Insights into the Mythical (Haikyuu!! OS)

Fast wie in einem Märchen (Teil 4/?)

Akaashi Keiji

Ein paar Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht scheinen, holen mich langsam aus meinem Schlaf. Ich kneife meine Augen kurz, wegen dem hellen Licht, zusammen, ehe ich sie langsam blinzelnd öffne. Das erste, was ich erblicke, ist das grinsende Gesicht eines Eulenjungen, der auf mich herabsieht. Sofort schleicht sich ebenfalls ein Grinsen auf mein Gesicht, bis ich bemerke, auf was mein Kopf liegt, da ich mich nicht erinnere so eingeschlafen zu sein. Etwas fragend sehe ich hoch zu Koutarou.

„Also, nicht das ich mich beschweren würde, aber warum liege ich mit dem Kopf auf deinem Schoss?", frage ich leicht verwirrt, aber auch neckend nach.

Ein seltener Anblick eröffnet sich mir. Koutarou läuft leicht rot an und dreht verlegen etwas den Kopf weg, ehe er zu einer Antwort ansetzt.

„Du warst gestern im Schlaf so unruhig und ich dachte du hast vielleicht einen Alptraum. Deswegen habe ich mich zu dir gesetzt. Du schienst danach ruhiger", ist seine leise, aber ruhige Antwort.

Nun bin ich der, dessen Wangen warm werden. Ich weiß, dass ich öfter von Alpträumen geplagt werde, aber bis jetzt hat sich niemand dafür interessiert. Es freut mich irgendwie, weil Koutarou sich um mich sorgt und sich zu mir gesetzt hat, weshalb ich ihm ein sanftes Lächeln schenke.

„Danke, dass du da warst", meine ich verlegen und drehe leicht den Kopf weg.

Eine Weile bleibe ich noch auf seinem Schoss liegen, da es doch sehr bequem ist, bevor ich mich erhebe. Wir begeben uns wieder zu unseren Pferden, satteln sie und steigen auf, um weiterzureiten. Wir reiten schweigend noch eine Weile an dem Bach entlang, der hinter der Ruine entlangführt. Dahinter eröffnet sich eine weitläufige, steinige Fläche, an der das Labyrinth der verirrten Seelen angrenzt. Schnell lassen wir die leere Fläche hinter uns und erreichen den Rand des Schluchtenlabyrinths.

„Müssen wir dort wirklich durch?", fragt Koutarou leicht ängstlich.

„Keine Sorge, Koutarou. Ich verspreche, dich zu beschützen", meine Stimme klingt neckisch, aber ich versuche damit auch mich selbst etwas zu beruhigen.

Ich glaube zwar nicht an die Gerüchte, die sich um diese Schlucht ranken, aber etwas mulmig ist mir schon zu mute. Irgendetwas muss in diesem Labyrinth sein, was so vielen Menschen den Tod in der Schlucht bringt, aber ich kann mir nicht erklären, was. Ich schaue noch einmal zu Koutarou, dieser schaut ebenfalls zu mir und schluckt sichtbar. Kurz nicke ich ihm zu und er nickt mir ebenfalls zögernd zu.

Danach legt sich unser Blick wieder nach vorne auf den Eingang der Labyrinths und wir reiten weiter. Wir sind noch nicht weit gekommen und ich merke, wie die Wände vor meinen Augen zu verschwimmen beginnen. Kurz verweile ich in diesem Zustand, ehe ich kurz den Kopf schüttle, um mich neu zu fokussieren. Meine Sicht wird wieder klar und die Wände verschwimmen nicht mehr.

Mein Blick lasse ich schweifen um neben mir nach Koutarou zu schauen. Zu schauen, ob es ihm genauso geht. Doch als ich mich umsehe, sehe ich nichts außer kahle Steinwände. Erneut sehe ich mich um, diesmal hektischer als zuvor, doch immer noch kann ich ihn nicht entdecken. Koutarou ist nicht hier.

„Koutarou, wo bist du?", rufe ich panisch durch das Labyrinth.

Meine Stimme überschlägt sich fast und ich werde immer ängstlicher. Wo ist er nur?

Ich leite meine Stute an, sich wieder in Bewegung zu setzen. Ich muss Koutarou unbedingt wiederfinden. Ich reite schneller durch die verworrenen Gänge, bis ich erneut an eine Gabelung komme. Kurz halte ich an und lausche. Ein leises Knistern und Knarzen ist aus dem linken Gang zu hören. Am Ende des Ganges kann ich dunkle, schwarze Punkte erkennen, die sich schnell auf mich zu bewegen. Ich versuche meinen Blick zu fokussieren um die Gestalten besser erkennen zu können. Als sie näherkommen, erkenne ich unzählige schwarze Körper mit unzählbaren Beinen. Sie bewegen sich schnell auf mich zu und scheinen mich genau anvisiert zu haben. Kurz stocke ich noch, bevor ich die Zügel meiner Stute rumreiße und in hoher Geschwindigkeit den anderen Gang entlang reite.