Kapitel 15

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Mit einem beunruhigenden Klacken trafen Mr Malfoys Schuhe auf dem Boden von Bahngleis 9 3/4 auf. Seine perfekt gelegten blonden Haare vervollkommneten seinen unnahbaren und abweisenden Eindruck. Schnellen Schrittes ging er auf die kleine Gruppe von Zauberern am anderen Ende des Gleises zu, sein Sohn folgte ihm. Von der anderen Gruppe lösten sich ebenfalls zwei Personen, ein Mann in Malfoys Alter mit einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn und ein schlaksiger Junge mit schwarzen Haaren und hellgrünen Augen, der sich von seinem Vater löste und auf die beiden blonden zuging. »Scorpius!«, rief er halb glücklich, halb angespannt und brach damit die drückende Stille. Scorpius lächelte seinen Freund an und zwinkerte ihm zu, was ihm einen verwunderten Blick von seinem Vater einbrachte.

Schließlich stranden sie sich gegenüber, Vater vor Vater, Sohn vor Sohn. Während Albus und Scorpius sich umarmten, hielten die Väter vorsichtig Abstand und verschränkten die Arme, um nicht in die Verlegenheit kommen zu müssen dem anderen die Hand zu reichen.

»Potter.«

»Malfoy.«

Schweigen.

Albus löste sich vorsichtig aus Scorpius Umarmung und nahm seine Hand. »Wie hat's bei dir funktioniert?«, flüsterte er ihm ins Ohr, doch dieser schüttelte den Kopf und murmelte: »Später.« Mit dem Kinn wies er auf die beiden Erwachsenen, die sich immer noch schweigend gegenüber standen.

»So sieht man sich wieder.«, durchbrach Harry die Stille. Draco nickte. »Der Zug fährt gleich, wir sollten uns nicht weiter aufhalten.« Harry nickte, ohne die Augen von seinem Gegenüber zu lösen. Schließlich drehte er such um und ging zurück zu seiner Familie, wo Ginny Potter ihn sofort umarmte. Scorpius berührte seinen Vater kurz am Ellbogen, dann stieg er zusammen mit Albus in den Zug.

HOGWARTS - TOLERANT? [in Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt