Das erste Abenteuer

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Die Sonne ging auf, ich war als letzter mit der Wache dran. Meine Augen brannten, jedoch war der Sonnenaufgang wunderschön. Er lenkte mich etwas von unserem Vorhaben ab. Ich weckte Max, welcher auf der Couch schlief. Er meinte er würde so nicht ganz so tief schlafen und wäre leichter zu wecken, als wenn er im Bett gewesen wäre. Doch das wecken erwies sich als langwierig. Als er endlich wach war frühstückten wir, machten uns fertig und packten einen Rucksack mit Verpflegung für unterwegs. Wir schlichen uns leise raus in die Scheune, in welcher das Motorrad war starteten es und fuhren los. Ich saß hinten, hatte den Rucksack auf und mein Messer in der Hand. Max hatte das Schwert an seine linke Hüfte befestigt. Wir fuhren den Feldweg entlang, währenddessen ich versuchte zu sehen, ob irgendwelche Monster in der Nähe waren. Doch ebenso war ich froh noch am Leben zu sein und fühlte mich so lebendig wie lange nichtmehr. Ich hatte jemanden bei mir und musste nicht alleine über die Runden kommen. Die Zeit verstrich, ab und zu sahen wir vereinzelt Schwarze Schatten in der Ferne an uns vorbeihaschen, doch solange sie weit genug weg waren und uns nicht zu attackieren waren sie egal. Schon bald kamen wir in der Stadt an. Wir fuhren langsam durch die Straßen, überall standen noch Autos, überall war Blut. Es stank sehr. Kaum zu glauben, dass noch vor ein paar Tagen jeder hier ein normales Leben führte. „Nicht auszudenken was hier passiert ist", sprach Max. „Ja, denkst du manche konnten entkommen oder sich verstecken?", fragte ich. Doch es folgte nur Stille. Er dachte vermutlich wie ich, dass sich kaum einer verstecken, oder gar fliehen konnte. Wir kamen an der Fabrik an. Die Tore waren zu unserem Glück noch offen. Wir stiegen vom Motorrad ab und hielten unsere Waffen für den Notfall griffbereit. Man konnte nie vorsichtig genug sein dachten wir uns. Es war dunkel in der Fabrik, Max schaltete das Licht an. Es war eine relativ kleine Fabrik, außen rum standen einige Behälter mit Metallrohlingen aus allen möglichen Zusammensetzungen. In der Mitte des Raumes standen einige Maschinen. „Wir brauchen einige bestimmte Materialien, ich sehe mal vorne nach, bleibe du am beste am Eingang und pass auf, dass wir nicht plötzlich unerwarteten Besuch bekommen", sagte Max während er vorging. Ich nickte, packte mein Messer noch fester, und sah nervös in alle Ecken die ich sehen konnte. Es kam mir ewig vor wie er weg war, doch ab und zu hörte ich seine Schritte, also war ich nicht allzu nervös. Nach einiger Zeit kam er wieder zurück mit einigen Säcken voller Metall-Rohlingen. Wir gingen zum Motorrad während er mir sagte, dass er gerne noch in ein Haus gehen würde, dass seine Vorräte Zuhause noch etwas länger halten. Ich stimmte zu und wir fuhren zu einem Haus in der Nähe. Nachdem wir einbrachen durchsuchten wir den Kühlschrank, wie auch die Vorratskammer, ob es etwas Brauchbares gäbe. Dafür teilten wir uns auf, ich schaute in der Vorratskammer, während Max den Kühlschrank übernahm. In der Vorratskammer angekommen überrumpelte mich bereits ein Monster, das sich hier breit machte. Es schlug mit einer seiner Pranken nach mir, ich schaffte es auszuweichen, es kratzte mich nur leicht am Gesicht. Aus der Drehung vom Ausweichen heraus konnte ich mit meinem Messer seine Klaue ankratzen. Es jaulte kurz auf und versuchte mich mit seinem Maul zu beißen, ich sprang zur Seite und warf das Messer auf seinen Kopf zu.

Doch es prallte ab. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nun war ich wehrlos neben dem Monster das auf mich zu rannte. Ich schloss aus Angst meine Augen und verdeckte mit meinen Armen mein Gesicht. Doch es passierte nichts. Nachdem ich meine Augen wieder öffnete stand Max vor mir und sagte: „Was machst du da mit geschlossenen Augen? Hast du versucht es Gedankenkontrolle wegzulocken?. Ich habe was wir brauchen, lass uns zurückfahren." Ich war heilfroh dass er rechtzeitig kam um mich zu retten, auch wenn er das Kommentar hätte sein lassen können. Ich holte mein Messer wieder und wir gingen zurück zum Motorrad. Wir fuhren vollgepackt los, ich war unglaublich froh dass wir das nicht alles zu Fuß zurücktragen mussten. Als wir wieder im Wald auf dem Weg waren, noch ungefähr 30 Minuten von unserem Haus entfernt, sahen wir etwas aus der Ferne. Es wurde rasant größer und schien unglaublich schnell auf uns zu zu rennen. Es schien anders zu sein, als jene die wir bisher sahen. Es war größer und hatte leicht abstehende Schuppen, schien schneller zu sein und hatte seinen Blick direkt auf uns gerichtet. Ich war panisch, würden wir auf dem Weg bleiben, dann müssten wir gegen es kämpfen und für den Wald war das Motorrad nicht gemacht. Ich war überfragt was wir tun sollten. „Halt dich fest!", schrie Max. Ohne lange darüber nachzudenken hielt ich mich so gut ich konnte an ihm fest. Er schwenkte nach rechts und kurz bevor der Monster uns erreichte lenkte er stark nach links ein. Wir fuhren über eine kleine Erhöhung und hoben ab. Die Zeit schien kurz stillzustehen als sich mein Körper schwerelos fühlte. Währenddessen sah ich die tiefen Abdrücke im Boden, dieses Monster muss sehr massiv sein, ich bezweifelte dass mein Messer daran überhaupt etwas ausrichten könnte. Als wir wieder aufkamen waren wir bereits im Wald. Ich schaute hinter uns, dass schwarze gefräßige Monster rannte hinter uns her, es schien langsam aufzuholen. Max fuhr so schnell es ging weiter, immer knapp an Bäumen vorbei, ich traute mich garnichtmehr nach vorne zu sehen, da ich ansonsten vor Panik nicht still hätte sitzen können. Es schnappte immer wieder nach mir, doch verfehlte es mich nur knapp. „Festhalten!", hörte ich Max wieder rufen, als ich vor uns schaute sah ich einen tiefen Abgrund. Ich schrie, Max Bremste so hart er konnte, dass Motorrad drehte sich um 90 Grad und wir fielen. Der Monster versuchte nach uns zu schnappen, doch fiel er über uns direkt in den Abgrund. Ich war überrascht, fielen wir nicht auch? Max fuhr direkt vor dem Abgrund über einen umgefallenen Baumstamm, hinter welchem wir ca. einen Meter hinunterfielen. Der Monster hatte nicht so viel Glück und war nichtmehr zu sehen. Ich zitterte am ganzen Körper, Max schien diesmal nicht komplett ruhig geblieben zu sein, setzte sich kurz auf den Baumstamm und Atmete tief ein und aus. Sein Gesicht war knallrot. Ich hätte nicht gedacht, dass auch er aus der Ruhe zu bringen wäre. „Was war das für ein Monster?", fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. „Gute Frage, es schien anders als die normalen von bisher zu sein, es war schneller und größer", erwiderte er, „Es gibt wohl mehr als nur eine Sorte von ihnen." Nach der kurzen Verschnaufpause fuhren wir wieder weiter. Es war zum Glück nichtmehr allzu weit. Als wir endlich ankamen gingen wir direkt ins Haus und durchsuchten jeden Raum ob ein ungewollter Besucher hier ist. Doch es schien alles wie bei unserer Abreise zu sein. Ausgepowert von dem Adrenalinrausch vorhin setzten wir uns erst einmal Wortlos hin und ruhten uns aus.

Nachdem wir uns erholt hatten und wieder normal reden konnten, da unsere Aufregung abgeklungen war, gingen wir in die Werkstatt um mir ein Schwert zu schmieden. Ich nahm die Zähne und Klauen mit und fing an sie zu Staub zu mahlen. Währenddessen heizte Max bereits den Ofen an und bereitete die einzelnen Stoffe vor die wir benötigten. Nachdem alle Vorbereitungen fertig waren zeigte mir Max wie alles funktioniert und schmiedete mein erstes Schwert mit mir zusammen. Es war sehr schweißtreibend, doch das war es Wert um endlich etwas Besseres zu haben als mein kleines Messer. Es dauerte lange, wir schauten immer wieder nach draußen, ob sich etwas nähert, da der Prozess an sich relativ laut ist. Doch wir hatten Glück, es kam nichts.

Als es fertig war schenkte mir Max noch dazu eine Schwertscheide. Es war ein Aufregendes Gefühl in dieser Welt etwas ganz eigenes zu haben.

Der Tag neigte sich dem Ende, ebenso öffnete sich ein neuer Lebensabschnitt für mich.

End of EarthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt