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Ich hatte behauptet, dass mir Minho egal war, so, wie es die Bienen waren, wenn sie sich paarten. Nun. Das war eine Lüge. In dem Moment, an dem ich das Blut in seinem Gesicht erkannte, wusste ich es. Da wurde es mir bewusst. Die Wahrheit war... Mir lag etwas an ihm. Mir lag etwas an dem Schwein, das mir fremdging. Ich hasste ihn zwar dafür, ja. Ich hasste ihn für all seine Fehler und Dummheiten- das würde sich nie ändern. Aber... Leider hatte er einen besonderen Platz in meinem Herzen... Schließlich liebte ich ihn einst. Er war ein Teil meiner Vergangenheit. Das würde er immer sein, selbst, wenn ich es nicht wollte. Widerwillig drehte ich meinen Kopf zu ihm, um wieder in seine Augen sehen zu können. Dabei empfing mich die Dunkelheit, das Schwarz in seiner Iris, welches so gefährlich wirkte. Doch... Es war egal wie düster seine Augen aussahen, sie leuchteten. Minho besaß ein Funkeln in den Pupillen, das kein Mann je besitzen konnte... Aber das Funkeln konnte einen täuschen, richtig? So, wie es mich oft täuschte. Minho wurde eben aus dem Nichts geschlagen und es wurde Geld von ihm verlangt. Das wird seine Gründe haben müssen... Denn... Es hatte immer ihre Gründe...

„Tut mir leid, dass du dir das mit ansehen musstest.", senkte er den Kopf, wodurch ich seine Augen nicht mehr sah.

Meine Schultern sackten. Was? Dafür entschuldigte er sich? Wirklich jetzt? Sachte schüttelte ich den Kopf. Ich hatte schlimmeres gesehen. Minho sollte nicht so tun, als wäre es das erste Mal, dass er geschlagen wurde. Mal im Ernst. Es war eine Überraschung, dass er nicht so zurückschlug, sodass beide am Ende ins Krankenhaus gemusst hätten. Ich kannte es doch gar nicht anders! Wie lange waren er und ich zusammen? Drei Jahre? Zudem wuchsen wir gemeinsam auf. Ich wusste es doch. Ich wusste, Minho war kein Unschuldslamm und dementsprechend hatte er viel mit illegalem Zeugs zu tun. Woher wusste ich denn sonst von illegalen Rennstrecken? Er zeigte mir seine Welt, nachdem ich ihm meine zeigte... Das war aber nicht wirklich das Problem. Wenn ich ehrlich war, nahm ich es Minho schon gar nicht mehr übel. Man müsste nämlich bedenken... Seine Familie hatte nicht das Geld, was meine Familie besaß. Ich verstand schon, weshalb er sich gerne in Gefahr brachte, für Geld. Aber das machte es nicht gleich „gut". Ich konnte es eben bloß verstehen...

„Ich habe schlimmeres gesehen, Minho. Komm schon", warf ich seufzend einen Arm auf. „Sag mir lieber, über welches Geld gesprochen wurde."

Er nickte, bevor er sich aufrecht stellte. Er brauchte einige Zeit, um sich mental zu fassen. Wie sonst auch, wenn er erwischt wurde, denn... Sobald er verlor oder eine Niederlage einsteckte, ähnlich wie jetzt, fühlte er sich erniedrigt und oh, Gott... Wie er es hasste kleiner zu wirken, aber hey. Er wurde gerade verprügelt und das vermutlich zurecht. Er sollte sich also nicht anstellen. Schließlich war ich nicht irgendeine. Ich kannte ihn. Ich kannte seine Stärken, sowie Schwächen und das? Das war in Ordnung... Er kannte schlussendlich auch meine. Ihm das jedoch zu erklären war, wie... Gegen eine Wand anzureden. Ja...

„Ich...", fuhr er sich über die Haare. „Ich habe mir Geld geliehen, um mir mein Rennauto damit zu finanzieren.", gab er endlich mal zu.

Ich hob die Augenbrauen. Wie bitte? Das Rennauto, was er gerade fuhr, bezahlte er von geliehenem Geld ab? Ich hielt mir ungläubig den Kopf. War er eigentlich bescheuert? Ich hätte mir denken müssen, dass er sich solch ein Auto nicht leisten konnte. Nun... Ich hatte aber alles andere getan, als gedacht. Ich rollte die Augen.

„Wie viel Geld, Minho und von wem.", gestikulierte ich schließlich, um direkt zur Sache zu kommen.

Wie oft lieh ich ihm das Geld, damit er seine Schulden abbezahlte? Dabei verlangte ich nie etwas zurück! Viel zu oft... Ich konnte es schon gar nicht mehr abzählen.

„Du kannst mir dieses Mal nicht helfen, Y/N."

„Minho. Wieviel.", verschränkte ich stur die Arme vor der Brust.

MinhoE - FF, Lee Minho (Lee Know)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt