2. Kapitel

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2. Kapitel

Langsam kehrte ich in die Realität zurück. Ich spürte die Sonnenstrahlen auf meinem Körper, doch ich öffnete die Augen nicht. Liebend gerne hätte ich noch weiter geschlafen, es war gestern etwas spät geworden, aber trotzdem noch eine ganz normale Zeit. Blake war noch bis um 11 geblieben, bevor sie dann heim ist, da sie heute Morgen noch arbeiten ging und ich war danach auch ins Bett verschwunden. Nun lag ich hier, in meinem eigenen Heim, in meinem Bett welches ich von daheim mitgenommen hatte und wachte zum ersten Mal in dieser Wohnung auf. Mich ließ dieses Gefühl der Freude daran immer noch nicht los, eher im Gegenteil, sie nahm zu.

Meine Hände befanden sich unter meinen Kopf und hielten die dicke Decke immer noch umklammert. Es war nun Ende Herbst und bald würde der Dezember anfangen, weswegen es auch nicht sonderlich warm im Schlafzimmer war, was sollte man anderes erwarten? Trotzdem schien die Sonne und das nahm ich als positives Omen. Nach weiteren fünf Minuten, öffnete ich dann die Augen und blickte in dem frisch eingerichteten Zimmer. Es war noch nicht sehr ausgefüllt, aber die Möbel standen, ich musste es nur noch etwas gestalten und Leben in den vier Wänden bringen.

Okay! Es wurde Zeit, ich musste jetzt wirklich aufstehen. Es musste noch viel erledigt werden, gerade in der Küche und im Wohnzimmer. Oder ich musste einkaufen und dringend die restlichen Flächen reinigen, die mir immer noch zu dreckig wirkten. Also schälte ich mich aus meiner warmen, flauschigen Decke und stand ganz langsam auf, da ich schon immer Probleme mit dem Kreislauf hatte. Mich umgab so eine Ruhe, aber das würde ich gleich ändern. Aber erst einmal: Wo war mein Handy? Ich blickte auf meinen Nachtschrank, dann ins Bett und unter die Decke. Wo hatte ich es nur?

„Oh, jetzt ernsthaft?!“, murmelte ich vor mich hin. Hm, wo hatte ich es das letzte Mal gehabt? Also ich hatte es nach dem Mc Donalds auf den Couchtisch gelegt, aber ich wusste das ich es auf jeden Fall noch im Bad hatte, als ich mich bettfertig gemacht hatte, also ging ich da zuerst hin. Sonst musste ich mich wohl oder übel wie so ein Idiot selber anrufen und den Klingeln bzw. den Vibrieren folgen. Aber wie so oft, kam ich mir dabei einfach nur dumm vor und lachte mich fast selbst aus. Doch zu meinem Glück, lag es im Bad auf dem Fensterbrett, wahrscheinlich hatte ich es in meinem Halbschlaf dort liegen gelassen.

Keine SMS und auch kein verpasster Anruf, davon abgesehen war es 10 Uhr morgens und die meisten meiner Freunde schliefen an einen Samstag mindestens bis um 11 Uhr, außer Blake, die musste schon auf Arbeit sein, bzw. bei ihrem Job den sie neben der Schule noch durchführte. Ihre Eltern hatten nie so viel Geld gehabt, weswegen sie schon zeitig angefangen hatte sich selbst zu versorgen, also suchte sie sich öfters mal etwas und im Moment arbeitete sie schon eine Weile in einen Schuhgeschäft. Ich hingegen konnte mich eigentlich schon immer auf den Schultern meiner Eltern ausruhen, wollte es aber nie, weswegen ich mir auch etwas gesucht hatte und so ging ich nun öfters im Theater und half aus. Aber nicht das ich auf der Bühne stehe, nein das ist nicht meins, ich bleib hinter den Vorhängen und helfe bei der Maske und den Kostümen. Klar reizt es mich schon mal selber auf dieser Bühne zu stehen, aber diese Leistung könnte ich nie bringen, da war ich mir sicher.

So was stand jetzt an? Eigentlich brauchte ich gar nicht lange überlegen, was ich jetzt tun würde, denn ich hatte Hunger, mein Bauch knurrte und wenn ich nicht bald was aß, dann würde ich umkippen. Also ging ich in die Küche und öffnete die Kühlschranktür. Verdammt! Ich hatte ja ganz vergessen das ich auch heute Morgen was essen musste. Denn im frisch geputzten Kühlschrank, war nichts Essbares. „Verdammt!“, fluchte ich und knallte die Tür hinter mir dazu, danach durchfuhr ich genervt mein Haar und überlegte was ich nun machen sollte. Doch mir wurde klar: Es gab nicht viele Möglichkeiten. Ich musste jetzt einkaufen gehen und erst danach würde ich etwas essen können.

Doch es passte mir gar nicht das ich nun ohne Essen in die Stadt musste, um einzukaufen. Normalerweise benötigte ich mein Brötchen mit Nutella und ein Cappuccino, aber ich hatte ja nichts davon da. Also ging ich ins Bad und zog mich aus, um duschen zu gehen. Dabei wusch ich meine Haare und sang „Use Somebody“ von Kings Of Leon. Wie ich diesen Song doch liebte, gerade weil er mich in diesen Moment von meinen Hunger ablenkte. Danach noch schnell abtrocknen, eincremen, schminken, Haare föhnen und feststellen das ich einen wilden Look drauf hatte… Na toll. Nicht nur kurz vor den Hungerstot, nein, auch noch mit komischen Haaren sterben. Das konnte ja was werden.

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