Queen of darkness-das entzweite Königreich

Fynix

Mitten in irgendeiner langweiligen Sitzung, deren Thema ich nicht einmal mitbekommen hatte, teleportierte sich eine bei meiner Mutter angestellte Hexe mit Lucy und Luna zu uns. Die kleine, rundliche Frau hatte ich schon unzählige Male gesehen, dennoch konnte ich sie nicht beim Namen nennen.

"Eure Majestät, sie atmet nur schwach, wir brauchen eine Heilhexe.", stotterte sie mit einem Blick auf Luna, die von dieser neuen blonden Agentin getragen wurde. Zugegebenermaßen sie sah hübsch aus, um nicht zu sagen wunderschön, trotzdem hatte ich bisher noch nie mit Lucy gesprochen, aber Luna hielt offenkundig viel von ihr. Warum sollte ich mich jetzt mit sowas befassen? Definitiv der falsche Augenblick.

"Leg sie ab, Lucy. Ich heile sie", hörte ich Rebecca sagen. Ich war mir nicht sicher ob es ihr gelang, Rebecca hatte zwar Heilkräfte allerdings waren diese viel schwächer als die von Luna. Die Agentin tat wie ihr geheißen und legte die Ohnmächtige auf den Boden. Die dunkelblonde Hexe murmelte ein paar Worte, wohl Zaubersprüche, die Luna helfen sollten, schloss eine Wunde durch einen Trank den sie darauf träufelte, stand auf und verkündete, dass das alles in ihrer Macht stehende war. Sie wandte sich an Lucy, die unbeweglich da stand.

"Ich heile das", murmelte sie.

Erst jetzt fiel mir die Wunde auf, die sich über den ganzen Arm der Agentin erstreckte, ein sauberer Schnitt, grünlich schimmernd. Ein Hieb mit einem vergifteten Schwert vermutlich, allerdings nur ein gestreifter Schlag, trotzdem musste es höllisch schmerzen.

"Nun gut, ihr könnt gehen", ließ die Königin verkünden als Rebecca ihre Heilung abgeschlossen hatte. "Lucy, du bleibst noch, ich möchte wissen was euch angegriffen hat und warum keine weitere Hexe Luna begleitet hat, obwohl ich sie ausdrücklich beauftragt habe eine mitzunehmen"

Die anderen verschwanden mit der, durch Magie schwebenden Luna durch die hohe Doppeltür. Gleich darauf ergriff Lucy das Wort.

"Ich weiß nicht warum sie nicht noch eine Hexe mitgenommen hat, aber es war mir nicht bewusst, dass es euer Befehl war das zu tun."

Sie deutete eine Verbeugung an oder vielleicht war es auch nur ein Reflex von ihr und fuhr fort.

"Wir wurden von einigen Schattengängern, einem Dämon und-", sie stockte, " einem schwarzen Reiter angegriffen."

Mein Bruder neben mir rührte sich das erste Mal seit dieser Unterbrechung. Er rang nach Luft.

"Das kann nicht sein"

"Alle schwarzen Reiter wurden besiegt, sie existieren nicht mehr!"

Meine Mutter schrie jetzt fast, sie wirkte angespannt.

Kein Wunder, schließlich sind schwarze Reiter die schlimmsten Wesen, die es gibt. Sie sollen angeblich schwer zu töten sein auf ihren riesigen pechschwarzen Pferden. Sowohl Ross als auch Reiter sind hart wie Stein und tragen zudem noch schwere Rüstungen. Laut Legende hat die schwarze Königin, die Anführerin der bösen Seite, sie aus über menschengroßen Schachfiguren zum Leben erweckt, aber das ist schon sehr lange her. Vermutlich war es nicht einmal die heute lebende schwarze Königin, sondern eine ihrer Vorgängerinnen.