Kapitel 33

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Wir traten ein. Außer dem älteren Arzt, war neben Calatin keiner anwesend. Er blickte noch immer durch die Scheibe. Also war es wohl doch nur Zufall, das er mich ansah.
"Nein."
"Was?"
Ich blickte von Rallion, der die Augen zusammen kniff, hin zum Arzt der mich nur fragend ansah, aber ich schüttelte nur leicht den Kopf. Calatin bewegte seinen Kopf nun langsam zu mir und starrte mich an. Unbewusst hielt ich die Luft an. Der Arzt wante sich an ihn.
"Kennen sie dieses Mädchen Calatin?" Doch er blieb unbeweglich sitzen.
"Calatin? Erinnern sie sich an Lucy?" Keine Regung. Erleichtert atmete ich aus.
"Und wie ich mich an dich erinnere du Miststück."
Erschrocken blieb mir die Luft weg und wich einen Schritt zurück. Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
Er saß für alle bewegungslos da und starrte mich einfach nur an.
"Er scheint sie nicht zu erkennen.", durchbrach Dr. Yavan die scheinbare Stille. Hatte er nicht alle Latten am Zaun? Hatte er ihn denn nicht gehört? Ich starrte Calatin weiter an. Seine Augen funkelten mich an.
"Lassen sie Lucy mit ihm reden!", kam Imions Stimme aus einem Lautsprecher. Sie hatten also diese Stimme nicht gehört. Aber wie...
"Ja Lucy! Aber wie? Denk nach." Ich fixierte ihne weiter. War es möglich? "SIE?" Ich zuckte leicht zusammen als meine Stimme durch den Raum hallte. Ich war mir nicht bewusst gewesen, das ich dieses Wort laut ausgesprochen hatte. Er blieb weiterhin bewegundlos sitzen und starrte einfach nur vor sich hin. Für jeden der uns beobachtete wirkte er wie ein geistig verwirrter. Was spielte dieser Kerl für ein mieses Spiel?
"Ich hatte dir versprochen, dass ich dich und deinesgleichen vernichten werde. Und ich halte diese Versprechen gerne." Meine Panik verwandelte sich in puren Hass. Wut brodelte in mir auf. Unter meiner Haut kribbelte es. Am liebsten würde ich mich auf ihn stürzen und ihm die Augen auskratzen. Ein bedrohliches Knurren meldete sich in meinem Kopf. Bereit für den Sprung zum Angriff. "Was willst du von mir? Und was soll dieses dumme Spiel?" Diesmal dachte ich die Worte nur. Was sollten sonst die anderen denken? Ihre Augen waren sowieso schon auf mich gerichtet. Am Ende würden sie mich hier behalten. Nein so leicht bekam er mich nicht. "Ach meine liebe Lucy. Du bist meine Eintrittkarte in die Freiheit."
"Niemals!", fuhr ich ihm dazwischen. Aber er sprach unbeirrt weiter: "Und du wirst ihnen zeigen, wie gefährlich ihr Menschen doch seid. Wie gefährlich und unberechenbar DU bist." Ich schüttelte den Kopf.
Rallion fragte: "Lucy? Alles okay mit dir?"
"Sag ihm doch was für ein böser, böser Junge ich bin.", verspottete er mich. Sein Lachen ging mir durch und durch.
"Sie glauben ich mache es ihnen so leicht? Ich werde ihnen nicht hier raus helfen. Niemals. Lieber sterbe ich."
"Aber Lucy, so etwas sagt man doch nicht! Hat dir das deine Mama denn nicht beigebracht? Auch wenn ich dir versprechen kann, dass du das hier sowieso nicht überleben wirst. Und dein Kyus leider auch nicht. Aber das wirst du nicht mehr miterleben, tut mir leid."
"Lucy? Würdest du Calatin bitte eine Frage stellen?", drang Imions Stimme erneut aus dem Lautsprecher. Ich zuckte zusammen, denn ich hatte das drum herrum völlig vergessen. "Warum?" Abgelenkt von Imions Aufforderung, sprach ich die Frage an Calatin laut aus.
"Vielleicht reagiert er nur auf dich.", kam prommt die Antwort von Imion. Verwirrt sah ich zur Scheibe. Mein Hirn war so träge von all diesen Infos und der Überlegung was ich tun sollte, daher dauerte es bis ich begriff das die Frage für beide gepasst hatte.

„Ja Lucy, stell deine Frage doch laut. Erzahl ihnen wie nett wir uns unterhalten. Wie gut ich auf dich reagiere." Sein wahnsinniges Lachen drang mir durch Mark und Bein. Mein Frühstück meldete sich wieder, das herraus wollte. Ich schluckte schwer. „Sie sollten vielleicht nochmal seine Hirnaktivitäten kontrollieren.", erwiederte ich auf Imions Frage.
„Das wird dir und ihnen nichts bringen. Ich habe meine Fähigkeiten lange trainiert. Keiner kann so gut und einfach in die Gedanken der anderen eindringen. Sie würden es nicht mal bemerken. Und in meinen kommen sie sowieso nicht." Der Stolz flakerte in seinen Augen.
"Ich bin auch in ihren Gedanken.", gab ich zurück.
„Ja, weil ich es so will. Und nun Schluss mit dem Small Talk. Es wird Zeit das ich hier raus komme. Das ich diese Narren vernichte die euch lausige Manschen verteidigen."
„Das werde ich nicht zulassen!"
„Süße, darauf baue ich.", lachte er. „Ich bin nicht ihre Süße!" Er zog in Gedanken die Augenbraue hoch und zuckte mit dem Kopf zu Seite: „Du wirst eine schnelle Nummer Süße." Das grollen hinter mir wurde bedrohlicher. „Ich freue mich eher darauf Kyus in seine Schranken zu weisen." Ich konnte und wollte nicht zulassen, dass jemand Kyus weh tat. Nur über meine Leiche. Ein zustimmendes knurren. „Und mein Bruder, der liebe Fayn, wird sehen das er nichts unter Kontrolle hat. Er rennt mit wehenden Fahnen in seinen Untergang."

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