von meiner Freundin erst deutlich. Sie versuchten zwar nicht mit dem Geld, was sie besaßen zu protzen, doch immer wieder fiel mir hier ein Teppich oder hier eine Vase auf, die sehr viel Geld gekostet haben mussten. Mr. Menningen führte mich nach links, was anscheint der Geste Flügel war. Vor einer Tür blieb erstehen und ließ mich zuerst eintreten. Als ich in das Zimmer eintrat wollte ich stehenbleiben und fragen, ob wir uns im Zimmer geirrt hatten. Das Zimmer, was sich vor mir Erstreckte war riesig. Es erstreckte sich über vier Fenster, die die Sicht auf den großen Garten ermöglichte. Der Boden war aus edlem Holz, was sich durch den ganzen Raum erstreckte. Als ich eintrat war ich überwältigt. Es war größer als mein Zimmer, was ich im Haus meines Vaters bewohnt hatte. Mr. Menningen fragte, ob ich noch etwas bräuchte, die verneinte ich und er ließ mich alleine. Als er das Zimmer verlassen hatte, konnte ich erst alles richtig betrachten. Das riesige Bett bestand ebenfalls aus Holz und stand mit dem Kopfteil an der Wand. Vor dem Fußteil des Bettes stand eine große, ebenfalls aus Holz bestehende Holztruhe. Vorsichtig bewegte ich mich in diesem riesigen Raum. Weiter an der Wand stand ein Kleiderschrank. Dieses ganze Zimmer war größer und mit mehr eingerichtet, was ich je gesehen hatte. Vorsichtig setzte ich mich auf die Bettkannte und ließ alles erst einmal auf mich wirken. Es war mir eine Ehre, dass meine Freundin mich so sehr schätzte, dass sie mich in diesem wunderschönen Zimmer untergebracht hatte. Nachdem ich mich gesetzt hatte viel der ganze Ballast von mir ab. Mir wurde bewusst, dass ich nun endlich angekommen bin. Der erste Schritt war nun geschafft. Ich war angekommen nun würde ein neuer Abschnitt in meinem Leben beginnen. Auf der Reise ist mir immer im Gedächtnis geblieben, dass ich Victoria noch schreiben wollte, dass ich nun bei Rebecca war. Nach der Absprache mit meinem Vater durfte ich ihr zwar nicht erzählen, dass er mich gezwungen hatte das Haus zu verlassen, doch ich wollte ihr mitteilen, dass ich bei meiner Freundin bin und sie deshalb nicht das Haus unseres Vaters aufsuchen brauchte. Mir war noch nicht ganz klar, wie ich ihr erklären sollte, dass ich eine Anstellung gefunden haben, doch darum würde ich mich kümmern, wenn es so weit war. Ich klappte meine Truhe auf und hob erst die Kleider hinaus, um sie auf die Stange im Schrank zu hängen. Sie sollten immerhin nicht unnötig lange geknittert werden. Schließlich packte ich meine weiteren Dinge aus. Darunter waren unter anderem Briefpapier und eine Feder, leider hatte ich keine Tinte, womit ich den Brief an meine Schwester hätte verfassen können. Dies war eine Sache, um die ich Rebecca ebenfalls bitten musste. Als die Truhe nun von meinen Sachen befreit war, schob ich sie neben das Bett, sodass sie immer in greifweite war. Draußen war es nun noch dunkler, als ich angekommen war. Die Kerzen, die bereits brannten, als ich das Zimmer betreten hatte spendeten nun genug Licht, sodass ich alles sehen konnte. Nun sollte ich mich für das Abendessen mit den Gardeners bereit machen. Da ich immer noch mein Reisekleid trug entschied ich mich für den Abend umzukleiden. Da ich weder viel Auswahl noch viele Kleider an sich besaß war die Wahl schnell gefallen. Die Entscheidung viel auf ein Grünes Kleid, dass zwar schlicht war, aber meiner Meinung nach benötigte es nicht mehr und sprach für sich. Außerdem hatte meine Schwester gesagt, dass sie mein braunes Haar schön unterstrichen, sodass es nicht mehr benötigte. Ich war keine Frau, die sich auf Mode verstand, geschweigenden reizte sie mich. Die Kleider die ich trug waren meistens schlicht, jedoch fand ich, dass die einzelnen Farben für sich sprachen. Nachdem ich das Kleid angezogen hatte begab ich mich zu dem Spiegel, um meine Haare etwas zu richten. Ich entschied mich dafür meine Haare zu einem Zopf zu flechten und nicht den Knoten zu tragen. Den Knoten hatte ich den ganzen Tag getragen und er wurde durch meine dicken Haare so langsam schwer. Der Zopf war nicht aufwändig, doch er ordnete meine Haare. Ich vernahm an der Tür ein leises Klopfen. "Ja?" fragte ich und bat die Person einzutreten. Ein junges Mädchen kam herein und knickste kurz. Sie verkündete mich, dass das Essen gleich serviert werden würde, weshalb sie von Mrs. Gardener geschickt wurde, um mich zu holen. Ich lächelte sie an und folgte ihr. Sie führte mit schnellen Schritte zum Speiseraum, wo Rebecca und ihr Mann bereits warteten.
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Der Weg der Miss Sophia
Historical FictionDamit ihre Schwester den Mann heiraten kann, denn sie liebt, geht Sophia einen Packt mit ihren Vater ein, den ihr ganzes Leben verändern wird. Was für Auswirkungen dieser Packt hat, erfährt Sophia erst als sie ihn eingegangen ist. Begleitet Sophia a...