Artikel von ariethene
Sind Vegetarier und Veganer bessere Menschen?
— Vegetarismus und Veganismus durchleuchtetUm diese Frage gleich zu Beginn zu beantworten und niemanden auf die Folter zu spannen: Nein, pauschal kann man das natürlich nicht sagen, denn auch ein Veganer kann ein respektloses Verhalten an den Tag legen und zu Kriminalität neigen. Abgesehen davon macht sich solch eine Frage immer an der Moral aus, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. In der Ernährungsweise spiegelt sich nicht der gesamte Charakter einer Person wieder.
Würde man diese Frage allerdings nur auf die Ernährung und ihre Auswirkungen beziehen, dann lautet die Antwort: Ja, Vegetarier und Veganer sind bessere Menschen. Um es noch weiter auszuführen: Vegetarier und Veganer sind richtige Helden. Bevor hier irgendjemand Widerspruch leisten möchte: Das behaupte ich jetzt nicht nur, weil ich selbst Vegetarier bin und immer mehr versuche, mich vegan zu ernähren, oder weil das auf meiner persönlichen Moral aufbaut. Meine Aussage stützt sich auf Fakten.
Genauso, wie der Auslöser für Diskriminierung häufig Unwissen ist, könnte man sagen, dass der Grund für Fleischkonsum ebenfalls Unwissen ist. Viele, so habe ich persönlich jedenfalls das Gefühl, denken immer noch, dass Vegetarismus und Veganismus nur Trends sind. Blödsinn. Vegetarismus und Veganismus sind Lebensweisen und ein Heilmittel für unsere Erde – nur wissen das einige nicht.Der Mensch ist ein Pflanzenfresser
Diese Aussage löst bei einigen mit Sicherheit Verwirrung aus, was auch in Ordnung ist, da sich der Mensch heutzutage ebenfalls von Fleisch ernährt. Lasst es mich erklären. Dafür müssen wir allerdings in Biologie und die Anatomie des Menschen eintauchen.
Als ersten Punkt haben wir den Schluckmechanismus. Fleischfresser schlucken ihre Nahrung einfach herunter, ob nun ein großer Brocken oder nicht. Danach wird das Fleisch im Magen verdaut. Pflanzenfresser hingegen müssen ordentlich kauen, bevor sie schlucken, denn das Kauen ist der Reiz, den der Magen braucht, um mit der Verdauung anzufangen. Deswegen macht langes Kaugummikauen übrigens hungrig. Der Magen fängt an zu verdauen, obwohl gar nichts drin ist. Der Hunger soll einen dann dazu bringen, etwas zu essen, damit der Magen nicht sich selbst verdaut.
Spaß, der wird sich schon nicht selbst verdauen. Hat schließlich eine Schutzschicht gegen die Säure.
Jedenfalls isst man vielleicht mehr als eigentlich nötig. Ich kenne mich jetzt in dem Thema mit dem Kaugummi nicht so gut aus, aber vielleicht hilft selteneres Kaugummikauen ja sogar beim Abnehmen.
Aber um wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Fleischfresser schlucken ihre Nahrung direkt herunter, Pflanzenfresser müssen erst eine ganze Weile kauen. Mir wurde im Kindergarten und der Grundschule immer eingeprügelt, ich solle mindestens dreißig Sekunden kauen, bevor ich mein Essen runterschlucke. Das klingt doch sehr nach einem Pflanzenfresser. Oder schiebt ihr einen ganzen Apfel auf einmal euren Rachen runter?
Der nächste Punkt: Der Großteil pflanzlicher Nahrung hat unverdauliche Bestandteile. Aus diesem Grund haben Pflanzenfresser im Dickdarm bestimmte Muskelfasern, genannt ›Gärkammern‹, die nur für diese Bestandteile zuständig sind und sie abbauen. Und ratet mal, welches Lebewesen diese Gärkammern auch hat; der Mensch natürlich.
Und zuletzt: Der Körper von Fleischfressern kann selbst Vitamin C bilden (mega cool, oder?), aber wie wir alle wissen, muss der Mensch sich darum kümmern, dieses Vitamin von außen aufzunehmen. Uns wurde schließlich in der Kindheit immer beigebracht, viel Obst zu essen. Aber warum wird das Fleischfressern erspart? Vitamin C ist zum Großteil in Obst und Gemüse enthalten. Fleischfresser ernähren sich nunmal nicht von Grünzeug. Ganz im Gegensatz zu Pflanzenfressern. Deswegen hat es der Körper von denen nicht nötig, die Eigenproduktion von Vitamin C einzuführen. Schließlich essen Pflanzenfresser nur Obst und Gemüse und nehmen es so zu Genüge auf.
Ich denke, in diesem Punkt sind wir uns einig; die Anatomie des Menschen schreit förmlich ›Pflanzenfresser‹. Nun gut, das muss jetzt kein Grund sein, sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. Zumal sich durch den Fleischkonsum das Großhirn entwickelt hat, das muss man schon zugeben. Aber das Wissen, dass der Mensch zuerst ein Herbivore war, bevor er sich durch die Evolution zu einem Omnivore entwickelt hat, soll uns für die weiteren Aspekte als Grundstein dienen.
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