Luna

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Es fühlte sich seltsam an, als wäre mein ganzer Körper taub, aber ich wusste sofort was es sein musste. In den zahlreichen Büchern die ich gelesen hatte fanden sich nur selten exakte Beschreibungen, aber die totale Verausgabung der Magie war gut festgehalten. Es waren einfach zu viele übernatürliche Wesen gewesen und das noch kurz vor dem Ball.

Ich war zu schwach um mich auf den Beinen zu halten bis ich alle Angreifer umgebracht hatte. Was für ein Fehler nur mit Lucy hierher zu kommen, ich hätte es wissen sollen. Sie kann keinen schwarzen Reiter aufhalten, niemals! Ich schaffe es ja kaum einem stand zu halten. Ich hatte sie in den Tod teleportiert und sie nun keine Chance zu entfliehen.

Den Gedanken, zu wissen, dass ich sterben würde konnte ich nicht verarbeiten und so zwang ich mich wach zu bleiben, aber es musste zu viel verbrauchte Zauberkraft sein und selbst wenn ich überleben sollte, würde mich die schwarze Seite gefangen nehmen um Informationen zu erlangen. Vielleicht war es da das Beste hier nicht lebend heraus zu kommen, wer weiß, meine Angreifer könnten mich nicht erkennen, für nutzlos halten und einfach töten. Aber nein, ich muss hier raus, ich muss aufstehen, ich muss meine letzte Magie zusammennehmen und Lucy raus schaffen.

Ich drehte meinen Kopf, es war zu dunkel um viel zu erkennen. Links von mir musste eine Tür sein, wir kamen hier herein, um uns einen Überblick zu verschaffen, dieses Gebäude schien leer zu sein, ich hatte es magisch ertastet. Wie kann es nur sein, dass ich die Schattengänger, den Dämon und den schwarzen Reiter übersehen habe? Ich versuchte Lucy ausfindig zu machen, aber ich sah weder sie noch einen Angreifer. Dafür erklang ein dumpfes Geräusch hinter mir. Ich stützte mich auf den Ellbogen ab, um mich mühevoll aufzuhieven. Nach einigen Anläufen erwischte ich den Türknauf, drehte und zog die Tür auf.

Im nächsten Moment schleuderte mich etwas zu Boden. Lucy. Sie hatte sich halb auf mich geworfen, wodurch wir beide einem schwarzen Strahl von dem Dämon entgingen. Ein Schattengänger huschte an uns vorbei, tauchte aber gleich darauf wieder vor uns auf. Schwach hob ich eine Hand um Lucy zu warnen, die ohne zu zögern wieder aufgesprungen war, um mit einem langen, im Halbdunkeln schimmernden Messer anzugreifen. Sie stand mit dem Rücken zu mir, doch als hätte sie geahnt was ich vor hatte, drehte sie sich um und schrie ich solle in Deckung gehen.

"Hinter dir!", es war mehr ein Krächzen, als ein Schrei und übertönte den Lärm, woher auch immer er kam, wohl nicht. In einer blitzschnellen Bewegung wandt Lucy sich und schlug zu. Ich konnte nicht erkennen wie schlimm sie unseren Gegner traf, aber das Szenario kam so plötzlich und erschreckte mich dermaßen, dass ich rückwärts stolperte und fiel. Um mich herum wurde alles schwarz, der ohrenbetäubende Lärm versiegte und selbst meine Gedanken wurden still.

Queen of darkness-das entzweite KönigreichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt