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Worte drehen sich in meinem Kopf
Verschleiern meine Sicht
Ich starr' den Cursor an
Er blinkt mir entgegen
Voller Hohn
Erbarmungslos
Schon seit Stunden
Eine Träne rollt aus meinem Augenwinkel
Lässt meine Verzweiflung erahnen
Hab' Angst zu versagen

Fühl' mich so leer
Wenn ich in mich hinein hör'
Als wär' nichts übrig
Von der Wärme
Die mich einst erfüllte

In meinen Träumen seh' ich
Wie sehr mich die Panik lenkt
Da ist diese Hoffnung
Dass du mich irgendwann vielleicht weniger quälst
Sie treibt mich an
Sie treibt mich fort
Ihretwegen liege ich nachts wach
Jedes verdammte Mal

Niemand versteht
Was ich durchmach'
Erschöpfung kriecht in mir empor
Verhindert meinem Geist den Dienst
Zwingt meinen Körper hoch
Hab' ja trotzdem keine Wahl

Zwei Gesichter
Nur eins Tag ein
Tag aus sichtbar
Hab' die Motivation verloren zu reden
Zu anstrengend sind diese Menschen
Selbst nachts find' ich keine Ruh'
Liege wach
Verbiete mir zu gähnen
Wenn ich sowieso nicht schlafen kann
Kann ich die Zeit auch sinnvoll nutzen

Hab' keine Lust mehr
Aber niemand weiß, warum
Bin so ausgelaugt
Mir fehlt Regeneration
Alle wissen's besser
Sprechen klug
Und haben einfach keine Ahnung

Ich spür' den Druck
Der mir den Atem nimmt
Ersticke fast
Spür' die Erwartung
Die mich pusht
Immer noch ein bisschen
Ein bisschen mehr
Kann nicht aussteigen
Niemals Nein sagen

Stehe morgens auf
Will euch gerecht werden
Dabei weiß ich nicht einmal
Was ihr verlangt
Versuche
Perfekt zu sein
Dabei weiß niemand
Was perfekt bedeutet
Ist ein leeres Wort
Das so zerstörerisch wirkt
Mit einer Macht
Die nicht mir gehört

Ich bin schwach
Dabei wär' ich so gern stark
Ich bin unwissend
Dabei wär' ich so gern belesen
Ich bin müde
Dabei wär' ich so gern wieder pure Lebensenergie

Ich bin ich
Und es scheint
Als sei das mal wieder
Nicht genug
Nur eine leere Hülle
Leer
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SeelenspiegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt