1.Kapitel

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Mein Name ist Isabelle de Winter

Ich stand vor dem Fenster und starrte auf den Wald, der das Familienanwesen umringt. Es war Winter und Schnee färbte die gesamte Landschaft weiß. Das Licht der Sonne drang nur schwer durch den weißen Winterregen. Der Wald war von Tieren, Pflanzen und deren Farben verlassen. Nachdem ich eine unbestimmte Zeit den Wald traurig betrachtet hatte, weckte ein kleines Wolfsrudel mein Interesse.

Ein rotbraunes Männchen wollte ein silbergraues Weibchen mit dunkelbraunen Welpen angreifen, doch ein anderer schwarzer Wolf verteidigte die beiden. Nachdem Kampf der großen Raubtiere, heulte das Männchen noch einmal auf und verschwand im tiefen und kahlen Wald. Die anderen drei, die vermutlich eine Familie waren, liefen gemeinsam davon. Familie, ich würde alles dafür geben, dass ich meine Familie wieder bekommen könnte. Bis heute verstehe ich nicht, warum mein Vater und meine Mutter mich vor zehn Jahren verlassen mussten. Ich war noch ein Kind und brauchte sie, brauche sie noch immer, doch sie ließen mich in Stich. Am Anfang war es sehr schwer für mich, doch mit der Zeit wurde die Trauer immer mehr zu Hass bis fast nur noch Verachtung übriggeblieben war.

"MyLady de Winter?" riss mich eine zärtliche Stimme aus den Gedanken. Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass dort meine beste Freundin Mayla stand. Obwohl sie nur zwei Jahre älter ist als ich, war sie in all den Jahre wie eine Mutter für mich. Seitdem meine Eltern mich verlassen hatten, kümmerte sich Mayla um mich, gab mir Ratschläge und redete mit mir über alle meine Probleme. Ich drehte mich um und lächelte sie an. Selbst nach 10 Jahren berührte mich ihre Schönheit immernoch. May ist ein halben Kopf größer als ich, jedoch körperlich mir sehr ähnlich. Obwohl sie den gesamten Haushalt schmeißt, bin ich sportlicher und muskelöser als sie. Ihr Gesicht wird von strahlendblauen Augen geprägt und von rabenschwarzen schulterlangen Haar eingerahmt. Wie immer trägt sie die grauen Kleider des Hauses de Winter, welche mich leicht sauer machten, da sie mehr als diese hässlichen Kleider verdient hatte.

"May, du weißt doch, dass du mich beim Namen ansprechen sollst.", tadelte ich sie freundlich. Mayla ist meine erste und wichtigste Hofdame. Ich hatte ihr oft angeboten, dass sie nicht für mich arbeiten muss, sondern einfach so hier lebt, aber sie verneinte jedes Mal. "Isabelle, du weinst ja.", stellte sie traurig fest. Ich hatte garnicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. May kam zu mir und nahm mich in den Arm. "Sie fehlen mir auch. Deine Eltern waren immer gut zu mir." Mein Vater kam eines Tages von der Jagd zurück und brachte sie mit. Seitdem sind wir die besten Freunde. May ließ mich wieder los und schaute sich in meinem Zimmer um. "Ach du lieber Himmel, wie sieht denn bitte dein Zimmer aus? Du machst dich jetzt für deinen Privatunterricht frisch und ich räume hier auf.", sagte sie genervt. Ich schaute mich ebenfalls in meinem Zimmer um und musste ihr leider recht geben. Mein Zimmer hat zwei Etagen. Auf der oberen Etage befindet sich mein Schlafraum und die Türen zu meinem Bad und begehbaren Kleiderschrank. Hier auf der unteren Etage befindet sich mein Sofa mit dem Fernseher, mein Klavier und die Türen zu meiner persönlichen Bibliothek, meinem Sportraum, meinem Arbeitszimmer und meinem Balkon. Die zwei Etagen sind durch eine alte Wendeltreppe verbunden. Die Wände, die kein Durchgang zu anderen Zimmern sind, sind durchgehend mit großen Fenstern geschmückt, sodass ich eine wundervolle Aussicht über das Anwesen und den Wald darum hatte.

May wiederholte sich noch einmal und ich ging hoch in mein Bad. Ich zog mich aus und stieg in die Dusche. Ich stellte das Wasser aus und wickelte mich und meine nassen Haare in Handtücher ein. Ich ging in mein Kleiderschrank und trocknete mich ab. Mein Kleiderschrank ist so groß wie drei Klassenzimmer. Ich suchte mir einen schwarzen Stringtanga aus Spitze und einen passenden BH raus und zog die Kleidungsstücke an. May sagt immer wieder, dass ich mir normale Unterwäsche anziehen soll, aber ich finde diese einfach bequemer. Ich ging vor den Spiegel und betrachtete mich. Ich bin dünn, aber nicht magersüchtig. Mein Körper ist sehr sportlich, sodass man überall die Muskeln sieht, aber nicht männlich sondern weiblich. Ich habe lange Beine und eine nicht all zu breite Hüfte. Mein Oberkörper ist schmaler als meine Hüfte und wird geziert von zwei straffen Vollmondbrüsten. Ich habe grüne Augen und einen vollen Mund. Meine Haare sind hellblond und gehen mir knapp bis zum Po.

Die Prinzessin des Blutes [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt