Seelenspiegel

»Dein Schweigen«

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Du hast geschwiegen
Wahrscheinlich
Weil es leichter war
Leichter
Nicht mit mir zu reden
Wie dumm ich war
Dir nachzulaufen
Dabei warst du längst verloren
Noch heute spüre ich den Schmerz
Den du hinterlassen hast
Kein Wort zu viel
War unser „wir" dir wert
Hast es einfach weggeworfen
Ich hab' oft gefragt
Du warst lieber still
Nun bist du gestorben
Nicht wirklich, nur für mich

Keine Ahnung
Ob ich dir verzeihen könnte
Hab' ich mich oft gefragt
Bis mir dann eingefallen ist
Du hast mich achtlos weggeworfen
Wolltest lieber still sein
War mehr eine Bürde
Keine Freude
Du bist fort
Ich bin hier
Dich stört nicht
Was dein Handeln ausgelöst hat
Du schließt deine Augen
Als hätten wir uns nie gekannt
Vielleicht haben wir das nicht
Vielleicht hab' ich's nur geglaubt
Vielleicht war ich eben nicht genug
Schon wieder

Dein Schweigen hat uns zerstört
Das hätte ich dir gern gesagt
Und gleich dazu
Wie wahnsinnig enttäuscht ich von dir bin
Es tut noch weh, ja
Selbst nach all der Zeit
Das könntest du ruhig wissen
Geht nicht um Schuld
Nur um Aufrichtigkeit
Ein Wort, das du nicht kennen wirst
Bist sicher viel
Allerdings nicht echt
Damals hab' ich dir geglaubt
War zugegeben zu naiv
Hab' gehofft, dass du anders bist
Bis du mir zeigtest
Wie du wirklich bist

Dein Schweigen hat uns zerstört
Obwohl wir immer davon sprachen
Dass wir niemals schweigen wollen
Irgendwann hattest du mir nichts mehr zu sagen
Wurdest eine Fremde
Fremder als ich selbst
Hab' dich nicht mehr erkannt
Genauso, wie du wolltest
Wie lang
Ich kenn' das Datum
Meine Augen brennen
Tränen steigen auf
Die ich in die Ewigkeit verbanne
Ich war dir nicht wert zu reden
Du mir nicht zu weinen
Hast kein Gefühl von mir verdient
Nichtmal Eiseskälte

Und doch sitz' ich hier
Fühl' zu viel und erinner' mich
Erinner' mich
An all die schönen Tage
An denen ich dachte
Wir wären ein Team
Wir stundenlang pausenlos quatschten
Weil wir endlich jemanden hatten
Wir sicher waren
Nicht zu schweigen
Weil wir wussten
Schweigen zerstört
Und dann
Dann hast du geschwiegen
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