18

1.4K 90 4
                                    

Leicht überfordert japste Hyunjin nach Luft, konnte nicht so recht fassen, dass er umgerannt wurde und nun Felixs zierlicher Körper auf seinem Eigenen lag. Durch die plötzliche Nähe hatte er nicht einmal bemerkt, dass ihm eine Frage gestellt wurde. Viel eher war er damit beschäftigt dem Australier in seine funkelnden Augen zu starren, während sich sein Herschlag verdoppelt hatte und seine Wangen einen dunkelroten Schimmer annahmen.

Enttäuscht rappelte sich der Jüngere auf, streckte Hyunjin seine Hand entgegen, die nur stark gemustert, jedoch nicht angenommen wurde. So griff der Blonde ohne darüber nachzudenken nach Hyunjins Hand und zog ihn selbst auf die Beine, wenn er selbst dazu unfähig war. Erst dann realisierte der Schwarzhaarige, was hier überhaupt passiert war und was er eigentlich vorhatte. Eigentlich wollte er ihm sagen, wie sehr Felix ihn mit seinen Tanz verzaubert hatte und wollte sicher gehen, dass er sich an dieser Kette auch ja kein Haar gekrümmt hatte. Doch dann passierte dieses Malheur und sie fielen zu Boden, was ihm wirklich unangenehm war, da er viel zu spät reagiert hatte, um dieses zu verhindern.

"Du warst großartig!", entfuhr es ihm dann und ein zufriedenes, zugleich breites Lächeln bekam er dann als eine Art Antwort. Felix freute es wirklich, dass er vor allem Hyunjin mit seiner Einlage, die ihn einiges an Überwindung gekostet hatte, überzeugen konnte.

Die Freude hielt allerdings nicht lang an. Kaum wollte der Australier etwas von sich geben, erblickte er die Statue seines besten Freundes, welcher seine Augen über die Menge schweifen ließ. Auch wenn Changbins Schwester Geburtstag hatte, besaß er die Dreistigkeit in den Club zu kommen und einen weiteren Abend seinem Freund auf den Fersen zu sein, ihm keine Ruhe zulassen, obwohl sich dieser am gestrigen Abend klar und deutlich ausgedrückt hatte.

Direkt verfingen sich die kleinen Finger von Felix in denen des Größeren und zogen ihn mit in die Umkleide. So ganz begriff Hyunjin nicht, was das Problem des Tänzers war, weigerte sich jedoch ebenso wenig, etwas gegen dieses Handeln zutun.

"Changbin ist hier. Sei ruhig. Gib keinen Laut von dir. Wenn wir Glück haben, kann ich ihn abwimmeln." Dann verfrachtete Felix den Jungen in der Toilettenkabine, ließ die Tür unabsichtlich mit einem lauten Knall ins Schloss fallen und rannte zurück zu den Spinden, in denen seine Sachen lagen. Genau zum selben Zeitpunkt schwang die Tür auf und Changbin trat herein. Unschuldig lächelte Felix ihn an.

"Ich dachte deine Schwester hat heute Geburtstag, sodass du mir heute mal Ruhe gönnst?"
"Die macht was mit ihren Freundinnen. Also dachte ich, ich könnte zu dir kommen, um mich bei dir zu entschuldigen und mit dir den Abend verbringen."
"Du hast wohl vergessen, dass ich es nicht mag, wenn du direkt nach einem Auftritt in die Umkleide kommst. Ich will duschen, ich fühle mich nicht wohl. Also kannst du bitte rausgehen?"

Bittend blickte er Changbin an, während Hyunjin versuchte jedes einzelne Wort zu verstehen, was sie sagten. Er wusste, sowas tat man nicht. Doch seine Neugierde gewann wieder einmal und brachte ihn in Schwierigkeiten, dass Changbin ihn mitbekommen würde. Was er nämlich vergessen hatte, war die Tür abzuschließen, damit er nicht die Tür aufschob, wenn er sich gegen diese lehnte. So kam es, wie es kommen musste: Unbewusst drückte er die Türklinge nach unten und öffnete die Tür, die er aus Schock direkt wieder zuzog. Nicht gerade leise durchfuhr ein Hallen den Raum, machte Changbin neugierig.

"Was war das? Ist hier noch jemand?"

Sofort wollte er herumlaufen. Felix durchkreuzte sein Vorhaben und griff nach seinem Handgelenk. Glücklicherweise fiel dem Australier das offene Fenster auf, was er als Vorwand für Hyunjins Dämlichkeit nutzen konnte.

"Wenn Leute den Club betreten und Fenster offen sind, kann es passieren, dass es einen kleinen Durchzug gibt und dann klatschen die Fenster zu, aber gehen wieder auf."

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt