Wir hatten Donnerstag Nacht. Die Proberennfahrten waren vorbei. Heute stand anderes auf dem Plan. Wir, die Teilnehmenden, durften uns die Rennbahn ansehen, die für den kommenden Samstag genutzt werden würde. Somit waren all meine Konkurrenten mit mir dort gewesen. Ich beachtete sie jedoch kaum, da mich die Location faszinierte. Sie unterschied sich vom Stil her nicht besonders von all den anderen Rennbahnen. Es war der typische Aufbau einer Eierförmigen Tribüne, die die Rennstrecke umzingelte. Schließlich handelte es sich hierbei um kein illegales Autorennen, bei dem du durch die Wälder fuhrst oder an abgelegene Orte rastest. Aber im Vergleich zu all den anderen Rennbahnen war die hier die Größte! Sie war riesig! Ich musste staunen. Ich hatte sogar mein Handy hervor genommen und Fotos geschossen, denn diese Rennbahn musste ich meiner Familie zeigen. Ich beobachtete jedes ruhige Plätzchen, wobei ich mir meine Zeit ließ und je mehr Zeit verging, desto eher spürte ich das Kribbeln in meinen Fingern. Noch zwei Tage. Zwei Tage, bevor das Rennen losging. Dann war es endlich soweit! Ich war so aufgeregt. Ich wollte unbedingt gewinnen. Bei dieser überdimensionalen Rennstrecke musste ich mir den ersten Platz ergattern. Ich, damit jeder eine Woche nur noch über mich sprach. Der Gedanke ließ mich grinsen. Ich war ehrgeizig. Wenn ich gewinnen wollte, würde ich das auch. Da war ich von mir selbst überzeugt. Schließlich gehörte ich zu den besten Rennfahrerinnen überhaupt. Am kommenden Samstag nahmen zwar recht viele teil, die übrigens total begabt waren, aber ich blieb selbstbewusst. Wie immer! Satt vom Starren, steckte ich mir das Handy wieder ein. Es war Zeit zurück an mein Auto zu kommen, um nach Hause zu fahren. Es wurde allmählich spät. Doch... Bevor ich mich dazu entschied mich von dem schönen Anblick zu lösen, spürte ich eine starke Präsenz in meiner Nähe. Eine, die mich abhielt direkt mit dem Fuß anzusetzen, um zu gehen. Ich spürte jemanden, den ich in einer großen Menschenmenge fühlen könnte, ohne ihn gesehen haben zu müssen. Es war Minho. Er war heute natürlich auch hier und noch wichtiger... Er stand direkt hinter mir.

„Stalker.", atmete ich aus und drehte mich zu ihm.

Die Arme vor der Brust verschränkt, fielen meine Augen direkt auf seine rot/orangenen Haare. Auf die Haarfarbe, die seine Haut noch immer ziemlich gut schmeichelte, auch über Nacht. Hinzu kamen die sexy Surface Piercings um seine Augen, die ihm und seinen Haaren etwas gefährliches gaben... Mein Blick glitt seinem Körper hinab. Er trug schwarze Kleidung... Um genau zu sein, ein Hemd, das er sich in die Lederhose steckte und dessen Ärmel hochgekrempelt waren. Den E-Boy-Look kombiniere er mit schwarzen Biker Boots. Innerlich seufzte ich verzweifelt. Wenn Minho was wusste, dann war es das. Er wusste, wie er sich zu kleiden hatte. Er kleidete sich nämlich wie ein gefährlicher Bad Boy und das? Das würde ewig meine Schwachstelle sein...

„Stalker", wiederholte er mich leise lachend. „Genau. Deshalb wäre ich auch etwas vorsichtig, wenn ich hier so alleine rumlaufe, Baby..."

Er zwinkerte. Oh, super. Da war sie wieder. Sein provozierender Arsch! Ohne etwas zu sagen, weil er mal wieder nur meine negative Aufmerksamkeit suchte, ging ich einfach an ihm vorbei. Dabei achtete ich absichtlich darauf, dass meine Schulter mit seiner Bekanntschaft machte. Das ließ ihn bedauerlicherweise nur ironisch grinsen. Tjah. Wer war ich auch zu glauben, dass Minho es nach meiner Ignoranz und einer Körperberührung meinerseits nicht weiter versuchen würde? Er ließ es schließlich nie gut sein...

„Was ist, Baby? Wütend?", fragte er in einem ironischen Ton.

„Nerv nicht, Minho.", zischte ich, ohne ihn angesehen zu haben.

Ich konnte es auch nicht beim Schweigen belassen! Er machte mich irre. Oder... Nein. Dass er mich Baby nannte, das machte mich irre. Er sollte es verdammt nochmal sein lassen. Arschloch...

MinhoE - FF, Lee Minho (Lee Know)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt