Eine leichte Brise fegte über das Land, vorbei an Wäldern und Wiesen, Flüssen und Seen und vereinzelten Häusern, die im Abstand von einem Kilometer, auf dem ländlichen Teil des Landes, erbaut waren. Die Sonne schien warm auf das Land und der Klatschmohn blühte strahlend rot am Feldrand und auf den weiten Wiesen.
In mitten dieses sommerlichen Szenarios sah man ein kleines Mädchen, dass über einen der steinigen Feldwege hüpfte. Grundlos glücklich sang sie dabei vor sich hin. Ein einfaches Kinderlied. Ihre braunen Haare wehten ihr immer wieder ins Gesicht, sodass sie sich ständig vereinzelte Strähnen aus dem Gesicht streichen musste.
Dann erschien am Horizont ein dunkler Punkt. Er wurde immer größer und größer. Motoren waren zu hören, aber es waren keine Traktormotoren. Diese kannte das Mädchen.
Als das Objekt näher kam, erkannte das Mädchen ein großes, schickes, schwarzes Auto.
Währe sie nicht rechtzeitig zur Seite gesprungen, dann hätte sie mit dem Auto kollidiert. Rücksichtslos bretterte das Auto an ihr vorbei, in Richtung nächster Wohnsitz.
Nun muss man wissen, dass es auf diesem kaum bewohnten Stück Land (das sehr groß war) nicht nur Bauernhöfe gab. Klar, der Großteil waren Bauernhöfe. Also 2/3 waren Bauernhöfe. Es gab nämlich nur drei Gebäude. Das letzte Drittel war der Landsitz einer alten, reichen Frau. Zu ihren Lebzeiten hatte sie dort ihre Pensionszeit verbracht. Sie hatte entschieden, dass das Stadtleben nichts für sie war und lies den Landsitz erbauen. Das Land gehörte ihr ja sowieso.
Aber wenn sie doch tot war, wer fuhr dann noch dorthin?
Ihre Enkel.
Diese hatten ausgemacht, dass sie den Landsitz ihrer Großmutter als Rückzugsort von der Gesellschaft nutzen würden.
Das kleine Mädchen wird an dieser Stelle uninteressant, deswegen verfolgen wir jetzt weiterhin den schwarzen Wagen.
Im Wagen saßen ein Junge und ein Mädchen. Sie fuhr und er sah desinteressiert aus dem Fenster, während ein leises Lied aus der Musikanlage dudelte. Beim Anblick der Landschaft seufzte der Junge leise. Das Mädchen warf einen kurzen Blick auf ihn und seufzte ebenfalls.
Bis zum Anwesen war es noch ein Stück und so drehte sie die Musikanlage etwas lauter. Das Handy, dass mir dieser verbunden war, spielte nun eine altbekannte Melodie ab. Der Soundtrack von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" spielte nun.Genervt sah der Junge das Mädchen an und fragte:„Muss das sein?"
Sie lächelte und meinte:„Ich verstehe dein Problem nicht. Es ist doch ein schönes Lied." Er schüttelte nur den Kopf und drehte dann die Musik leiser.
„Beleidigte Leberwurst.", kommentierte das Mädchen seine Aktion. Er verdrehte nur genervt die Augen und sagte:„Du bist eine schreckliche Schwester."
Sie lächelte aber nur. Er meinte es eh nicht ernst.Sie war diejenige gewesen, die ihren schwerbeschäftigten Bruder aus dem Chaos, das sich Büro nennt, gezerrt hatte und ihn zu einer Auszeit auf dem Land verdonnerte. Normalerweise tat sie so etwas nicht, aber ihr Bruder saß seit seinem Achtzehnten Lebensjahr in seinem Büro und widmete sich dem Immobilienmarkt.
Sie beide waren die Kinder von reichen und erfolgreichen Unternehmern, die nun selbst ihr Geld mit Immobilien machten. Aber beide arbeiteten viel zu viel. Nun war es Zeit für eine Auszeit.
Mittlerweile fuhr das teure Auto die Einfahrt zum Landsitz hoch. Als es zum stehen kam, griff das Mädchen nach der Hand ihres Bruders und drückte sie. „Hör zu, die letzte Zeit war nicht einfach, aber versuch dich zu entspannen." Er nickte nur und stieg dann aus.
Die letzte Zeit war tatsächlich die Hölle gewesen.
Aber es konnte nur besser werden.Sie beide betraten das Anwesen. Es war wirklich ein schönes Gebäude. Auf einem Regal stand eine Vase mit gemischten Blumen, aber besonders stach der Klatschmohn heraus, der später hinzugefügt zu sein schien. Merkwürdig. Ihre Wege teilten sich und sie suchten jeweils ihre Schlafzimmer auf, welche sich im Ost-und Westflügel befanden.
Kaum war der Junge in seinem Schlafzimmer angekommen lies er sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Dann stand er auf und machte sich auf den Weg zu seinem absoluten Lieblingsraum- die Bibliothek.
Als er dort ankam, überkam ihn ein merkwürdiges Gefühl. Aber er schüttelte sich nur und trat dann durch die schwere Holztür.
Doch als er in den Raum blickte, sah er, dass jemand im Sessel vor dem (nun nicht betriebenen) Kamin saß. Es war nicht seine Schwester. Langsam trat er an dem Sessel heran. Auf einem Tischchen daneben standen ebenfalls Mohnblumen. Was zum-
Er erstarrte, als plötzlich eine, ihm sehr bekannte, Stimme sagte:„Hallo Yves." Pokerface wieder gerichtet, trat Yves um den Sessel herum.Und auf diesem Sessel saß niemand anderes als...
*hier bitte Fantasie zu Ende denken lassen*
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Rainy Sunday Afternoons
Historia CortaEinige Kurzgeschichten, die jetzt nicht die Welt verändern, aber vielleicht ein Lächeln in dein Gesicht zaubern und das graue Gefühl verschwinden lassen.