~One~

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Hier sitze ich also. Die Arme um die Knie geschlungen in der Hoffnung meine Körperwärme würde mir erhalten bleiben. Doch der Steinboden unter mir schien jegliche Hitze zu absorbieren.

Wie auf die Minute genau höre ich die Stiefel über den Boden scharben. Jeden Tag, zwei Mal, niemals zu spät. Als nächstes das Rattern an den Gitterstäben. Man kann die Verzweiflung der Menschen hier förmlich aus der Luft greifen. Als wäre sie so präsent wie die Luft selbst. Noch betrachte ich diese Menschen mit Mitleid. Solange ich selbst noch nicht so bin wie sie. Verzweifelt, allein, hungrig. Versteht mich nicht falsch. Hunger haben hier alle. Auch ich. Nur bin ich noch nicht so weit, dass ich meine Zellengenossen anschmachten würde. Noch. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Vor ein paar Monaten hätte ich mich für solche Gedanken selbst für verrückt erklärt.

Aber hey, Zeiten ändern sich, nicht wahr? Niemand hätte damals gedacht ich würde hier enden. Und wo bin ich gelandet? Im dreckigsten Loch, dass ihr euch vorstellen könnt. Tief unter der Erde, man könnte meinen ich sei lebendig begraben, nur weil ich einen winzigen, nicht erwähnenswerten Fehler gemacht habe. Jeder macht Fehler. Der einzige Unterschied bei mir ist, dass man mir nicht traut. Und fehlendes Vertrauen, die Ungewissheit, sie macht Menschen zu Bestien mit Urinstinkten. Unbekannt=böse=muss sterben. Eine banale Vorstellung, nicht wahr? Aber so ist es nun mal, ob wir es verstehen oder nicht.

Um das zu verstehen, sollte ich euch vielleicht von meinem Fehler berichten, nicht? Doch ich will ja, dass ihr meine Situation versteht, also lasst uns ganz vorn beginnen, am Anfang meiner Geschichte...

Ember and AshWo Geschichten leben. Entdecke jetzt