Kapitel 4

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(Am nächsten Abend bei der Cocktailparty, draußen auf einer Wiese)

"Liebling, wo ist Minhee? Warum bist du ganz alleine hier?", fragte Jungkooks Mutter, während sie seine Krawatte richtete.

"Ich weiß es nicht. Seit dem Dinner gestern Abend habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich hab sie zwar angerufen, aber ihr Handy ist ausgeschaltet. Also kam ich einfach alleine her. Ich dachte, sie wäre schon hier."

"Das... ist seltsam." Jungkooks Mutter drehte sich um und winkte Minhees Bruder herbei. Sie trug ihm auf, nach ihr zu sehen und wieso es so lange dauerte.

Nach einigen Minuten kam er wieder zurück, dabei war sein Gesicht vor Zorn stark errötet. Er lief schnell zu seinen Eltern, die mit Jungkooks Eltern redeten und flüsterte ihnen etwas zu. Ein paar Sekunden später liefen sie alle zusammen so schnell sie konnten zurück ins Hotel.

"Was ist da los?", fragte Namjoon. Alle sechs saßen zusammen an einem Tisch.

Jimin sah Taehyung an und schmunzelte. "Schau einfach zu. Der Spaß beginnt."

"Jimin. Was hast du angestellt?"

"Jin-hyung, vertrau mir einf-"

"Taehyung!" Jungkooks Mutter rannte auf ihn zu. Sie sah sehr besorgt aus.

"Mrs Jeon? Was ist passiert? Bitte beruhigen Sie sich."

"Minhee ist weg... W-Wir können sie nirgendwo finden!"

"W-was?!" Taehyung, Jimin, Yoongi und Hoseok versuchten ihr Bestes, um unwissend und überrascht zu wirken.

"Wir haben die Sicherheitskameras überprüft. Letzte Nacht hat sie ihr Zimmer mit einer Tasche verlassen und ist bisher noch nicht zurück gekommen!"

"Der Größe ihrer Tasche nach zu urteilen, wird sie es auch nicht", unterbrach Mr Jeon seine Frau, während er auf sie zuging.

"Taehyung, bitte geh und sprich mit Jungkook. Du bist der einzige, der ihn wieder beruhigen-"

"Also ist sie abgehauen, was? Was für eine Überraschung", spottete Jungkook. Alle Köpfe drehten sich ihm zu.

"Jungkook-"

"Das passiert eben, wenn ihr Menschen dazu z-zwingt zu heiraten", sagte er, doch hatte er wohl einen kleinen Schluckauf.

"Was sagst du da?! Bist du etwa betrunken?!"Seine Mutter hielt ihn an den Schultern und schüttelte ihn.

"Seht her! Jetzt hat sie auch noch ein Problem damit, dass ich mich betrinke!",rief er, so laut er nur konnte, während er in die Mitte des so schön dekorierten Rasens lief. Er machte vor einem Tisch halt, kletterte darauf, wobei er fast sein Gleichgewicht verlor. Fast. Taehyung drückte ihn hoch.

"Zuerst nannten sie mich einen Sünder, als ich mich als Bisexueller geoutet habe, dann haben sie mich gezwungen... nein... erpresst. Ja!Erpresst, irgendein mir unbekanntes Mädchen zu heiraten, als ich mich als schwul geoutet habe. Sie sagten",er drehte sich zurück und zeigte mit den Finger auf seine Eltern,"sie würden die Liebe meines Lebens töten, wenn ich nicht tue, was sie von mir verlangen!" Tränen rannen seine Wangen herab, als er seinen letzten Satz beendet hatte.

"Und diese Idioten",nun deutete er auf Minhees Eltern, "Diese Idioten sagten, sie würden ihre eigene Tochter umbringen, wenn sie mich nicht heiraten würde, obwohl sie bereits mit ihrem Freund verlobt ist. Und ihr habt die Dreistigkeit, euch Eltern nennen zu dürfen?" Er begann zu lachen, während er immer wieder zwischen seinen und Minhees Eltern hin und her sah.

"Ihr seid Monster! Nein. Nicht einmal Monster! Ihr seid gar nichts! Ihr seid einfach nur geldgierige Maschinen, die sich mehr um das Ansehen ihrer Unternehmen als das Wohlergehen ihrer Kinder sorgen!"

"Jungkook", rief Taehyung. Er fing ihn, bevor er vom Tisch fallen konnte.

"Danke, Hyung." Er wuschelte mit einem leichten Lächeln durch Taehyungs Haar, bevor er sich aus den Armen des Älteren befreite und wieder auf seinen eigenen Füßen stand.

"Hört mir genau zu. Alle vier von euch. Minhee hat einen großen Schritt bewältigt, als sie fortgelaufen ist. Wagt es euch nicht,ihrem wohlverdienten Glück in die Quere zu kommen. Und was mich betrifft..." Er seufzte stark und räusperte sich. "Ich habe mein ganzes Leben lang immer nur einen Menschen geliebt. Mein Herz gehört ihm und nur ihm. Ihm mag es nicht bewusst sein, aber er ist mein verdammtes Leben. Wenn ihr auch nur daran denkt, ihn anzurühren... Ruft euch in eure erbärmlichen Hirne, dass ich euer Sohn bin und ein Vorstandsmitglied von Jeon Enterprises bin... Ich weiß mehr über euch als ihr euch vorstellen könnt." Er warf seinen Eltern einen letzten Todesblick zu, bevor er den Platz verließ. Taehyung folgte ihm.

"Ich denke, die CD brauchen wir wohl nicht mehr abzuspielen",flüsterte Jimin, als all die Reporter, die auf dem Platz versammelt waren, auf die vier Monster zustürmten.

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Tut mir leid, wenn es hier mitunter ein wenig holprig klang. Ich wollte nicht gleich alles umschreiben, damit es sich besser anhört. Also musste ich mich damit abfinden, dass es ein wenig... umständlich klingt.

My Bestfriend's Wedding (TaeKook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt