S T A L K E R // Kagehina

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Es gab Sachen im Leben die man besser für sich behalten sollte, manche Geheimnisse die man bewahrte und manche Wahrheiten die hinter verschlossenen Türen ruhten und lieber auch dort ruhen sollten. Leider verstand dieses so normal und alltäglich vorkommende Konzept von Privatsphäre nicht jeder und aus diesen Grund gab es einige, die genau diese Privatsphäre, dieses sichere, heimliche Gefühl gerade nur unter sich zu sein, durch ihre -auf die meisten Aussenstehenden vollkommen perverse und unempathisch wirkende- Handlungen wie in Einzelteile zerrissen wo daraufhin ihre Opfer diesen Menschen mit abartigen Intentionen ohne gewohnte Schutzhülle beinahe schon vollkomen hilflos ausgeliefert waren.

Kageyama würde sich selber nie als Perverser bezeichnen jedoch konnte er sich sehr gut -wenn auch nur widerwillig- mit dem identifizieren was dieses Schema von Mensch beschrieb. Und genau das hasste er. Er war weder Notgeil noch irgendwie Grenzen überschreitend nur vielleicht manchmal ein wenig neugierig, so wollte er es sich zumindestens einreden, denn war es noch Neugier bis 12 oder 1 Uhr morgens vor dem Fenster seiner großen Liebe zu stehen, ihm beim schlafen zuzusehen weil er sich von diesem himmlisch ruhigen und anmütig Anblick kaum losreißen konnte oder wollte?
War es noch Neugier die ihn dazu trieb den Müll vor seiner Haustür zu durchwühlen weil er hoffte etwas von ihm zu finden was er mit nach Hause nehmen und in seinen kleinen Schrein aufbewahren konnte um sich ein wenig mit diesen Jungen verbunden zu fühlen, wenn Kageyama Hinata sonst oft nur von der Ferne beobachtete?
War es noch Neugier wenn der schwarzhaarige den genauen Tagesablauf des kleineren kannte, extra wegen ihn schon sehr früh aufstand nur um zu sehen wie seine persönliche hell strahlende Sonne morgens diese wunderschönen Augen öffnete oder, dass der größere wegen diesen nächtlichen 'Ausflügen' -so wie er selbst immer zu sagen pflegte- kaum noch richtigen Schlaf bekam?
Darauf hatten sich zwar seine Volleyball- und schulischen Leistungen verschlechtert jedoch würde er alles für seinen Hinata tun und wenn es nun eben nicht seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen oder sich nicht darum zu kümmern seine Eltern mit guten Noten zufrieden mit ihm zu stellen, hieß.

Was das doch alles für eine Verschwendung seiner kostbaren Lebenszeit war, wenn er seine Freizeit doch mit Neugier viel besser und durchaus schöner nutzen konnte.
Und deswegen war er heute sogar noch früher als sonst aufgestanden, da er es einfach nicht mehr aushielt von seinem liebsten getrennt zu sein auch wenn es dieses mal nur für 4 Stunden gewesen war.

Noch ein paar Meter schob er sein Fahrrad den verdammt steilen Berg hoch bevor er es einige Meter vor der Einfahrt der Hinatas hinter einigen Büschen versteckte. Eine Schande das sein Schwarm nicht weiter unten in der Stadt leben konnte, denn so wäre ihm viele male anstrengender und nerviger Weg hoch und runter erspart werden können. Um genau zu sein waren es -drei Tage nachdem seine Obsession oder besser gesagt Neugieriger Überhand nahm, also- 2 Monate und 13 Tage gewesen seitdem Kageyama das erste mal diesen abartig hohen Weg hoch gefahren war um auch nur dem leisen, regelmäßigen und beruhigenden Atem Shouyous zuhören zu können bei dem in seinem Bauch kleine Schmetterlinge schlugen, sein Herz aussetzte nur um danach doppelt so schnell zu schlagen, seine Hände schwitzig wurden und sein Verstand aussetzte.
Er hatte sich damals beim ersten mal als er dort stand vorgenommen, dass wenn jemand seine Sonne von ihm stahl, er ihn eigenhändig zu nicht mehr als Fleischüberresten verarbeite. Und würde der kleine auch nur versuchen sich von Tobio zu entfernen würde er nicht weit kommen. Aber keine Angst, er würde seinen Objekt der Neugier nie irgendwas tun.

Die letzten zehn Meter schlich er sich näher an das Grundstück bevor er sich noch einmal umblickte. Kurz meinte er eine schwarze Gestalt zwischen den Bäumen zu erkennen, doch bei genauer Betrachtung war dort niemand, der ihn beobachten konnte weshalb sich der Setter bückend und mühselig durch die Hecke zwengte.
Einige Äste griffen nach ihm und verhedderten sich in seiner Schuluniform, Blätter blieben in seinen rabenschwarzen Haaren hängen und die spitzen Dornen ließen leichte Schnitte auf seiner Haut zurück die zwar ein wenig bluteten aber nicht sonderlich tief waren. Wenn ihn jemand fragen würde, würde er sagen er hatte seiner Mutter im Garten geholfen oder die Katze des Nachbarn hatte ihn so zugerichtet, überlegte er sich in Windeseile eine mittelmäßig gute Ausrede und dachte nicht länger darüber nach.

Y a n d e r e // Haikyuu OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt